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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dorian Hunter hatte ihn mehr geschwächt, als er es sich hatte eingestehen wollen. Der geheimnisvolle Ys-Spiegel hatte seine Kräfte förmlich aus seinem Körper gerissen. Er hatte Glück gehabt, weil er gerade noch rechtzeitig hatte entkommen können. Dorian Hunter war ein gefährlicher Gegner. Noch gefährlicher als der goldhäutige Fremde, der ihn vor vielen Jahren überwältigt hatte.
    Sein Plan war gescheitert. Es war ihm nicht gelungen, den dreien seinen Willen aufzuzwingen.
    Noch immer wußte er nicht, auf welcher Seite sie standen.
    Der Chakravartin war vor allem am Ys-Spiegel interessiert. Doch im Augenblick sah Ravana keine Möglichkeit, an den Spiegel heranzukommen.
    Er flog rascher durch die Nacht. Sein Ziel war das kleine namenlose Dorf, in dem er schon einmal gewütet hatte. Dort wollte er sich Opfer suchen, um seine magischen Kräfte aufzuladen. Dort würde er sich richtig austoben.

    Die Angst vor dem Dämon saß allen Dorfbewohnern in den Gliedern. Banjan und Naidu waren Besessene, vor denen alle Furcht hatten.
    „Was ist geschehen?" fragte Banjan verwundert. Sein Blick fiel auf den toten Bulaki, vor dem seine Frau hockte und wehklagte.
    „Bulaki ist tot", sagte Naidu verzweifelt.
    Der Dorfälteste kam langsam näher, blieb aber ein paar Schritte vor Banjan und Naidu stehen. „Banjan und Naidu", sagte der Alte mit zittriger Stimme und starrte das Ehepaar kurzsichtig an. „Verschwindet sofort aus dem Dorf. Wir wollen nichts mehr mit euch zu tun haben."
    „Aber weshalb?" fragte Banjan verwundert.
    „Das fragst du noch?" rief der Dorfälteste mit versagender Stimme. „Wer hat Bulaki getötet?"
    „Du warst es, Banjan!" schrie Gopinath.
    Banjan schüttelte verwundert den Kopf. Er konnte sich an nichts erinnern, nachdem er auf den Riesenvogel losgegangen war, der seine Frau gepackt hatte.
    „Weshalb hätte ich Bulaki töten sollen?" fragte er verwundert. „Busaki war mein Freund."
    „Du bist von einem Dämon besessen, Banjan!" brüllte Radschara. „Und deine Frau auch. Verschwindet sofort aus dem Dorf!"
    Banjan trat einen Schritt auf den Dorf ältesten zu. Dieser wich entsetzt zurück.
    „Bleib stehen, Banjan! Deine Berührung kann den Tod bringen."
    „Will mir nicht endlich jemand erzählen, was geschehen ist?" fragte Banjan.
    „So ein Heuchler!" knurrte Gopinath. „Er will uns in Sicherheit wiegen, doch wir alle haben es gehört. Der Dämon hat aus ihm zu uns gesprochen."
    Warum sprechen alle immer von einem Dämon? fragte sich Banjan. „Kannst du mir helfen, Naidu?" Er wandte sich an seine Frau.
    „Der Vogel hatte sich auf mich gestürzt", erklärte Naidu. „Ich verlor das Bewußtsein. Ich erwachte erst vor wenigen Augenblicken."
    „Sie lügt", stellte Mariam fest. „Du hast uns zugeschrien, daß wir alle verflucht seien. Ravana würde uns alle holen. Wir haben es alle gehört. Du bist wie dein Mann vom Dämon besessen."
    Banjan und Naidu konnten sich nicht erinnern.
    „Verlaßt sofort das Dorf!" brüllte Gopinath.
    „Denkt an die Warnung des Dämons!" rief Mira und schlang sich das Ende des Saris über den Kopf. „Niemand darf das Dorf verlassen. Wer sich entfernt, der wird sterben."
    „Deshalb sollen ja Banjan und Naidu das Dorf verlassen", stellte der Dorf älteste fest. „Sie sind Diener des Dämons."
    Banjan und Naidu blickten sich fassungslos an. Sie glaubten, den Verstand verloren zu haben.
    „Der Dämon wird wiederkommen", meinte Radschara. „Vielleicht wäre es doch besser, wenn die beiden nicht gehen. Der Dämon wird böse werden, wenn er sie nicht im Dorf findet."
    Erregt schrien alle durcheinander. Die Diskussion wollte kein Ende nehmen. Der Großteil der Dorfbewohner fürchtete, daß sich Banjan und Naidu während der Nacht ins Dorf schlichen. Schließlich wurden Naidu und Banjan gebeten, in ihrem Haus zu bleiben. Um ihre Kinder kümmerte sich Mariam.
    Niemand kam in die Nähe von Banjans Hütte, doch ein paar Männer standen vor dem Brunnen und ließen die Tür nicht aus den Augen. Sie waren mit Messern und Stöcken bewaffnet.
    Als es dunkel wurde, zündeten sie überall im Dorf Feuer an.
    Banjan und Naidu sprachen kaum etwas. Beide fühlten sich wie Parias. Nach und nach hatten sie erfahren, was geschehen war. Und sie hatten jetzt Angst voreinander. Naidu wagte nicht, ihren Mann zu berühren, da sie befürchtete, daß er ihr so wie Bulaki ergehen würde. Beide hatten keinen Appetit. Sie saßen teilnahmslos im Zimmer auf dem Boden und vermieden es, sich

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