Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
mir trotzdem nicht vorstellen, daß Kohner die Tat begangen hat«, sagte Casper Quentin. »Er wäre nicht so verrückt, die Tote in seiner eigenen Kühlkammer zu verstecken.«
    »Und wenn es Mord im Affekt war?« fragte Montgomery York. »Er handelte zuerst und dachte erst hinterher nach.«
    »Hätte er dann nicht alles versucht, um mich am Betreten der Kühlkammer zu hindern?« sagte Casper Quentin, »Das hat er nicht getan.«
    »Um sich nicht verdächtig zu machen«, sagte York. »Aber das ist natürlich nur die Theorie, die ich mir selbst zurechtgezimmert habe. Sie muß nicht richtig sein. Ich bin schließlich kein Polizist, sondern Verhaltensforscher. Ich weiß besser darüber Bescheid, wie sich ein Löwenrudel verhält, wenn ein Nomadenmännchen in sein Revier einfällt.«
    Ich bat auch Susannah Maxwell und Casper Quentin um eine ganz persönliche Stellungnahme, denn ich wollte hören, wie sie über diesen mysteriösen Mordfall dachten, Noel Bannister und ich lauschten ihren Ausführungen sehr interessiert. Einen Hinweis auf Heathcote McShane konnten sie uns aber leider nicht geben.
    ***
    Sam Christie war ein Mann, dem es ziemlich egal war, wie er zu Geld kam. Wichtig war ihm nur, daß es schnell ging und ohne große Kraftanstrengung, Offiziell übte er den Beruf des Privatdetektivs aus, aber er war eine Schande für diesen Berufsstand, denn er war korrupt, ließ sich bestechen, verkaufte Informationen an Dritte, erpreßte Personen, die sich etwas zuschulden kommen lassen hatten.
    Christie hatte einen miesen Charakter, und es gab nur wenig, was er für Geld nicht tat, denn er kam von ganz unten und wollte ganz nach oben.
    Um dieses Ziel zu erreichen, kratzte, biß und boxte er. Er setzte die Ellenbogen ein und verteilte Tritte. Wenn er wußte, was ein Verbrecher angestellt hatte, hieß das noch lange nicht, daß der Mann ins Kittchen mußte.
    Sam Christie war kein Unmensch, wie er immer wieder beteuerte. Man konnte mit ihm reden. Auch diesmal rechnete er wieder mit einem lauwarmen Geldregen.
    Deshalb wartete er auf Larry Huston, den jungen Küehengehilfen vom ›Kohner’s‹. Christie saß in seinem Wagen und schälte sich einen Apfel. Der Mensch braucht Vitamine, wenn er leistungsfähig bleiben soll, und für Sam Christie war es verdammt wichtig, topfit zu sein, denn er reizte in manchen Spielen sehr hoch.
    Wenn er mal zuviel wagte, mußte er sich blitzartig zurückziehen und in Abwehrstellung gehen. Als er Larry Huston nach Hause kommen sah, aß er zuerst noch seinen Apfel. Erst dann ging er zum Haus.
    Er läutete, und Huston öffnete mit finsterer Miene. Sein Blick verdüsterte sich gleich noch mehr, als er den Schnüffler erkannte. Christie wollte vor einem halben Jahr etwas über Kohner herausfinden und hatte ihn deswegen damals mit Fragen gelöchert.
    »Hallo!« sagte Christie. »Wissen Sie noch, wer ich bin?«
    »Einen Typ wie Sie vergißf man nicht so schnell,«
    »Ich fasse das als Kompliment auf.«
    »Können Sie halten, wie Sie wollen«, sagte Larry Huston unfreundlich.
    »Was wollen Sie?«
    »Mit Ihnen reden.«
    »Worüber?«
    »Es gibt im Augenblick nur ein Thema, das mich interessiert«, sagte Christie. »Der Mord an der armen Carolyn Cassidy.«
    »Tun Sie bloß nicht so, als würde sie Ihnen leid tun«, knurrte Huston, »Sie war ein hübscher Käfer.«
    Da er Christie bestimmt nicht an der Tür abfertigen konnte, ließ ihn der Küchengehilfe ein. Aber er gab die Tür nur höchst widerwillig frei.
    »Wer hat Sie engagiert?« wollte Huston wissen.
    »Niemand. Ich arbeite diesmal gewissermaßen auf eigene Rechnung.«
    »Der Mord hat eine Menge Staub aufgewirbelt. Sie denken wohl, daraus Kapital schlagen zu können. Wenn Sie das Verbrechen aufklären, ist Ihr Name in aller Munde.«
    »So ungefähr stelle ich mir das vor«, sagte Christie.
    Für Larry Huston stand fest, daß Sam Christie immer ein mittelmäßiger Detektiv bleiben würde. Der Mann hatte einfach zuwenig Format.
    »Sie kamen eben erst nach Hause. Ich hab’s gesehen«, sagte Christie.
    »Ich muß mir einen neuen Job suchen. Das ›Kohner’s‹ hat seine Pforten ja geschlossen.«
    »Nur vorübergehend.«
    »Ich brauche auch jetzt Arbeit.«
    »Schon was gefunden?« fragte Christie.
    »Noch nicht. Es ist nicht einfach, ’ne gute Stellung zu finden.«
    »Warum möchten Sie nicht ins ›Kohner’s‹ zurückkehren, wenn es wieder aufsperrt?« fragte Sam Christie lauernd. »Haben Sie dafür einen besonderen Grund?«
    »Haben Sie einen

Weitere Kostenlose Bücher