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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie eben möglich in den Schatten der Mauer und standen dort in einer ziemlich guten Deckung.
    Wer wollte, der sah sie trotzdem.
    Und das Monstrum wollte sie sehen, denn es senkte seinen Schädel und drehte ihn dann langsam. Ich sah jetzt, dass es auch in der hohen Türöffnung noch geduckt stehen musste. Das war der perfekte Goliath, aber man konnte die kleinen Killer-Gnome nicht unbedingt als Davids bezeichnen. Auch wenn sie bewaffnet waren, bezweifelte ich, dass sie mit ihren Messern etwas gegen diese Gestalt ausrichten konnten. Sie war einfach zu groß, zu gefährlich und sicherlich von der Haut her auch zu widerstandsfähig.
    Ich wartete darauf, dass mir der Eindringling noch einen Blick zuschickte, aber da hatte ich mich geirrt. Ich war für ihn uninteressant, er war in die Festung eingedrungen, um sich eine andere Beute zu holen.
    Die kleinen Bastarde sahen jetzt ein, dass sie einen Fehler begangen hatten. Sie hätten die Festung nicht betreten sollen, jetzt war es für eine Flucht zu spät, obwohl es zwei von ihnen versuchten. Die Angst um ihr Leben hatte sie schnell gemacht, und zwei huschten wie Schatten über den dunklen Boden hinweg. Ihr Ziel war die Lücke zwischen den Füßen der Mutation.
    Die ließ sie kommen.
    Ich dachte schon, dass sie es schaffen würden, da bewegte der Eindringling nur seinen rechten Fuß nach vorn. Das sah so aus wie bei einem Fußballer, der das Leder schlenzen will. Aber hier wurde kein Ball getroffen, sondern die beiden kleinen Bastarde, die nicht die geringste Chance hatten.
    Durch den Aufprall flogen sie hoch. Beide wirbelten durch die Luft, leicht wie Tennisbälle. Sie schrien mit ihren dünnen Stimmen, sie traten und schlugen um sich, fanden aber trotz der Bemühungen keinen Halt und prallten schließlich zu Boden.
    Der Eindringling hatte seinen Trittfuß noch nicht wieder auf den Boden gedrückt. Er ließ ihn schweben, und das direkt über den beiden Bastarden.
    Dann trat er zu.
    Ich schloss genau in diesem Augenblick die Augen. Es war nichts zum Hinschauen, auch wenn die beiden kleinen Bastarde mich ebenfalls ausgelöscht hätten. Freiwillig musste ich mir das nicht anschauen. Vielleicht hörte ich noch ihre dünnen Schreie, vielleicht auch nicht. Jedenfalls stand das Monstrum wieder auf beiden Beinen und bewegte den Schädel, als ich hinschaute.
    Der Riese war gekommen, um sich die Zwerge zu holen. Er tötete sie der Reihe nach. Er war grausam, er war böse, wie eben in einem Märchen. Nur war das Märchen leider wahr geworden, und auch ich musste mir in diesem Fall vorkommen wie ein Zwerg. Irgendwann würde auch ich an der Reihe sein.
    Noch immer standen die anderen kleinen Bastarde verschüchtert zusammen.
    Sie hatten den Tod ihrer Artgenossen miterleben müssen und wussten, welches Schicksal ihnen ebenfalls bevorstand. Das Tor war nicht wieder zugefallen, trotzdem würde es ihnen nicht gelingen, dem Grausamen zu entkommen.
    Er war der König. Er war der Herrscher. Er war der King Kong im Paradies der Druiden.
    Fremde Waffen benötigte er nicht. Ihm reichten die Arme und die Beine.
    Die kleinen Bastarde steckten die Köpfe zusammen und berieten, wie es für sie weitergehen sollte. Hin und wieder drang ein Laut zu mir hoch. Manchmal war es ein wütender Schrei, dann wieder so etwas wie ein Klagen.
    Der Eindringling hob seinen rechten Fuß an. Ich schaute genau hin, und sah auf dem Boden die beiden Flecken. Mehr war von den Gnomen nicht zurückgeblieben.
    Er tappte vor. Breitschultrig, und wieder bewegte er seinen Kopf. Die kalten Augenlichter waren nach unten gerichtet. Um sein lippenloses Maul herum leckte er mit einer breiten und feucht schimmernden Zungenspitze.
    Wenn er schneller ging und zutrat, war er in der Lage, fast alle Gnome mit einem Tritt zu erwischen, und das schienen sie jetzt auch zu wissen, denn sie blieben nicht zusammen.
    Plötzlich, als hätte einer den Befehl gegeben, spritzten sie auseinander. Sie waren schnell. Sie huschten auf ihren kleinen Beinen quer über den glatten Steinboden. Die Mutation blieb stehen. In den folgenden Sekunden wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Trotz der Größe konnte sich das Wesen nicht auf alle konzentrieren.
    Es bückte sich.
    Beide Arme fielen nach unten und das ausgebreitet, ähnlich wie zwei Schaufeln. Und mit den Händen räumte es den Boden ab. Die Hände waren verdammt flink, denn so schnell konnten die kleinen Killer nicht sein, aber sie versuchten alles, denn plötzlich flogen die ersten Messer. Aus

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