Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
121 - Die Jagd nach dem Januskopf

121 - Die Jagd nach dem Januskopf

Titel: 121 - Die Jagd nach dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Agenten hatten sich ihm angeschlossen; es war ihnen auch keine andere Wahl geblieben.
    Nelja hatte gezögert und schließlich meine Partei ergriffen. Daraufhin hatte sie Kiwibin minutenlang auf russisch angebrüllt, und schließlich hatte sie nachgegeben. Mir war nichts anderes übrig geblieben, als mich anzuschließen.
    Nelja blieb plötzlich stehen. Kiwibin prallte gegen sie und klammerte sich an sie.
    „Was ist los, Nelja?" fragte ich.
    „Vozu", flüsterte sie. „Er ist ganz in der Nähe. Ich sehe ihn deutlich." Ihre langen Wimpern bebten. „Die Fledermausmonster greifen ihn an, doch er tötet sie. Er hat alle getötet."
    „Wo steckt der doppelköpfige Halunke?" fragte Kiwibin.
    „Er ist höchstens sechs Kilometer vor uns", antwortete Nelja. „Jetzt sehe ich ihn nur noch undeutlich. Er läuft - ja, er läuft genau in unsere Richtung."
    Kiwibin rief seinen Leuten etwas auf russisch zu. Daraufhin setzten sie die Rucksäcke ab und zogen ihre Pistolen. Es waren seltsame Waffen mit dicken Läufen.
    Ich folgte ihrem Beispiel, ließ den Rucksack einfach zu Boden fallen, bewegte die Schulterblätter und massierte mir die Schultern. Auch ich zog meine Pistole, obwohl ich wußte, daß sie mir bei Vozu nicht helfen würde. Wir konnten nur auf Nelja hoffen, von der ich noch immer nicht wußte, über welche Fähigkeiten sie verfügte.
    Nun übernahm Kiwibin die Spitze. Seine Leute folgten ihm sofort, während Nelja und ich zurückfielen.
    „Ich würde gern mehr über dich wissen, Abi", sagte Nelja leise. „Bis jetzt weiß ich nur, daß du aus Dänemark kommst und deine Frau während der Flitterwochen verloren hast."
    Ich lächelte schwach. „Über dich weiß ich auch nicht mehr, Nelja. Aber ich hoffe, daß wir bald Gelegenheit haben, mehr über uns zu erfahren - und uns näher kennenzulernen."
    „Hoffentlich kommt es dazu", sagte sie fast unhörbar.
    „Wenn uns Vozu am Leben läßt", sagte ich.
    „Wir haben vielleicht eine Chance", fuhr sie langsam fort. Wir gingen jetzt etwas rascher. „Sobald Vozu in der Nähe ist, werde ich versuchen, ihm meinen Willen auf zuzwingen."
    „Er verfügt über gewaltige magische Kräfte, Nelja", warf ich ein. „Du darfst nicht vergessen, daß er von einer anderen Welt stammt."
    „Das ist schon richtig", meinte sie nachdenklich. „Aber ich war schon einmal in seiner Gewalt. Ich bin sicher, daß ich immun gegen einen weiteren Angriff von seiner Seite bin. Wir sind auf eine seltsame Art miteinander verbunden. Meine PSI-Fähigkeiten sind stark ausgeprägt. Ich habe eine Chance."
    Ich konnte sie nicht von ihrem Plan abhalten. Möglicherweise unterschätzte ich Nelja tatsächlich, und sie war Vozu ebenbürtig. Aber ich konnte es einfach nicht' glauben, da der Januskopf ja ein ganzes Dorf von PSI-Begabten überwältigt hatte.
    Nelja griff sich mit beiden Händen an die Stirn und stöhnte laut.
    Kiwibin blieb stehen, wandte den Kopf und lief auf Nelja zu, die sich an mich klammerte.
    „Vozu!" keuchte sie. „Er ist in einem roten Lichtstrahl gefangen. Ich kann ihn jetzt kaum mehr erkennen. Über seinem Kopf schwebt ein seltsames leuchtendes Gebilde, von dem der Strahl ausgeht."
    „Das hört sich nach einem magischen Spiegel an", meinte ich.
    „Vozu wird in die Luft gerissen. Der Strahl reißt ihn mit sich. Rasend schnell fliegt er durch das Tal, fort von uns. Jetzt, nein, ich kann…"
    Nelja brach zusammen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wand sie sich auf dem Boden. Dann lag sie ruhig.
    Ich kniete neben ihr nieder, wälzte sie auf den Rücken und öffnete ihren Anorak. Ihre festen Brüste hoben sich unter dem schweren Pullover. Die Augäpfel bewegten sich unter ihren Lidern.
    Speichel tropfte über ihre blutleeren Lippen, und ihr Gesicht war weiß wie frisch gefallener Schnee. Schaum bildete sich vor ihrem Mund. Ein gequälter Seufzer entrang sich ihren Lippen.
    „Nein!" heulte sie schrill. „Nein. Ich kann nicht… Nein, bitte nicht…"
    Die Augen rotierten jetzt förmlich unter ihren Lidern. Es war ein erschreckender Anblick.
    „Sie muß etwas Grauenhaftes sehen", meinte ich.
    Kiwibin stand breitbeinig neben mir und sah Nelja mißtrauisch an.
    „Bitte nicht, bitte…" wimmerte das junge Mädchen. Sie schlug mit den Armen um sich. Sekunden später bewegten sich die Augen unter den Lidern nicht mehr. Ihr Gesicht entspannte sich. Ihre Wangen bekamen wieder Farbe, und ein schwaches Lächeln lag um ihre Lippen.
    „Da stimmt etwas nicht", brummte Kiwibin.
    „Was wollen Sie damit

Weitere Kostenlose Bücher