1202 - Sturz durch die Zeit
formte sich langsam zu einer Hand um, und Waylinkin streifte den Handschuh seines Raumanzugs wieder über. „Ein wenig überrascht."
„Weil ich auf diese Weise erscheine? Es war nicht anders möglich. Wir müssen verschwinden. Die Twonoser haben Funksprüche der terranischen Flotte aufgefangen. Aus ihnen geht hervor, dass ein gewisser Perry Rhodan vermisst wird."
„Ach, tatsächlich?" Rhodan glaubte ihm kein Wort. Wenn man nach ihm suchte, dann in einer anderen Zeit - im Dezember des Jahres 427 NGZ.
Unwillkürlich fragte er sich, ob es ihn jetzt zweimal gab. Weilte ein anderer Rhodan, der mehr als 1600 Jahre jünger war als er, irgendwo an Bord eines terranischen Schiffes in Andro-Beta? Würde es möglicherweise zu einer Begegnung mit ihm kommen? War das die Absicht Waylinkins?
Erhoffte er sich dadurch ein fünfdimensionales Phänomen, das zu einer persönlichen Katastrophe für ihn - Rhodan - werden konnte?
Das muss es sein! durchfuhr es den Aktivatorträger. Der Dekalog plant etwas im Zusammenhang mit der Zeit. Vielleicht ein Zeitparadoxon, in dem ich mich fangen soll? „Wir müssen verschwinden?" fragte er. „Wohin?"
„Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall müssen wir die Zellen verlassen und irgendwo in der Weite des Mobys unser Heil versuchen. Wir müssen Zeit gewinnen. Am besten wäre es, wenn wir den Moby verlassen."
„Und dann?" Rhodan prüfte die Verschlüsse seines Raumanzugs. „Wir haben kein Raumschiff, mit dem wir uns absetzen können. Im Moby herumzuirren, halte ich für ziemlich sinnlos."
„Du kannst bleiben, wenn du unbedingt willst. Aber das wird dir nicht. bekommen. Die Twonoser wissen, wer du bist. Sie haben Funkbilder aufgefangen, aus denen klar hervorgeht, dass du der Oberbefehlshaber der Fremden bist, die in Andro-Beta eingedrungen sind und die Meister der Insel beunruhigt haben."
„Ja - und?" Rhodan blieb gelassen. „Das wirst du gleich nicht mehr fragen, denn dann ist hier die Hölle .10s. Die Twonoser haben begriffen, dass ihr Schicksal am seidenen Faden hängt. Schon spricht man davon, dass die Meister der Insel sie grausam dafür bestrafen wollen, dass Fremde in dieser Zwerggalaxis erschienen sind. Und dir gibt man die Schuld." Rhodan blickte in das grinsende Gesicht des Androiden, und er ahnte, was dieser getan hatte. „Sie werden dich zerreißen und dann den Meistern der Insel vor die Füße legen, weil sie hoffen, auf diese Weise der Strafe entgehen zu können."
„Was nicht in deinem Sinn wäre."
„Da wurde ich nicht so sicher sein." Waylinkin streckte eine Hand aus. „Komm jetzt. Wir haben keine Zeit zu verlieren, oder es ist zu spät für dich."
Als Rhodan zögerte, streifte das Geschöpf des Dekalogs seinen Handschuh abermals ab und formte seine Hand um. Es bildete eine Art Axt heraus, hob diese hoch über den Kopf und schlug sie wuchtig gegen die Wand. Ein breiter Riss entstand. „Sieh hindurch", sagte Waylinkin. „Hoffentlich wird dir dann klar, dass dir nicht nur Gefahr von den Twonosern droht."
Rhodan blickte auf den Gang vor den Zellen hinaus. Er beobachtete sieben bohnenförmige Wesen, die etwa 1,60 mgroß waren und mehreren Twonosern den Weg versperrten. Die sieben Energiepolizisten waren schimmernde Gebilde aus reiner Energie. In ihrer Körpermitte befand sich ein dunkler Kristall. Rhodan erinnerte sich dar an, dass dies der Schwachpunkt der Energiewesen war. Ihn konnte man mit antimagnetischen Geschossen zerstören - wie etwa mit Aluminium-Vollmantelprojektilen.
Die Twonoser hatten offenbar nicht die richtigen Waffen. Sie wichen furchtsam vor den Energiepolizisten zurück. „Schnell. Wir müssen verschwinden", drängte Waylinkin. „Wenn sie uns entdecken, werden sie uns gnadenlos jagen."
„Wir können ihnen nicht entgehen", erwiderte der Terraner leise. „Für mich ist es ohnehin ein Wunder, dass sie uns noch nicht als Fremdkörper aufgespürt haben."
„Komm endlich. Wir können uns nicht gegen sie wehren."
„Wohin denn?" fragte Rhodan. „Eine Flucht ist doch sinnlos, wenn wir nicht irgendein Ziel haben." Einer der Twonoser schrie gellend auf. Rhodan sah, dass ein Energiepolizist ihn berührt hatte. Der Weißrüssel brach zusammen, und sein Körper löste sich auf. Er verwandelte sich in Energie. Gleichzeitig wurde das Energiewesen größer. Es blähte sich im gleichen Maß auf, wie es Materie in Energie umwandelte und in sich aufnahm. „Wir müssen uns Waffen besorgen", sagte Rhodan. „Der Moby ist nicht tot. Die Energiepolizisten sind
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