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1210 - Unterwegs nach Magellan

Titel: 1210 - Unterwegs nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorgestellt hatten. Mit ein paar Bomben war es nicht getan.
    „Worlingen, verdammt", brüllte der Obersteller in den Funksockel. „Wenn du dich nicht bald meldest, geschieht ein Unglück!"
    Wieder knisterte und knackte es, und verzerrt kam die Meldung des Armadamonteurs durch: „Es gibt technische Schwierigkeiten, aber ich arbeite weiter. Wenn ich mich selbst als Überbrückung benutze, dürfte es gehen!"
    „Was geht dann?" erkundigte Ypismach sich, aber da waren die Störungen wieder da, und der Obersteller wandte sich dem Weltall zu, Das Element der Kälte dehnte sich jetzt immer rascher aus, und wenige Augenblicke später brach die Telespur zu der zurückgebliebenen Hälfte der Schiffe zusammen.
    Ypismach seufzte. Es spielte jetzt keine Rolle, Gambringen würde wissen, was zu tun war.
    Der Obersteller sah die Energieweide vor sich. Die Armadamonteure taten nicht, als nähmen sie von den Vorgängen in ihrer Nähe Notiz. Sie kümmerten sich um die Goon-Blöcke und sonst nichts.
    „An alle", verkündete er. „Nähert euch dem Gravitationsfeld der Weide, so gut es geht. Zündet dann eure Waffen und belastet die Triebwerke der Schiffe bis fünfzig Prozent über dem Maximum. Versucht anschließend, euch durch den Hyperraum in Sicherheit zu bringen!"
    Haman der Große stellte einen Countdown zusammen, und Ypismach übermittelte ihn. Er fieberte dem Zeitpunkt entgegen, und als es soweit war, traf eine verstümmelte Botschaft von Worlingen ein.
    „... eben... schafft...", verstand der Obersteller. Er schwenkte sein Schiff, bis das Heck mit den Goon-Blöcken gegen die glitzernde Wand des Kälteelements zeigte, dann zündete er alle Triebwerke und führte ihnen an Energie zu, was nur ging. Lange würde das Material nicht halten, aber er hoffte, daß bis dahin die Wirkung erreicht war.
    Ein penetrantes Rütteln kam auf und durchzog das ganze Schiff. Haman der Große benahm sich wie ein wildgewordenes Haustier. Er schlingerte und bockte, und Ypismach stürzte mitsamt seinem Fahrsessel um.
    Unvollkommen bekam er mit, wie die Schiffe seines Verbandes sich absetzten und in jene Richtung flohen, in denen der Weltraum noch nicht durch den glitzernden Vorhang versperrt war.
    Gleichzeitig explodierte das Heck von Haman dem Großen, und das Schiff machte einen Satz vorwärts direkt auf die Kälte zu.
    Der Obersteller richtete sich mühsam auf. Besorgte Fragen kamen über die Telespur, und das Quantchen klammerte sich zitternd am Flaum fest, auf dem es ruhte.
    „Weg! Flieht!" konnte Ypismach noch rufen. Aus dem Funksockel kam ein Notsignal Worlingens dann zeigte ein Pfeifton an, daß der Armadamonteur nicht mehr existierte.
    Die glitzernde Wolke raste auf Ypismach zu, und gleichzeitig wurde es immer kälter. Er schleppte sich zu dem Schrank, in dem er seinen Raumanzug wußte, aber er fand nur die Fetzen davon. Zwei kleine Siederen schlüpften aus einer Ecke und rasten davon, zwischen zwei Konsolen hinein.
    Ypismach erstarrte. Er hatte das Ungeziefer immer geduldet und war nie auf den Gedanken gekommen, daß es einmal sein Leben gefährden könnte.
    Er tapste zum Funksockel hinüber. Rauch quoll dort heraus, und er setzte eine Löscheinheit in Gang. Er erfaßte, daß das Schiff lichterloh brannte. Es konnte nicht lange dauern, bis es auch im Steuerraum ungemütlich wurde. Bis dahin mußte ihm etwas eingefallen sein.
    Ein weiterer Ruck ging durch das Schiff. Es steckte mitten im Kälteelement, und die Temperatur fiel so rasch ab, daß der Obersteller einen regelrechten Kälteschock bekam. Er wurde steif und rührte sich nicht mehr, und nach einer Weile waren ihm die Stützarme und die Plattformbeine am Boden festgefroren. Alles ging so schnell und unerwartet vor sich, daß er nicht einmal mehr die letzten Gedanken der Angehörigen seines Volkes empfing. Quantchen versagte, und das schlauchartige Wesen fiel kurz darauf herab und zerschellte am Boden.
    Ypismach erfror. Seltsamerweise war sein Bewußtsein nicht davon betroffen. Er bekam mit, was um ihn herum vor sich ging. Das Schiff fiel auseinander, nur um ihn herum schien die Welt weiterzuleben. Etwas Helles driftete auf ihn zu, und er spürte, daß es ein Lebewesen war. Es sprach zu ihm, und Ypismach hatte keine Schwierigkeiten, es zu verstehen.
    „Tormsen Vary", hörte er die fremden Gedanken. „Das bin ich. Wer aber bist du?"
    Der Obersteller war wie gelähmt und konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    „Ypismach", dachte er nach einer Weile. „Was ist mit mir? Die Kälte

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