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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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durch seinen Fleiß und seine
Beständigkeit einer der wertvollsten Mitarbeiter des Capitano .
    Es gab noch
etwas, das Julio fast unersetzlich machte. Er sprach drei seltene
Eingeborenen-Dialekte. Er lebte zwar in der Stadt, war aber ein Indio und
fühlte sich ihnen zugehörig. Er war in den umliegenden Dörfern bekannt wie ein
bunter Hund, und jedermann wußte, daß Julio für jeden da war, der ein Problem
hatte.
    Er setzte
sich für die Indios ein, von denen die wenigsten lesen und schreiben konnten.
Und wie seine Landsleute sich auf Julio verlassen konnten, konnte er sich
umgekehrt auf sie verlassen.
    Diese Sache
funktionierte.
    José Almirez hoffte, daß der Besuch in dem Dorf, aus dem Aima stammte,
sie einen Schritt weiterbrachte.
    Er ließ Julio
an der Peripherie aussteigen und blieb zurück.
    An einer
Weggabelung parkte er den Wagen, während sein Assistent den letzten Kilometer
zu Fuß ging, auf einer sonst nur mit Maultieren, Karren und Handwagen belebten,
unbefestigten Straße.
    Das Dorf lag
auf einem Hochplateau, verborgen hinter steil aufragenden Felsen. In der Höhe
gab es kleine Wälder, die hauptsächlich aus Erlen bestanden. Noch weiter oben,
über die Zweitausend-Meter-Grenze hinaus hatte das andine Hochland
Wüstencharakter.
    José Almirez blickte seinem Assistenten nach und zündete sich eine Zigarette
an, die er langsam und entspannt rauchte.
    Auf den
terrassenförmig angelegten Feldern in seinem Blickfeld sah er einige Männer und
Frauen arbeiten.
    José Almirez kam sich an der Weggabelung vor wie auf einem silbernen Tablett,
und er beschloß, mit dem Wagen weiter zurückzusetzen, um besser von den Baumreihen
und Büschen verdeckt zu sein.
    Er stieß
rückwärts, ließ den Wagen etwa dreihundert Meter auf dem schmalen Pfad nach
hinten rollen und parkte zwischen dichtbelaubten Bäumen.
    Dann stieg er
aus und atmete die frische, sauerstoffreiche Luft ein.
    Plötzlich
stutzte er.
    Er hörte
leise murmelnde Stimmen.
    Sie kamen ihm
im ersten Moment sehr nahe vor, so daß er glaubte, zwei oder drei Personen
unterhielten sich hinter der nächsten Buschreihe.
    Neugierig
schlich er darauf zu.
    Enttäuscht
mußte er feststellen, daß dort niemand war. Die Stimmen kamen von weiter rechts
und waren nur deshalb so gut zu hören, weil die eigenartige Formation an dieser
Stelle eine besonders gute akustische Situation schuf.
    Geduckt lief Almirez am Buschrand und den Felsen weiter. Der steinige
Boden unter seinen Füßen knirschte, und kleine Steine kamen ins Rollen, da
konnte er aufpassen, wie er wollte.
    Zehn Schritte
weiter erreichte er eine vorspringende Felsnase. Erlen und Büsche wuchsen hier
und verdeckten die schattige Überdachung.
    José Almirez sah die beiden Männer, die auf einem Stein hockten. Der eine
rauchte eine Zigarette, der andere ließ seinen Blick nach links ins Tal
schweifen. Von hier aus waren schon die Baustellen für die neue Straße zu
sehen, die in dieser Höhe längs der Anden führen sollte.
    »Wir haben
nicht mehr viel Zeit, Antonio«, sagte der größere der beiden und warf die
halbgerauchte Zigarette zu Boden, wo er sie mit der Fußspitze austrat. »In
spätestens zwei Wochen beginnt die Gesellschaft mit den Planierungsarbeiten,
dann wird das Versteck entdeckt. Wir müssen die Ware in den nächsten Tagen
abtransportieren .«
    »Kein
Problem«, entgegnete der andere. Er war einen Kopf kleiner, trug einen
gutsitzenden hellbeigen Anzug und ein offenes blaues Sporthemd. Es war der
Mann, den der andere mit »Antonio« angeredet hatte. »Ich kann heute mittag
schon anfangen. Genügend Tongefäße habe ich gekauft. Für einen Mann allein ist
es viel Arbeit, den Stoff einzufüllen und dann einen zweiten Boden einzugießen.
Ich werde tun, was ich kann... Wann holst du die Gefäße ab ?«
    »Heute abend
die erste Ladung, Antonio. Ich sehe mir gerade noch an, was du alles
vorbereitet hast. Unser Mann aus Madrid wird am späten Abend in Lima
eintreffen. Er will mich sofort anrufen, und ich werde mich noch in der Nacht
mit ihm treffen.
    Wir werden
den gesamten Vorrat absetzen müssen und dann sehen, was für ein neues Versteck
in Frage kommt. Diese Gegend, die solange sicher und vor allem abseits lag,
wird künftig unbrauchbar für unsere Zwecke sein. Ich möchte allerdings weiter
in den Bergen bleiben, weil ich der Meinung bin, daß wir hier die größte
Sicherheit haben. Offiziell kaufen wir Tongefäße jeder Art auf, und die Indios
in den Bergdörfern stellen die Gefäße her. Wir leisten

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