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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bildschirm.«
    Das konnten wir verstehen. Trotz der schlimmen Tat mussten wir unsere Gefühle im Zaum halten, und ich war es, der wieder auf den Kern der Dinge zu sprechen kam.
    »Wenn wir davon ausgehen, dass dieser Killer sich auf eine Rachetour begeben hat, dann kann ich mir vorstellen, dass nicht nur die Frauen in Gefahr sind.«
    »Wer noch?«
    »Nick Forrester, Evelyns Partner«, antwortete ich.
    Unser Freund schluckte. »Ja«, sagte er dann, »man muss einen Zusammenhang zwischen den Dingen finden.« Er hob die Schultern. »Oder auch zwischen den beiden Toten.« Er schüttelte den Kopf. »Normalerweise wäre ich so weit, eine Fahnung herauszugeben. Das wäre genau der richtige Zeitpunkt. Welcher Polizist lernt schon in einer so kurzen Zeit nach einer bestimmten Tat den Killer kennen? Kaum jemand. Ich könnte mich also glücklich schätzen. Aber dieser Hundesohn killt aus einer anderen Welt hervor, in der er sich verborgen hält. Das ist ein Job für euch. Holt euch das Schwein.«
    So hatten wir unseren Freund Tanner selten erlebt. Der letzte Mord musste ihm stark an die Nieren gegangen sein. »Kann sein, dass ich schon zu alt für den Job bin. Ich darf mich eigentlich nicht von persönlichen Motiven leiten lassen, aber ich kann nicht anders. Meine Frau drängt mich immer, dass ich den Beruf an den Nagel hänge wie einen alten Kittel - nur…«, er lachte scharf auf. »Es geht nicht, Freunde. Obwohl mich dieser Mord hier deprimiert hat, stachelt er mich auf der anderen Seite doch dazu an, weiterzumachen und dafür zu sorgen, dass derartige Bestien ausgeschaltet werden.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Keine Sorge, Tanner, du bist nicht zu alt. Du bist jünger als mancher Kollege mit dreißig.«
    Er grinste schief. »Schön, dass du das sagst, John. Leider kann ich dir keinen Glauben schenken.« Er räusperte sich.
    »Am liebsten würde ich euch begleiten, aber ich kann hier nicht weg.«
    »Das ist nicht nötig, wir schaffen es. Weißt du denn, wo sich Nick Forrester aufhält?«
    »Er wollte im Studio bleiben.«
    »Gab es dafür einen Grund?«, fragte Suko.
    Tanner nickte. »Eigentlich mehrere. Forrester wollte nachdenken. Dieses Studio - man kann darüber denken, was man will - ist so etwas wie seine zweite Heimat. Wie sein Lebenswerk. Außerdem fühlt er sich seinen Mitarbeiterinnen gege nüber verantwortlich. Deren Job fängt gegen Mittag an. Ich glaube nicht, dass es sich bereits bei allen herumgesprochen hat, was mit der Chefin passiert ist. Er will es ihnen persönlich sagen, was ich auch korrekt finde.«
    »Stimmt.«
    Tanner brachte uns bis zur Tür und ging auch mit in den muffigen Hausflur hinein. Es war ein alter Bau, zu dem ein Hinterhaus gehörte. Hier waren die Mieten einigermaßen bezahlbar, und bei den Bewohnern des Hauses hatte sich herumgesprochen, was in der Wohnung passiert war. Es gab wohl keinen, der nicht aus einer respektablen Entfernung geschaut hätte. Wir sahen die Leute auf den Treppen stehen.
    Tanner wünschte uns viel Glück. Als wir nach unten gingen, schufen uns die Leute schweigend Platz. Eine ältere Afrikanerin stellte sich uns in den Weg.
    »Sie ist tot, nicht?«
    Ich blickte in ihr gutmütiges Gesicht und sah die Tränen in den Augen schimmern. »Ja, sie lebt nicht mehr.«
    »Dabei war sie noch so jung.« Die Frau zog die Nase hoch.
    »Wenn ich helfen kann, aber… mein Gott, wir alle haben hier nichts gesehen. Normalerweise fällt es schon auf, wenn Fremde das Haus betreten, aber heute ist es…«
    »Vergessen Sie es. Sie trifft keine Schuld. Außerdem haben Sie keinen Fremden und keinen Killer sehen können. Es ist alles sehr unglücklich gelaufen.«
    Sie fasste uns beide an den Armen an. »Werden Sie den Mörder finden?«
    Wir nickten synchron.
    »Versprechen Sie es mir?«
    »Ja«, sagte Suko.
    Die Frau schaute lange in unsere Augen. »Ich glaube Ihnen«, sagte sie dann. »Gott möge Ihnen beistehen…«
    Nach diesen Worten gingen wir.
    ***
    Nick Forrester bewegte sich wie traumatisiert durch das Studio. Er wusste nicht, an was er alles denken sollte. Eigentlich hätte er sich gedanklich auf ein Thema konzentrieren müssen, aber das war einfach nicht zu schaffen.
    Es ging in seinem Kopf alles durcheinander. Die Vergange nheit, die Gegenwart, die Zukunft, es war alles so präsent. Er dachte daran, wie er das Studio zusammen mit seiner jetzt toten Partnerin eingerichtet und aufgebaut hatte. Dank Evelyns Hilfe und Beziehungen hatten sie gute Geschäfte gemacht und die

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