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1200 - Ordoban

Titel: 1200 - Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ordoban damals schon lange nicht mehr im Besitz aller seiner geistigen Fähigkeiten war.
    Er begann damit, daß er sieb, eines Großteils seiner mentalen Substanz entäußerte. Diesmal begnügte er sich nicht damit, pseudomaterielle „Form anzunehmen. Er verwandelte siebzig Prozent seines Bewußtseins in echte, greifbare Materie. Da der Prozeß des Tarkcierens und die anschließende Reaktivierung eines Bewußtseins energetisch überaus aufwendige Vorgänge sind und die aufgewendete Energie letztlich in die geistige Existenz des Wiedererweckten einfließt, resultierten aus der Umwandlung etliche Tonnen Materie, kein ungewöhnlicher Betrag, wenn man bedenkt, daß der Energiegehalt des Geistwesens hauptsächlich in Form von Hyperenergie vorliegt.
    Im Lauf der nächsten Jahrzehnte wurden mehr als dreißig Raumschiffe des Armadavolks der xenomorphen Puschts für ein umfassendes Programm zur Generierung zusätzlicher Ordoban-Materie präpariert. Jedem derart präparierten Schiff wurde ein kleiner Betrag der im Prozeß der Umwandlung entstandenen Substanz eingelagert. Die geringfügige Substanzmenge wurde durch Bestrahlung zur Wucherung angeregt. Die Einbettung in Nährflüssigkeit sorgte für einen ständigen Zufluß hochwertiger Nahrung. Auf diese Weise hoffte Ordoban, seine Materieausbeute im Lauf weniger Jahrhunderte um das Millionenfache vergrößern zu können. Und jedes Gramm der so gewonnenen Substanz enthielt Spuren seines Bewußtseins und war in der Lage, an beliebiger Stelle die Funktion eines aufmerksamen, unbestechlichen Wächters wahrzunehmen. Die Schiffe der Puschts hatten Namen wie MAGNO, VENDOR, ARSA, CICUS und so weiter. Das Projekt erwies sich anfangs als großartiger Erfolg. Die präparierten Puscht-Fahrzeuge produzierten Tonne um Tonne zusätzlicher Ordoban-Materie, und der Herr der Endlosen Armada konnte alsbald darangehen, weitere Phasen seines Plans zu verwirklichen.
    Unabhängig von Ordobans Idee, ein umfassendes Überwachungssystem zu errichten, hatte inzwischen die Besiedlung des Loolandre mit Armadavölkern begonnen. Wie Hortevon damals beschrieben hatte, wurde jedes Volk in einer synthetischen Umwelt untergebracht, die seinen Lebensgewohnheiten entsprach.
    Die Auswahl der Völker erfolgte gemäß ihren besonderen Fähigkeiten und Neigungen. Auf bedingungslose Ergebenheit dem Kommandanten der Armada gegenüber wurde besonderer Wert gelegt. Die Raumschiffe, die die neuen Bewohner des Loolandre im Zuge der Umsiedelung aufgaben, wurden an geeigneten Stellen auf der Oberfläche des Loolandre angedockt und eingemottet.
    Besonderes Interesse widmete Ordoban dem saddreykaroiden Volk der Aytos. Die Aytos waren Überaus geschickte Handwerker und Mechaniker. Vor allen Dingen verstanden, sie es, Substanzen, die sich von Natur aus nicht als Werkstoffe eigneten, so zu behandeln, daß sie nach der Behandlung in nahezu jeder beliebigen Weise verformbar und verarbeitbar waren. Ordobans Plan sah nämlich die Einrichtung einer ihm persönlich unterstellten Armada-Polizeitruppe vor. Den Aytos war die Aufgabe zugedacht, die Polizisten zu produzieren.
    Ordobans Entwurf war ebenso einfach wie genial. Den denkenden Bestandteil des Polizisten bildete der Torso eines Armadamonteurs. Die Greifarme wurden amputiert, weil er ihrer nicht bedurfte. Jeder Monteur-Torso enthielt eine gewisse Menge Ordoban-Substanz, die so mit den positronischen Steuerelementen gekoppelt wurde, daß eine hybride, positronischorganische Intelligenz entstand. Die Polizisten mußten beweglich sein. Ihr Einsatzbereich war das gesamte, 1500 Kubiklichtjahre umfassende Volumen der Endlosen Armada. Als Antriebssystem diente ihnen eine Art Segel, das zwar durch seine Abmessungen beeindruckte - es war quadratisch und besaß eine Fläche von zehn mal zehn Quadratkilometern - jedoch recht primitiv wirkte. Die Primitivität täuschte jedoch. Das Segel hatte die Aufgabe, hyperenergetische Ströme, die überall im Universum vorhanden sind, aufzufangen und in Antriebsenergie umzusetzen. Die Polizisten waren des überlichtschnellen Fluges ebenso fähig wie der maximal lichtschnellen Bewegung durch das Standardkontinuum. Der Monteur-Torso wurde an einer Ecke des quadratischen Segels aufgehängt. Die Montage der Polizisten wurde von den Aytos an der Oberfläche des Loolandre vorgenommen. Sie schnitten aus der Loolandre-Substanz riesige Platten, die sie zu Segeln verarbeiteten.
    Sie füllten die Monteur-Torsos mit Ordoban-Materie und befestigten sie an den Segeln.

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