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1200 - Ordoban

Titel: 1200 - Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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psionischen Feldes als Suchbegriff verwendest: TRIICLEneun."
    Ordoban schwirrten Hunderte von Fragen durch den Verstand. Aber kaum hatte der Kosmokrat das letzte Wort gesprochen, da war er verschwunden.
    Bald nachdem Tiryk gegangen war, wich der nahezu magische Einfluß, mit dem der Kosmokrat den Alten In seinen Bann geschlagen hatte. Ordobans angeborenes Naturell kam wieder zum Vorschein. Er schimpfte sich einen Narren, daß er über das bombastische Gerede eines Wildfremden so sehr in Erregung geraten war. Hatte ihm die Einsamkeit schon derart zugesetzt, daß er jedem Dahergelaufenen Glauben schenkte, wenn er nur großartig genug daherredete? Ordnende Mächte, Kräfte des Chaos, Moralischer Kode, Endlose Armada...
    Schließlich glaubte er gar, nur eine Halluzination erlebt zu haben. Wahrscheinlich hatte er zu angestrengt meditiert. Er erzählte Saddreyu von seinem Erlebnis. Aber an~ statt zu lachen, wurde der Bucklige recht nachdenklich.
    „Nach der Mode des einhundertvierundzwanzigsten Jahrhunderts war er gekleidet?" fragte er. „Lassen wir einmal die Möglichkeit außer acht, daß du dir alles nur eingebildet hast. Wer wüßte heute noch etwas davon, wie damals die Mode ausgesehen hat?"
    „Du meinst... du meinst", stotterte Ordoban verblüfft, „es könnte etwas Wahres an dem Fremden sein?"
    „Pas meine ich", bestätigte Saddreyu. „Es könnte."
    Nun gab es eine einfache Methode, sich zu vergewissern. Von der Halle der Sterne aus nahm Ordoban Verbindung mit dem zentralen Computersystem auf.
    „Suchbegriff TRIICLEneun", sagte er. „Gib mir alles, was du darüber weißt."
    Er hatte nichts anderes erwartet, als daß er die Antwort „Der Begriff ist mir unbekannt" erhalten würde - oder auch, „Ich glaube wohl, du hast ein Loch im Kopf; denn der Computer entwickelte mitunter die Tendenz, persönlich zu werden, Die hatte er in der Tat auch diesmal, nur lautete seine Auskunft gänzlich anders.
    „Willst du das alles auf einmal?" fragte er, „Das ist ein Haufen Zeug. Damit wird dein Grips nicht fertig."
    „Du weißt wirklich etwas über TRIICLEneun?" staunte Ordoban fassungslos.
    „Mehr, als du in einem halben Jahr verdauen könntest", beteuerte der Computer.
    Am darauffolgenden Tag wurden die Zweifel des Alten endgültig zerstreut. Eine Flotte von Raumschiffen, die in diesem Abschnitt des Alls noch nie gesehen worden waren, landete auf der Oberfläche des Loolandre. Sie war mit Robotern bemannt; eigenartig anzusehenden Geschöpfen, deren Körper aus einem flachen Zylinder bestand, der oben und unten mit ebenso flachen Kegeln abgedeckt war. Sie hatten flexible, tentakelähnliche Greif arme, die sie bis zu einer Länge von mehreren Metern ausfahren oder auch gänzlich einziehen konnten. Sie schienen sich im Loolandre auszukennen, als hätten sie hier schon Tausende von Jahren gelebt. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit bewirkten sie die Entladung der Schiffe. Produkte einer fremdartigen Technik wurden in die Lagerräume des großen Denkmals geschafft. Zwei Tage später war das Ausladen beendet. Zu Ordobans großer Verblüffung starteten die Schiffe ohne Besatzung. Die seltsam geformten Roboter blieben im Loolandre zurück. Einer von ihnen erschien kurz darauf in der Halle der Sterne und erklärte kurz und bündig: „Großer Ordoban, ich. bin hier, um dir zu dienen und dich im Gebrauch der neuen Technik zu unterweisen."
    Da wußte Ordoban endgültig, daß er die Sache mit Tiryk nicht geträumt hatte.
     
    *
     
    Die nächsten Monate vergingen wie im Traum. Mit Hilfe des Roboters, dem er den Namen Hortevon gegeben hatte, lernte Ordoban die fremde Technologie verstehen. Hortevon besaß die Fähigkeit, selbst komplizierteste Zusammenhänge so darzustellen, daß ein einigermaßen wacher Verstand sie sofort begriff. .Auch Saddreyu profitierte davon; denn er nahm an vielen Schulungssitzungen teil Insgeheim verdächtigte Ordoban den Robot, er sei mit hypnotischsuggestiven Fähigkeiten ausgestattet. Das störte ihn nicht - wenn es nur dazu beitrug, daß er die neue Technik rasch begreifen lernte.
    Er hatte sich einen Namen für sie ausgedacht. Er nannte sie Goon. Goon war ein Wort der altsaddreyrkarischen Sprache, wie sie zur Zeit der Fürstin Malkatu, d. h. zu Beginn der Zeitrechnung; in Gebrauch gewesen war. Es bedeutete so viel wie „Kraft" und „Initiative". Das schien ihm ein passender Titel für eine Technologie, die alles in den Schatten stellte, was er sich je in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hatte.

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