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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas, bis ich auf Augenhöhe mit dem Monstrum war. Außer Atem blieb ich stehen und freute mich darüber, dass mich der Unhold bisher noch nicht von der Treppe gepflückt hatte.
    Er stand da und wartete.
    Das deformierte Echsengesicht zuckte hin und her. Wieder öffnete er sein Maul in gieriger Vorfreude. Ich sah seine Zunge wie einen breiten Lappen. Die Augen schillerten. Sie waren auch zugleich feucht, als würde Eis darin abtauen.
    Der Treppenabsatz bot genügend Platz, allerdings nicht zu viel. Wenn der Angriff direkt folgte, würde ich schwerlich ausweichen können. Auf der anderen Seite gab es keine andere Lösung für mich, als mich zu stellen. Okay, ich konnte nur weiter hoch. Das würde ich auch wohl machen. Zuvor jedoch wollte ich wissen, wie das Monstrum auf geweihte Silberkugeln reagierte.
    Wenn ich geradeaus nach vorn zielte, hielt ich den Schädel unter Kontrolle. Es war ein großes Ziel und zugleich ein bewegliches. Ich zwang mich, ruhig zu sein. Es war am besten, wenn ich in das Maul der Kreatur schoss. Es wäre auch nicht schlecht gewesen, die Kugeln in die Augen zu feuern.
    Einiges ging mir durch den Kopf. Bevor ich mich entschieden hatte und auch die nötige Ruhe erlangte, um den Schuss nicht zu verziehen, bewegte sich die Gestalt wieder auf die Treppe zu. Sie legte die Distanz mit einem schwerfällig wirkenden Schritt zurück. Der gesamte Körper geriet dabei ins Schaukeln.
    Das plötzliche Vorschnellen der Pranken irritierte mich.
    Meine rechte Hand mit der Beretta zuckte zurück. Ich selbst wollte auch nach hinten, aber die Wand war stärker, und vor mir gab es nichts auf dem Absatz, an dem ich mich hätte festhalten können.
    Wieder holte die Gestalt mit einer fast lässigen Bewegung aus. Sie streckte den Arm aus. Die große Pranke würde mich erwischen und dabei zu Boden schleudern.
    Ich nahm mir nur das Gesicht als Ziel vor.
    Dann schoss ich!
    ***
    Es passte Suko nicht, dass er allein zurückgeblieben war.
    Aber er wusste auch, dass er Shao nicht hatte zurückhalten können. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, das führte sie auch durch, und Suko konnte nicht behaupten, dass es schlecht war, wenn er sich auf seine Partnerin verließ.
    Es passte ihm nur nicht, dass sie ihm keinen Tipp gegeben hatte. Er musste sich überraschen lassen.
    Dass er sich noch in dem Haus befand, in dem er auch wohnte, war ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Wenn er die Wohnung verließ, dann würde er den gleichen Flur sehen wie auch in den anderen Etagen. Da gab es nichts Fremdes.
    Aber in der Wohnung war alles anders. Hier hatte sich jemand etwas aufgebaut, das für einen normalen Menschen nur schwer nachvollziehbar war.
    Eine Schale, die zugleich der Weg in eine andere Welt war.
    Aibon wartete. Und Aibon hatte auch auf John Sinclair gewartet, der in diesem Paradies verschwunden war. Wie auch das Schwert des Salomo.
    Suko wusste genau, wie sehr sein Freund an dieser Waffe hing. Er hatte die größten Gefahren und die gefährlichsten Irrwege auf sich genommen, um an diese Waffe zu gelangen.
    Reisen durch die Zeit, bis zum Tempel des Königs Salomo. Er hatte mit Hilfe des Schwerts nach der geheimnisumwitterten Bundeslade gesucht und sie sogar gefunden, hatte sie aber nicht öffnen können und wollen, denn dann wäre sein Leben ein völlig anderes geworden.
    Dafür war das silberne Skelett des Hector de Valois an seiner Stelle verbrannt, vergangen. Es hatte sich geopfert, und John war wieder zurück in sein normales Leben gekehrt. Allerdings als Waise, denn seine Eltern waren bei diesem Abenteuer gestorben. Später war John noch hinter manch kleines Geheimnis seines Vaters gekommen, aber das war Vergangenheit.
    Suko wünschte sich, dass seine Freund nicht von ihr eingeholt wurde.
    Wie eine Katze um das fremde Essen in einem Napf schleicht, so schlich er um die Schale. Äußerlich war ihr nicht anzusehen, welch eine Kraft in ihr steckte. Es gab kein Feuer mehr, und es gab auch keinen Hinweis darauf. Kein Ruß, keine Flecken auf der glatten Oberfläche, es gab einfach nicht den geringsten Hinweis.
    Er ging zum Fenster.
    Ablenken. Die Warteze it durch eigene Gedanken verkürzen.
    Nach draußen schauen und sich dort das normale Leben anschauen. Er sah den Himmel, über den die Wolken trieben, die eine schiefergraue Farbe angenommen hatte.
    Auch im Haus war es nicht still. Sein geschärftes Gehör nahm die zahlreichen Geräusche wahr. Manchmal rauschte das Wasser einer Toilettenspülung. Er hörte auch leise

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