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1204 - Der Häuter

1204 - Der Häuter

Titel: 1204 - Der Häuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwunden.
    Suko und ich blieben noch im Vauxhall sitzen. Mein Freund sagte: »Frag mich nicht, ob ich ihm glaube, Alter. Ich glaube ihm. Für mich ist die Sache klar.«
    »Dann werde mal konkreter.«
    »Die ganze Familie Navis steckt unter einer Decke.«
    »Nicht schlecht.« Ich lächelte. »Fragt sich nur, wer für dich alles zur Familie zählt?«
    »Das ist ganz einfach. Clive Navis, seine Frau und auch irgendwie der Häuter. Ich bin davon überzeugt, dass uns die beiden nicht die Wahrheit gesagt haben. Die haben einiges zu verbergen, das kannst du mir glauben.«
    »Das denke ich auch.«
    »Aber warum unterstützen die Leute eine derartige Bestie, John? Das ist nicht normal. Sie müssen schwerwiegende Gründe haben. Sogar irgendwelche Bindungen, sage ich mal.«
    »Nicht schlecht gedacht.« Ich dachte wieder an die Szene in der Klinik und sagte: »Mittlerweile gehe ich davon aus, dass unsere Freunde genau wissen, dass nicht der echte Häuter in der Psychiatrie sitzt. Sie müssen alles gewusst haben. Der Plan ist keine sechs Monate alt, sondern sechs Jahre, und die Firma ist auch im Familienbesitz geblieben. Kann sein, dass dieses Erbe der Preis für das Schweigen war. Jedenfalls werden wir es herausfinden.«
    »Dann fahr mal los.«
    »Klar.«
    Suko zwinkerte mir zu.
    »Treffen wir ga nz offiziell ein?«
    Ich startete den Motor.
    »Ja, wir gehen hin und sagen, bitte, rückt den Killer raus.«
    Genau das hatten wir nicht vor…
    ***
    Der Vauxhall stand gut geschützt nicht weit von dem Betrieb entfernt, den wir allerdings sahen, denn auch in der Nacht wurden die wenigen Lichter nicht gelöscht.
    Wir hielten uns in dem nahen Wald auf, der an die Rückseite des Betriebsgeländes grenzte, konnten das Haus sehen, die Werkstatt und die davor stehenden verkaufsbereiten Grabsteine in unterschiedlichen Höhen und Breiten.
    In uns war die Geduld und die Ruhe eines Indianers gestiegen. Wir beobachteten das Gelände und suchten nach irgendwelchen verdächtigen Personen.
    Kunden kamen nicht mehr. Zwischen Wohnhaus und Werkstatt standen zwei Fahrzeuge. Eines mit offe ner Ladefläche, das andere war ein Geländewagen.
    Es gab noch eine erste Etage über den Büroräumen. Wir gingen davon aus, dass das Ehepaar Navis dort wohnte, denn auch hinter diesen Scheiben schimmerte Licht. Ein menschlicher Umriss hatte sich dort bisher nicht bewegt. Das Licht war wohl nur vorsorglich eingeschaltet worden.
    »Wo könnte er sein?« Ich hatte die Frage mehr mir selbst gestellt und schaute wieder zu den Grabsteinen.
    »Im alten Versteck, John.«
    »Kann ich mir schlecht vorstellen.«
    »Warum?«
    »So dumm wird er nicht sein.«
    »Dann rechne damit, dass er sich hier irgendwo draußen herumtreibt.«
    »Oder im Haus ist.«
    »Was hältst du von der Werkstatt?«
    »Auch nicht schlecht.«
    »Wie wäre es denn, wenn wir uns trennen?«, schlug Suko vor. »Das Spiel kennen wir. Wer ihn sieht, gibt dem anderen Bescheid. Oder hast du Probleme damit?«
    »Im Prinzip nicht.«
    »Gut, John, dann nehme ich die rechte Seite, und du kümmerst dich um die linke.«
    »Bei dir liegen die Grabsteine.«
    »Klar, und auch das alte Versteck von früher.«
    »Einverstanden.«
    Wir klatschten uns ab und trennten uns. Ich ließ Suko gehen und wartete noch etwas ab. Gedanken durchströmten mich. Ich musste wieder an die Zeit vor sechs Jahren denken, als ich hier mit meinem Vater gestanden hatte. Damals hatte mich der Killer überraschen können. Da war ich von meinem alten Herrn im letzten Augenblick gerettet worden. Heute hatte ich ebenfalls einen Partner an meiner Seite, Freund und Kollege Suko.
    Nur wollte ich nicht mehr so naiv in die Falle laufen wie damals. Außerdem wusste ich, was mich erwartete. Für mich war diese Gestalt kein Dämon und auch kein dämonisches Wesen. Hier spielten ganz andre Dinge eine Rolle. Für mich basierte alles auf von Menschen geschmiedeten Plänen.
    Suko war schon Sekunden später nicht mehr zu sehen. Ich schaute ebenfalls über das Gräberfeld hinweg, sah noch zum Haus, zählte wie nebenbei die Lichtinseln in der Dunkelheit und setzte mich dann in Bewegung.
    Um die Werkstatt zu erreichen, brauchte ich nicht über das Gräberfeld zu gehen. Ich schlich an seinem Rand entlang, hielt die Augen aber verdammt gut offen, denn ich hatte den Waldrand ebenfalls im Blick. Auch im Winter war das Unterholz ziemlich dicht. Dort konnte sich sehr leicht jemand verstecken.
    Vom Wald her drohte mir keine Gefahr. Er begleitete mich wie ein stummer

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