Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1212 - Die größte Show des Universums

Titel: 1212 - Die größte Show des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
läßt sich natürlich am besten durchführen, wenn wir nicht immer durch andere gestört werden, die meinen, hier unbedingt vorbeigehen zu müssen."
    Ras Tschubai schaltete die Kamera ein und ließ sie laufen. Nur Bruchteile von Sekunden vergingen, bis auf dem Monitorschirm ein Bild des Kampfplatzes erschien. In kontrastreichen Farben wurden die Flächen unterschiedlicher Temperatur herausgehoben. Zahllose Fußspuren wurden auf diese Weise sichtbar, vor allem aber Wärmeflächen auf dem Boden und an den Wänden.
    „Das ist es", sagte Ras Tschubai. „Der Beweis, den ich brauchte."
    Der DNS-Ingenieur blickte ihn verständnislos an.
    „Beweis?" fragte er. „Wieso?"
    Jesso Tamir lachte. Er zeigte auf den Monitorschirm.
    „Sieh doch hin", forderte er ihn auf. „Die Farben zeigen ganz genau auf, wo du gelegen hast, nachdem man dich niedergeschlagen hat. Hier kannst du sehen, wie du dich an der Wand abgestützt hast, als du aufgestanden bist."
    „Die Kampfspuren sind klar zu erkennen", erklärte der Teleporter.
    „Dann hast du mir vorher nicht geglaubt?"
    „Ehrlich gesagt - nein. Ich habe mir deine Personalakte von der Hamiller-Tube geben lassen, und da gab es eine Notiz, die mich skeptisch werden ließ."
    Horvat Gool stöhnte gequält.
    „Ich hätte es wissen müssen", sagte er zu Tamir. „Es ist lange her, aber die Schiffsführung hat mich mal dabei erwischt, daß ich gelogen habe. Es sollte ein Ulk werden, aber der ging total daneben. Ich habe einen beträchtlichen Schaden angerichtet, niemand hat gelacht, und ich habe mich überdies noch bis auf die Knochen blamiert."
    „Ich habe keine solche Eintragung", bemerkte Jesso Tamir ärgerlich.
    „Ich weiß", lächelte Ras. „Deshalb bin ich auch gleich mitgegangen."
    Gool fluchte leise vor sich hin. Er entfernte sich einige Schritte von den beiden, blieb nachdenklich stehen und kehrte dann zu ihnen zurück.
    „Lassen wir die Aktennotiz mal", schlug er vor. „Ich meine es wirklich ernst. Ich glaube, daß die BASIS in höchster Gefahr ist. Fame ist ermordet worden. Daran gibt es nicht den leisesten Zweifel, und die Täter werden noch mehr von uns umbringen, wenn sie es für nötig halten."
    „Was könnte das Motiv sein?" fragte Ras.
    „Darüber habe ich die ganze Zeit nachgedacht", erwiderte der Biologe. „Ich habe keines gefunden. Sie war neugierig. Sie wollte alles über die Show wissen. Vor allem hat sie nach der Gegenleistung gefragt, die wir erbringen müssen. Aber das kann doch nicht der Grund dafür sein, daß sie getötet wurde."
    „Du glaubst, die Show hat etwas damit zu tun?"
    „Etwas anderes kommt nicht in Frage."
    „Unsinn", wehrte der Teleporter ab. „Du vergißt, daß Tiryk die Show organisiert und anbietet."
    „Na und?"
    „Tiryk ist ein Kosmokrat, und von einem Kosmokraten haben wir mit absoluter Sicherheit nichts zu befürchten."
    Horvat Gool nickte.
    „Das klingt logisch", erwiderte er. „Ich bin fest davon überzeugt, daß wir dem Kosmokraten vertrauen dürfen."
    „Na also."
    „Die Frage ist nur, ob Tiryk wirklich ein Kosmokrat ist."
    Ras Tschubai seufzte. Er sah Gool wie ein Kind an, das selbst nach einer Reihe von geduldigsten Erklärungen noch nicht begreifen will.
    „Taurec hat Tiryk als Kosmokraten eindeutig identifiziert", betonte er.
    „Und das genügt?"
    „Vollkommen."
    „Mir nicht. Auch ein Taurec kann sich irren."
    „Dann ist da noch Vishna. Auch sie hat Tiryk als Kosmokraten erkannt."
    „Er kann beide getäuscht haben", beharrte Horvat Gool auf seiner Meinung. „Seine Maske kann so perfekt sein, daß selbst die beiden Kosmokraten darauf hereinfallen."
    „Das klingt alles ziemlich weit hergeholt."
    „Das gebe ich zu. Dennoch ist es eine Überlegung wert", sagte der DNS-Ingenieur. „Überlege dir doch einmal die Konsequenzen. Was ist, wenn Tiryk eine Waffe des Dekalogs ist? Was geschieht mit uns allen, wenn es dem Dekalog gelingt, die BASIS und die Endlose Armada in eine Falle zu locken?"
    Ras Tschubai wurde grau im Gesicht. Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    „Es gefällt mir nicht, was du da von dir gibst", erwiderte er. „Ich bin überzeugt davon, daß Tiryk in Ordnung ist, und verspüre wenig Lust, mich mit einem Kosmokraten anzulegen."
    „Glaube nur nicht, daß es mir anders geht", entgegnete Gool. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. „Ich wollte, wir fänden einen Weg, die Identität Tiryks zu überprüfen, ohne daß dieser etwas davon

Weitere Kostenlose Bücher