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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gewesen.
    Doch keinem
der Beteiligten blieb mehr die Zeit, sich über die gespenstische Erscheinung
Gedanken zu machen.
    Der Pfeil
schnellte von der Sehne.
    Manuel, der
eben noch lang und breit erklärt hatte, wie er sich das Entstehen des sich
erweiternden Risses vorstellte, riß Mund und Augen auf.
    Er stand
kerzengerade und völlig regungslos.
    Der Pfeil
steckte ihm mitten in der Stirn.
    Ohne einen
Laut von sich zu geben, brach der Getroffene in die Knie.
    Der Kumpan an
seiner Seite war nur drei Sekunden wie vom Donner gerührt.
    Dann riß er
die Pistole hoch und drückte ab.
    Der Schuß
zerfetzte die Stille in der halbdunklen Höhle und brach sich mehrfach als
krachendes, rollendes Echo.
    Das Projektil
traf die düsterte Gestalt des schwarzen Bogenschützen. Ein Jaulen war zu hören,
als das Bleimantelgeschoß von dem granitharten Gestein absprang und als
Querschläger durch die Luft heulte.
    Der Fels, aus
dem der schwarze Bogenschütze bestand, war so hart, daß er nicht mal einen
Kratzer auf dem Stein hinterlassen hatte.
    Der
Pistolenschütze drückte ein zweites und drittes Mal ab. Er handelte mechanisch.
    Eine Statue
konnte keinen Pfeil abschießen ...
    Da stand ein
Mensch aus Fleisch und Blut, maskiert, um unkenntlich zu sein. Er wurde auch
getroffen, aber er fiel nicht!
    Da schnellte
auch schon der nächste Pfeil von der Sehne. Nein, es war derselbe!
    Der
Pistolenschütze sah, daß sein Kumpan am Boden lag, mit dem Gesicht zur Erde. In
der Stirn steckte nicht mehr der Pfeil. Das häßliche, blutige Loch, das die
Pfeilspitze gerissen hatte, war nur noch zu sehen ...
    Da wurde der
andere getroffen, noch ehe er wegtauchen konnte.
    Der
Bogenschütze stand wie eine unüberwindbare Mauer.
    Er war von
drei Kugeln getroffen worden, die wirkungslos abgeprallt waren.
    Mit
ungläubigem Erstaunen, das sein Gesicht kennzeichnete, starb der
Pistolenschütze Antonio.
    Der Pfeil
bohrte sich mit aller Wucht mitten in sein Herz und fällte ihn wie einen Baum.
    Der Peruaner
sackte zusammen, als würden ihm die Beine unterm Leib weggerissen.
    Schon beim
Krachen des ersten Schusses hatte Capitano Almirez sich aus seinem Versteck gelöst und war quer durch
die Höhle gerannt.
    Aus nächster
Nähe hatte er alles mitbekommen.
    Der schwarze
Bogenschütze, der im Laden des Antiquitätenhändlers aufgetaucht war, trat
erneut in Erscheinung!
    Im Laufen
hatte José Almirez die Pistole
herausgerissen und stürmte auf die offene Felsentür zu, wo sich ein
ungeheuerliches Drama abspielte.
    Der Pfeil,
der den ersten Gangster gefällt hatte, steckte nun im Herzen des zweiten Rauchgiftschmugglers ...
    José Almirez bremste seinen scharfen Lauf, kam wie vor einer unsichtbaren
Mauer zum Stehen und warf sich im nächsten Moment herum.
    Der
Gespenster-Pfeil hatte zweimal ins Schwarze getroffen. Und es gab keinen Grund,
weshalb der Unheimliche nicht zum dritten Mal ins Ziel treffen sollte.
    José Almirez war die tödliche Gefahr, in der er schwebte, und die - wie die
Schüsse des Rauschgiftschmugglers bewiesen hatten - auch mit einer Pistole
nicht abzuwehren war, nur zu bekannt.
    Während Almirez sich herumwarf, sah er, wie die Konturen des Pfeiles,
der in Antonios Herz stecke, verblaßten.
    In dieser
Sekunde, das wußte der Capitano , würde der
Geister-Pfeil wieder auf der Sehne des gespannten Bogens erscheinen und ...
    Da fühlte er
auch schon einen heftigen Schlag zwischen den Schulterblättern.
    José Almirez taumelte, riß den Mund weit auf und schrie.
    Der Mann aus
Lima brach in die Knie und verharrte einige Sekunden schweratmend in der Hocke,
ehe er zitternd eine Hand nach hinten brachte, um den Pfeil aus dem Fleisch zu
ziehen.
    Aber - er
konnte ihn nicht mehr fühlen!
    Der Pfeil war
verschwunden!
    Doch daß er
getroffen hatte, daran gab es nicht den geringsten Zweifel.
    Blut sickerte
aus der Wunde und benetzte klebrig Almirez ’
Fingerkuppen.
    Der
Getroffene stöhnte und richtete sich auf.
    Almirez meinte, einige
Zentner in die Höhe stemmen zu müssen, so schwer und unbeholfen kam ihm sein
Körper vor.
    Es gelang
ihm, auf die Beine zu kommen.
    Wie ein
Betrunkener torkelte er einige Schritte quer durch die Höhle bis zum langen
Tisch mit dem weißen Pulver und den Keramikkrügen.
    Er erreichte
ihn.
    Gurgelnd fiel
er dagegen und suchte an der langen, klobigen Platte Halt.
    Seine
Bewegungen gerieten außer Kontrolle.
    Zuckend fuhr
seine Hand über die Tischplatte und wischte die zur Auffüllung stehenden Krüge
hinweg.
    Es krachte
und

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