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1201 - Kosmisches Mosaik

Titel: 1201 - Kosmisches Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihrer Integrität Überzeugt. Das erleichterte Fulk'nurums Absichten. Sie konnte direkt auf ihr Ziel zusteuern. Sie hakte das Seil aus und rollte es auf, „Du könntest die Pfeile daran befestigen. Dadurch wird alles viel schwieriger. Um so größer ist die Freude, wenn du ins Ziel triffst."
    Hylt'zdur raschelte zustimmend. Ein Verfahren, auf das er selbst nie gekommen wäre.
    Fulk'nurum nahm einen Pfeil aus dem Köcher und verknotete das Seil an seinem stumpfen Ende.
    „Ich dachte mir, daß du Gefallen daran findest, deshalb habe ich direkt ein bißchen .Munition mitgebracht.
    Ich werde es dir vorführen."
    Er schluckte auch das. Gespannt sah er zu, wie sie das Seil über dem Kopf schwenkte und in kreisende Bewegung versetzte. Sie schätzte Entfernung, Flugbahn und -winkel zur Zielscheibe - dann vollführte ihr Arm den entscheidenden Ruck. Der Pfeil schoß nach vorne, das Seil im Schlepp, und spießte den Seidenvorhang gegen die Wand.
    „Ach!" rief Fulk'nurum aus. „Wie ungeschickt von mir! Ich habe den wertvollen Stoff beschädigt."
    „Nicht so schlimm", beschwichtigte der Adlige. Die Vorführung hatte ihn anscheinend trotzdem SO beeindruckt, daß er über das Mißgeschick hinwegsah. Er sprang auf und streckte drei Arme aus. „Laß es mich versuchen!"
    Sie reichte ihm das Seil und eines der Wurfgeschosse. Vier blieben danach noch übrig, dachte sie hämisch. Mehr als genug, um Hylt'zdur seinen Status abzujagen. Bislang schöpfte er nicht den geringsten Verdacht.
    Er wiederholte die Prozedur, und als er das kreisende Seil schwungvoll losließ, knallte der Pfeil, an dem es befestigt war, in die Zielscheibe - nur einen Fingerbreit vom Zentrum entfernt.
    „Daneben!" kommentierte Hylt'zdur verdrossen, während er den Knoten löste und das Seil an sich nahm.
    „Gib mir noch einen!"
    Fulk'nurum griff in den Köcher und reichte ihm einen weiteren Pfeil. Noch drei! Sie mußte einerseits ihr Ziel im Auge behalten; andererseits durfte sie ihren Gegner nicht mißtrauisch werden lassen. Allmählich wurde sie nervös.
    Hylt'zdur bewies seine Künste: Diesmal traf er ins Schwarze. Er reckte sich zufrieden, und Fulk'nurum zollte ihm schmeichelnde Komplimente.
    „Ich habe noch ein paar Versuche frei", meinte sie lachend. „Zumindest möchte ich diese Scheibe einmal treffen. Darf ich?"
    Natürlich durfte sie. Jeder Fehlwurf, der auf ihr Konto ging, würde den Stolz des Höchsten Volkes mehren.
    Hylt'zdur war in dieser Beziehung eitel. Er rechnete nicht damit, daß sie treffen könnte, und gestattete ihr gönnerhaft eine weitere Chance.
    Er sollte sich wundern! Jetzt galt es!
    Fulk'nurum ließ das Seil über ihrem Blätterkopf rotieren und konzentrierte sich. Der Adlige stand lässig einige Meter neben ihr und beobachtete sie. Er schien fest damit zu rechnen, daß sie abermals das Ziel verfehlte. Keinen Gedanken verschwendete er mehr daran, sie könnte es auf sein Amt abgesehen haben.
    Ihr Plan war aufgegangen. Durch die während des Gesprächs entdeckten Gemeinsamkeiten hatte er sein anfängliches Mißtrauen begraben.
    Ihre Nervosität schwand. Kalte Berechnung gewann die Oberhand. Fulk'nurum nahm Maß und schleuderte das Seil in Richtung des Höchsten Volkes. Es wickelte sich um die kurzen Beine. Der Adlige schrie auf, während er, des Halts beraubt, stürzte. Sie zog, so fest sie konnte. Schmerzhaft schnitt der Strang in Hylt'zdurs Fleisch. Er zappelte und brüllte seine Wut heraus, aber es gelang ihm nicht, sich aus der Fessel zu befreien. Fulk'nurum keckerte siegesfroh und zerrte ihn in eine Ecke des Raumes. Mehrere Tritte brachten den N'sal zum Schweigen. Sie verknotete das Seil mehrmals und stellte auf diese Weise sicher, daß er ihr nicht mehr in die Quere kommen konnte.
    Seine wütenden Rufe und die gehässigen Anschuldigungen kümmerten sie nicht. Sie zog ihn hinter sich her, während sie nach dem Raum suchte, der die Funkanlage beherbergte. Immer wieder versuchte er, mit den freien Armen die Fesseln zu erreichen. Fulk'nurum jedoch war auf der Hut. Jedes mal verstärkte sie ihren Zug und hinderte ihn so an der Möglichkeit, die Knoten zu lösen.
    Als sie die technischen Einrichtungen schließlich fand, nahm sie sofort Verbindung mit Olp'ghof, dem Kommandanten des Schiffes, auf.
    „Du kannst Hylt'zdur abholen", eröffnete sie ihm gelassen. „Bringe ihn zu denen, die man das Niedere Volk nennt. Das Höchste Volk führt fortan einen neuen Namen. Es heißt Fulk'nurum."
     
    *
     
    Als erstes machte sie sich mit den

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