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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kind, das das Laufen lernt. Auch jetzt mus ste sie noch weinen. Hin und wieder verschwamm auch die Wohnungseinrichtung vor ihren Augen. Als sie die Tür zur kleinen Diele sah, da schrak sie zusammen und zog ihren Kopf zwischen die Schultern, weil sie sich vorstellen konnte, dass aus dem Halbdunkel des Raumes jeden Augenblick das Monster hervorkam.
    Angie da Lorca blieb allein in ihrem kleinen Refugium. Es blieb auch still, und sie glaubte ihren eigenen Herzschlag zu hören.
    Das Telefon stand neben der Tür auf einem Regalbrett. Es war mit lustigen Sprüchen beklebt, doch danach stand Angie an diesem Tag nicht der Sinn. Sie hatte erlebt, wie brutal das Leben sein konnte. Sie war kaum in der Lage, die Notrufnummer der Polizei zu wählen.
    Als sie es schließlich geschafft hatte und die ruhige Stimme des Beamten an ihr Ohr klang, fand sie nicht die richtigen Worte. Sie sprach von Kate, von einem Monster und einer schrecklichen Tat.
    »Bitte, Sie müssen sich beruhigen. Wo genau ist das passiert? Ich brauche die Adresse.«
    Da der Polizist so fragte, war ihr klar, dass noch keiner sonst angerufen hatte. Sie ärgerte sich darüber, dass sie die Anschrift der toten Freundin nicht sofort über ihre Lippen brachte.
    Es klappte schließlich, und sie gab endlich auch ihren eigenen Namen preis.
    Danach konnte sie nicht mehr. Plötzlich drehte sich alles vor ihren Augen. Sie sah die Wand auf sich zukommen, und die Decke wellte sich ebenfalls.
    Angie sank zusammen. Dass der Hörer dabei noch auf der Gabel landete, war reiner Zufall. Sie selbst lag am Boden und hatte plötzlich den Wunsch, zu sterben…
    ***
    Er war da!
    Er - oder was immer sich auch hinter ihm verbarg. Wir wussten es, denn wir rochen ihn. Aber er war nicht zu sehen, denn er hielt sich in einer anderen, für uns nicht sichtbaren Welt auf und schickte uns nur seinen verdammten Gestank, auf den wir uns konzentrierten.
    So sehr wir auch die Köpfe drehten, uns im und außerhalb des Fahrzeugs umschauten, wir bekamen ihn einfach nicht zu Gesicht und mussten weiterhin die widerliche Luft einatmen.
    Beide waren wir darauf eingestellt, Modergestank zu riechen.
    Zu oft hatten wir uns in Grüften und alten Gräbern herumgetrieben, hatten gegen Ghouls und auch Zombies gekämpft und waren dabei mit dem Gestank konfrontiert worden.
    Aber dieser hier war anders. Es roch nicht nur nach Tod, es mischte sich noch etwas anderes mit hinein. Ein bestimmter Brandgeruch, ein scharfer, und das brachte mich wieder auf die Spur des Ben Fuller.
    Ich drehte Suko mein Gesicht zu. »Es riecht auch etwas verbrannt - oder?«
    »Ja.«
    »Und Ben Fuller ist verbrannt.«
    »Oder auch nicht.«
    »Das werden wir gleich haben.«
    Hätte uns jemand beobachtet, er hätte uns möglicherweise für verrückt gehalten, denn wir sprachen nicht miteinander, sondern aneinander vorbei.
    Ich machte den Anfang und schob dabei meine Hand in die rechte Seitentasche. Dort hielt ich noch immer das Kreuz verborgen. Als ich den Kontakt bekam, da stellte ich fest, dass es sich ganz leicht erwärmt hatte. Man musste schon Erfahrung haben, um es überhaupt zu spüren.
    »He, wir wissen, dass du in der Nähe bist«, sprach ich ins Leere. »Wir können dich sogar riechen. Es ist dein Modergeruch, der in unsere Nasen steigt…«
    Ich ließ meine Worte ausklingen, weil ich hoffte, eine Antwort zu bekommen, aber unser Feind aus dem Unsichtbaren zeigte daran kein Interesse. Allerdings verschwand der Gestank auch nicht, aber ich glaubte zu wissen, dass er sich ständig veränderte. Er wanderte praktisch durch das Fahrzeug. Zu meinem Gesicht hin war er intensiver als an der rechten oder linken Seite. Da schien sich ein Kopf kreisend und unsichtbar zu bewegen.
    Es war verrückt und nicht normal. Aber was in unserem Job konnte schon mit den Augen der Normalität betrachtet werden?
    Suko saß auch nicht mehr so ruhig neben mir. Er bewegte seine rechte Hand auf die linke Gürtelseite zu, holte nicht die Beretta hervor, sondern den kurzen Griff der Dämonenpeitsche. Auch hier im Rover hatte er genügend Platz, um einmal den Kreis über den Boden zu schlagen. Damit weckte er die Kraft und die Magie der Peitsche, denn aus der Öffnung hervor schoben sich die drei Riemen, die aus der Haut des mächtigen Dämons Nyrana gefertigt waren.
    Es war möglich, dass er durch die Luft schlagen wollte, doch Suko wartete zunächst ab, wie ich reagierte. Im Augenblick tat ich nichts und blieb einfach nur starr sitzen.
    Aber ich hatte meine Hand

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