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1200 - Ordoban

Titel: 1200 - Ordoban
Autoren: Unbekannt
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Die Goon-Technik verbrauchte keine Energie. Sie zapfte, was sie zum Funktionieren benötigte, kontinuierlich aus einem energetisch übergeordneten Kontinuum ab. Die Anzapfung energiereicherer Räume war auch den Saddreykaren geläufig gewesen. Aber die saddreykarischen Zapfvorrichtungen waren unförmig. Sie mußten erst mühsam in Position gebracht werden, bevor mit der Zapfung begonnen werden konnte. Da„ her zapfte man bei jeder Inbetriebnahme der Aggregate große Energiemengen ab, die sodann mühsam gespeichert werden mußten. .Das Prinzip der kontinuierlichen Zapfung hatte die saddreykarische Technik nie zu meistern vermocht.
    Einmalig waren nach Ordobans Ansicht auch die Triebwerkssysteme der Goon-Technologie. Es handelte sich dabei um Würfel- oder quaderförmige Gebilde unterschiedlicher Größe, die auf jedem beliebigen Fahrzeug montiert werden konnten und einen vollwertigen, überlichtflugfähigen Antrieb darstellten. Ordoban nannte sie Goon-Blöcke und erteilte sofort Anweisung, daß der Loolandre selbst mit einer ausreichenden Anzahl solcher Aggregate ausgestattet werden solle.
    Zu Hortevons Aufgaben gehörte die Installierung eines leistungsfähigen Psi-Senders. Dieser Auftrag hatte er, so erklärte er, auf Umwegen von jenseits der Materiequellen erhalten. Auf Ordobans Frage, wozu der Sender gut sein solle, antwortete der Robot ein wenig überheblich: „Du hattest nicht etwa erwartet, daß du eine Wachflotte der erforderlichen Größe allein mit Geld und guten Worten zusammenstellen könntest?"
    Zu Beginn des Jahres 20189 Malkatu setzte sich der Loolandre in Bewegung. Die Kopplung des Goon-Antriebs mit dem zentralen Computersystem war längst bewerkstelligt worden. Der Kurs führte senkrecht aus der Ebene, in der die dreitausend Sterneninseln des Galaxien-Clusters, dem auch Behaynien angehörte, angesiedelt waren, in den intergalaktischen Leerraum hinaus. Ordoban verfolgte jeden Steuerbefehl des Computers, jede Reaktion des Goon-Antriebs mit größter Aufmerksamkeit. Wehmütig wurde ihm bewußt, daß mit Hilfe solcher Triebwerkssysteme die intergalaktischen Expeditionen, die das Imperium vor vielen Jahrtausenden ausgerüstet hatte, zum reinen Kinderspiel geworden wären.
    Das Ziel, TRIICLE-9 - oder besser gesagt: der Einbruch im Raum-Zeit-Gefüge, hinter dem sich TRIICLE-9 verbarg - lag 2,8 Millionen Lichtjahre entfernt. Der Loolandre brauchte zwanzig Tage, um diese Distanz zu überwinden. Hortevon hatte inzwischen unweit der Halle der Sterne eine Steuerzentrale eingerichtet, von der aus er oder einer seiner Vertreter den Flug des gewaltigen Sternenfahrzeugs kontrollierten. Ordoban war mit der Zentrale durch einen Psi-Feldstrang verbunden. Als der Loolandre aus der Überlichtflugphase auftauchte, staunte er über die absolute Leere des Raumes, dessen Finsternis nur durch die fernen, verwaschenen Lichtflecken Tausender von Galaxien gemildert wurde. Eine davon zeichnete sich an Größe und Leuchtkraft vor allen ändern aus: Behaynien.
    Von der Nähe des TRIICLE-9 war mit konventionellen Wahrnehmungsmethoden nichts zu bemerken.
    Spezialgeräte der Goon-Technik, die auf fünfdimensionaler Basis operierten, wiesen jedoch eine starke Quelle psionischer Streustrahlung aus: Beweis genug, daß der Loolandre sein Ziel erreicht hatte. Das gigantische Monument, errichtet zum Ruhm des Imperiums Nor-Gamaner, ging vor Anker. Nor-Gamaner würde das Universum bald vergessen haben. Aber der Loolandre würde bis in alle Ewigkeit bestehen.
    Inzwischen hatte Hortevon Pläne vorgelegt, die sich mit der Umgestaltung des, riesigen Gebildes befaßten. Die Rollendes Loolandre als Denkmal war ausgespielt. Ohne Bedenken akzeptierte Ordoban den Vorschlag, die Displays, Schaustücke und Simulationen auszuräumen und durch Fertigungsstätten, Kontrollzentralen und Quartiere „zu ersetzen. Er stutzte lediglich, als Hortevon ihm erklärte, unter Quartier stelle er sich eine synthetische Landschaft vor, jede den Lebensgewohnheiten eines bestimmten Volkes angepaßt.
    „Welches Volkes?" fragte Ordoban verwundert.
    „Das wissen wir noch nicht", .antwortete Hortevon. „In der Zukunft wird der Loolandre von zahlreichen Völkern unterschiedlicher Herkunft bewohnt werden. Ihnen fällt, zusammen mit uns, die Aufgabe zu, deine Existenz zu sichern. Sobald wir sie an Bord gebracht haben, werden wir ihre Eigenart erkennen und ihnen ein Quartier nach ihren Wunschvorstellungen bereiten."
    Außerdem wurden riesige Einflugschneisen gebaut. Eine der
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