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1209 - Die grauen Lords

Titel: 1209 - Die grauen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnaufte Omrayn ungeduldig. „Er fühlt sich kühl an, Herr", haspelte der Diener. „Und hart. Und glatt." .„Wie Gold?" .„Wie...?" Der Diener zögerte. „Oh, Herr, ich habe noch nie Gold berührt. Ich weiß nicht, wie sich Gold anfühlt."
    „Dummkopf!" fauchte Omrayn. Nun, zumindest schien der Würfel ungefährlich zu sein. Er dachte kurz nach. Das Beste war, er brachte die Sache gleich hinter sich... „Komm her", befahl er dem Diener. Der Zsulchor rührte sich nicht. „Herr?"
    „Du sollst zu mir kommen, habe ich gesagt!" schnaufte Omrayn. „Aber. .„ Der Diener wich einen Schritt zurück und stieß mit dem Rücken gegen den goldenen Würfel. Er war kleiner und viel leichter als sein Herr vom Volk der Yavilli. Und ohne Zweifel schien er etwas zu ahnen.
    Omrayn fluchte lautlos. Vielleicht hatte der Klang seiner Stimme diesen Kretin gewarnt. Aber seine Widerspenstigkeit würde ihm nichts nutzen. Das Zimmer hatte nur einen Ausgang, und der wurde von Omrayn versperrt. Omrayn kroch langsam auf den Diener zu und hob mehrere Pseudopodien.
    Der Diener kreischte. „Still!" fauchte Omrayn. Der Idiot würde noch sein Zweitweib herbeilocken! Mehr zu sich selbst sagte er: „Verdammt, ich wünschte, ich hätte ein Messer..." Über dem Würfel flimmerte es. Omrayn blieb vor Verblüffung stehen. Der Diener verstummte und starrte mit großen Augen den Würfel an. Aus dem Flimmern schälte sich ein festes, blitzendes Objekt. Dann verblasste das Flimmern - und auf der Würfeloberfläche lag ein Messer. Eine Wunschmaschine! .durchfuhr es Omrayn. Bei allen Tiefenteufeln, eine Wunschmaschine!
    Mit einem Aufschrei war er bei dem Würfel und ergriff das Messer. Seine geheime Befürchtung bewahrheitete sich nicht: Das Messer blieb stabil, löste sich nicht auf. Omrayn lachte hässlich. Ehe der wie gelähmt dastehende Diener eine Bewegung machen konnte, hatte er ihn gepackt. „Und jetzt", schnaufte Omrayn, „zu den Tiefenteufeln mit dir...!" Er hob das Messer. Der Diener ächzte. „Hilfe... Nicht töten... Hilfe...!"
    Im gleichen Moment flimmerte es um den Diener. Eine unsichtbare Faust schleuderte Omrayn zurück. Er schrie auf, ließ vor Schreck das Messer fallen. Das Flimmern um den Diener hatte sich zu einem Kraftfeld verdichtet. Ein Schutzschirm! dachte Omrayn benommen. Ein Energiefeld, wie es die reichsten Bürger Starsens benutzen - jene, die genug Güter haben, um sich die technischen Wundergeräte zu kaufen, die die Plünderer aus der Alten Tiefenschule bergen...
    Völlig unmöglich! Omrayn zitterte. Erst das Wunder mit dem Messer, das aus der Luft entstanden war; jetzt das Schutzfeld um seinen Diener... Er schloss die Augen. Ich verliere den Verstand, dachte er. Das ist es. Ich werde verrückt. Wahnsinnig. Er zitterte. Bei allen Tiefenteufeln, ich will weg!
    Ich will weg von hier! Er hörte ein Rauschen und riss die Augen auf. Nun flimmerte auch um ihn die Luft, und aus dem Flimmern wurde eine weiße Kugelsphäre, die ihn lückenlos umschloss. Und dann... Omrayn schrie, wie er noch nie in seinem Leben geschrien hatte. Die Kugel, in der er wie in einem Gefängnis eingeschlossen war, hob sich mit ihm. in die Höhe, schoss durch die offene Türöffnung, durch den Gang, zum nächsten Fenster, brach durch das Pergament, das die Glasscheibe ersetzte, und stieg hinauf in den bewölkten Himmel Starsens...
    Omrayn und der Diener wussten es nicht, aber sie hatten die Geburt von Citytrans und Cityab, die Geburt der Starsenspender - und die Geburt des Statussystems miterlebt. Und in dieser Stunde waren noch alle Bewohn er Starsens Bürger mit dem Status Vier...
    Krrrzssl wanderte einsam und allein durch die abgelegensten Teile der unterirdischen Kavernen. Schon seit vielen Tiefenjahren mied er die Oberfläche, das Elend, das ihn in Starsen erwartete. Er war allein und er sehnte sich nach dem Tod. Der Tod...
    Lotur-Lot war von ihm geholt worden, damals, bei dem Versuch, die Kavernen explosionsartig mit Vitalenergie zu fluten, um den Tiefeneinfluss für immer zu vertreiben. Der Versuch war fehlgeschlagen. Starsen war nach wie vor isoliert, und niemand wusste, ob der Fehlschlag im gesamten Tiefenland wirksam geworden war, oder ob der Versuch anderswo erfolgreich verlaufen war. Viel Zeit war seit Beginn der Isolation vergangen. Er hatte aufgehört, die Tiefenjahre zu zählen. Er wanderte und wanderte und versuchte, das Denken zu verlernen.
    Eines Tages erhielt Krrrzssl eine telepathische Botschaft. „Ich habe mit dir zu

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