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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zur Flucht.
    Der schattenartige Dämonenvogel folgte ihm.
    Der Junge wandte einmal den Kopf. Sein Gesicht war vor Grauen verzerrt.
    Ravana weidete sich an der Angst des Jungen. Seine Krallen bohrten sich in die Jacke des Knaben, und die Flügel schlugen wild hin und her. Er riß den laut brüllenden Knaben mit sich, stieg hoch und segelte dann im Sturzflug auf das Dorf zu.
    Eine Frau, die vor einer Hütte hockte, sprang auf, schrie gellend und rannte auf ein Haus zu.
    „Ein Riesenvogel hat Bannerij gepackt!" brüllte sie.
    Ein paar Männer traten aus den Hütten.
    Naidu hatte die Schreie gehört. Auch sie kam ins Freie und blieb entsetzt stehen, als sie den riesigen Vogel sah, der mit seinen Krallen ihren Sohn gepackt hatte. Sie schlug die 1-ICnde vor das Gesicht und weinte.
    Der Vogel ging tiefer, und der Junge schrie und strampelte verzweifelt mit den Beinen.
    Über dem Dorfbrunnen ließ der Dämonenvogel den Knaben los. Dieser fiel wie ein Stein zu Boden und landete im Brunnen.
    Der Vogel kreiste weiter über dem Dorf. Ravana sah amüsiert zu, als die Dorfbewohner eilends einen Eimer in den Brunnen warfen und nach einigen Minuten den halb ohnmächtigen Jungen herauszogen.
    Ravana ging wieder tiefer.
    Eine junge Frau warf sich über den Jungen, während die anderen panikartig die Flucht ergriffen. Ravana landete auf dem Brunnenrand und schlug wild mit den Flügeln.
    Die Frau und der Junge bewegten sich nicht. Nur das Stöhnen der Frau und das Keuchen des Knaben waren zu hören.
    Der Dämon sprang zu Boden, lief auf die beiden Liegenden zu und hackte mit seinem gewaltigen Schnabel nach dem rechten Bein der Frau. Sie brüllte vor Schmerzen auf.
    Sie wälzte sich zur Seite, und ihre Augen wurden groß, als der Vogel auf ihre Brust sprang und ihr mit den Flügeln ins Gesicht schlug. Sie wagte kaum zu atmen. Die dunklen Augen des Riesenvogels flackerten und änderten die Farbe.
    Naidu wollte den Blick abwenden, doch es gelang ihr nicht. Die Augen des Vogels waren jetzt glutrot und schienen zu rotieren. Eine fremde Kraft griff auf sie über, lähmte sie, machte sie willenlos. Unheimliche Gedanken ergriffen von ihr Besitz. Der Vogel erteilte ihr Befehle. Naidu spürte, daß sie schwach wurde. Alles drehte sich plötzlich vor ihren Augen, und sie sah alles wie durch einen Schleier hindurch.
    Ein lauter Schrei ertönte, und der Dämonenvogel wandte rasch den Kopf.
    Banjan Narayan rannte auf den Dorfplatz zu. Er hatte einige große Steine aufgesammelt und warf sie nach dem Riesenvogel. Der ließ sich aber nicht stören.
    Er ließ schließlich von Naidu ab, erhob sich und schwebte einen halben Meter über dem Boden. Banjan hielt mitten in der Bewegung inne. Der dämonische Blick des Vogels lähmte ihn. Irgend etwas schob sich in sein Hirn, schien es zusammenzudrücken und zu lähmen. Wie ein Stück Holz kippte Banjan um.
    Der Vogel bewegte die Flügel rascher und flog über das Dorf in Richtung auf den Dschungel davon. Ravana war zufrieden mit sich. Zunächst hatte er den Jungen töten wollen, doch er war davon abgekommen. Obwohl er gern tötete, war es für ihn wichtiger gewesen, seine magischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Und das war ihm gelungen. Er hatte die Frau und den Mann in seine Gewalt bekommen. Sie waren jetzt auf magische Weise mit ihm verbunden und mußten ihm gehorchen.
    Der Dämon verfolgte seine eigenen Pläne. Im Augenblick war er zwar auf die Hilfe Chakravartins angewiesen, doch das konnte sich bald ändern. Auf jeden Fall wollte er versuchen, die Macht über die Chakras zu bekommen. Und dazu mußte er mehr von der Zeit wissen, in der er jetzt lebte. Fünfhundert Meter vom Dorf entfernt landete er auf eine Palme und konzentrierte sich. Er verwandelte sich in einen harmlosen Singvogel und flog zurück ins Dorf.

    Das Dorf war in Aufruhr. Alle hatten sich um den Dorfbrunnen versammelt und schrien erregt durcheinander.
    Bannerij saß benommen neben dem Brunnen. Jemand hatte die Rückenwunden verarztet, die ihm der Riesenvogel zugefügt hatte. Der Junge stand noch immer unter Schockeinwirkung und brachte kein Wort heraus. Seine Augen waren glasig.
    Den bewußtlosen Banjan hatten sie auf eine Matte gelegt. Nun bespritzten sie ihn mit Wasser.
    Naidu stöhnte und wälzte sich mit geschlossenen Augen auf dem Boden hin und her. Ihr Sari war über der Brust zerrissen und enblößte ihre festen Brüste. Die Frauen des Dorfes bildeten einen Kreis um sie, um sie vor den neugierigen Blicken der Männer zu

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