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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorsichtig machte. Die Stimme in seinem Innern war anders, mehr instinktiv. Er durfte seine wahre Identität und den Grund für ihren Besuch in der Tiefe auf keinen Fall preisgeben, solange er nicht mit Lethos-Terakdschan gesprochen hatte oder wenigstens an seinem Grab gestanden war.
    Lüge! sagte der Extrasinn. Du hast keine andere Wahl!
    „Du irrst dich", begann er. „Ihr alle irrt euch. Es hat uns durch Zufall nach Starsen verschlagen. Wir wußten nicht, wie uns geschah. Wir haben an der Schaffung einer künstlichen Sonne als Ingenieure mitgearbeitet.
    Ein Unfall führte dazu, daß wir das Bewußtsein verloren und uns in einer völlig fremden Umgebung wiederfanden. Unser ganzes Bestreben ist danach ausgerichtet, Starsen zu verlassen und an unseren Ausgangsort zurückzukehren!"
    Torkuns strohiger Haarkranz richtete sich steil auf. Die Haut darunter war etwas dunkler als die des >übrigen Kopfes. Der Frater machte mehrere seiner stelzigen Schritte auf Atlan zu, und die vier sichtbaren Augen funkelten ihn an.
    „Er sagt die Unwahrheit, es ist offenkundig!" schrillte er, und das Schmatzen seiner Münder verstärkte sich zu einem flatternden Trompeten. „Unsere Geduld ist jetzt zu Ende. Wenn du nicht freiwillig sagst, was wir hören wollen, dann werden wir uns dein Wissen mit Gewalt holen. Es gibt kein Zurück mehr. Du hattest die Wahl. Dein Tod ist eine beschlossene Sache, und die Richter werden die Fasern deines Gehirns einzeln umwenden. Nichts entgeht ihnen. Du wirst sterben, und mit deinem Wissen werden wir den Stahlherrn besiegen!"
    Atlans Gesicht verzog sich zu einem schiefen Grinsen. Er konzentrierte sich und wartete darauf, daß die ersten Suggestivimpulse auf ihn eindrangen. Seine Mentalstabilisierung war voll aktiviert, sie würden ergebnislos nach seinen Gedanken suchen. Gleichzeitig kreisten seine Überlegungen um den Fratervorsteher. Das war der Chef der Fraternität, und Atlan entnahm Torkuns Äußerungen, daß dieser nicht anwesend war und eine hochgestellte Persönlichkeit sein mußte.
    Wer war der Fratervorsteher?
    „Vielleicht bist du sogar der Stahlherr selbst", hörte er Torkun sagen. Der Frager gab den vierundzwanzig Richtern ein Zeichen. Ihre Augen verdunkelten sich ein wenig, und ihre Körper wirkten jetzt noch steif er und unbeweglicher. Wie aus hartem Holz geschnitzt. Sie begannen zu meditieren.
    Atlan, der sie aufmerksam beobachtete, spürte, wie die ersten Wogen suggestiver Kräfte über ihm zusammenschlugen. Sie waren viel stärker, als er angenommen hatte.
     
    9. Chulchs Erinnerungen
     
    Die ersten Tiefenjahre im Gefolge von Rolleifax verbrachte Chulch in Ruhe und Zufriedenheit Er hatte seine Aufgabe und erfüllte sie, so gut es ihm möglich war. Ein einziges Mal nur in der langen Zeit wurde er mit der Aussetzung seiner Essensration bestraft, weil er den Status-Drei-Bürger um seinen Abschied gebeten hätte. Einer der Söhne des Herrn hatte es ihm mitgeteilt und ihn darauf hingewiesen, daß es keine Möglichkeit gab, von sich aus das Verhältnis eines Treumannes zu kündigen. Selbst Chulchs Beteuerung, daß er das nicht gewußt habe und bisher alle seine Herren durch Tod verloren habe, half ihm nichts.
    Rolleifax übertrug ihm eine neue Arbeit, und von da an beschäftigte Chulch sich mit der Beseitigung von Abfällen, die er sammelte, in das Depot schaffte und sortierte. Sie wurden den Recyclinganlagen zugeführt.
    Dort war es auch, wo Chulch eines Tages den Kleinen Schweiger traf. Der Kleine Schweiger fiel kaum auf. Er bewegte sich auf drei Beinen vorwärts, und mit seinen drei Armen war er im Sortieren des Mülls etwas rascher als Chulch, dessen vorderes Beinpaar einfach zu unbeholfen war, um die diffizile Arbeit zu bewältigen. Er arbeitete allein mit den beiden Armen, die dicht unter seinem Kopf Saßen.
    „Gemach, gemach", sägte Chulch, nachdem sie eine Weile nebeneinandergestanden und sortiert hatten.
    „Das Zeug läuft uns nicht weg!"
    „Hallo!" strahlte der Kleine Schweiger. Er ging dem Treumann nicht einmal bis zur Brust. „Du bist Chulch, ja? Welche Freude, dich zu sehen. Ich habe viel von dir gehört. Du hast den Versuch des Flugwagens miterlebt und bist hinterher in die Dienste von Rolleifax getreten, der dich mundtot machte. Soll ich dir sagen, daß es seither in ganz Starsen keine ähnlichen Experimente gegeben hat? Im Gegenteil. Ich habe gesehen, wie Bürger ihre Experimente abbrachen und sich heimlich des Materials entledigten, um sich nicht den Zorn des Herrn

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