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1214 - Draculas Rivalin?

1214 - Draculas Rivalin?

Titel: 1214 - Draculas Rivalin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefühlt. Das war jetzt vorbei, und nach einer weiteren Drehung nutzte sie den Schwung aus, um auf die Füße zu kommen.
    Breitbeinig und schwankend blieb sie stehen. Lilian fühlte sich schwach und stark zugleich. Es war mit ihrem früheren Zustand nicht zu vergleichen, und auch die Einnerung führte sie nicht mehr dorthin. Vor ihr lag ein neues Leben, und sie musste diese Existenz einfach annehmen. Noch hielt sie den Kopf gesenkt, aber die Erholung schritt immer weiter fort, und auch die Gier stieg in ihr hoch. Sie wollte Blut haben, um endlich so kraftvoll wie möglich zu werden.
    »Hallo, Schwester…«
    Der Ruf ließ sie zusammenzucken.
    »Hast du mich gehört, Schwester?«
    Erst jetzt schaute sie nach vorn. Von dort hatte die Stimme sie erreicht, und da sah sie auch die Gestalt, die gar nicht mal weit von ihr entfernt stand und sie anlächelte.
    Eine junge Frau. Eine schöne Frau. Und auch eine, die fast nackt war, denn das graue Kleidungsstück wirkte wie der zerfetzte Rest eines alten Hemds.
    »Schwester…?«
    »Ja, Lilian, du bist meine Schwester. Du bist zu mir gekommen. Du hast mich gesucht, und jetzt sind wir wieder vereint.«
    Lilian hatte zwar eine Erklärung erhalten, nur konnte sie damit zunächst nichts anfangen. Zu stark stand sie noch unter dem Eindruck ihrer neuen Existenz.
    Sie fuhr mit den Händen über ihre Kleidung hinweg, ohne den Blick von der anderen Person zu lassen.
    Erst jetzt fiel ihr auch an sich etwas auf. Das Geschehen spielte sich in ihrem Mund ab. Dort im Oberkiefer war ein neuer Druck entstanden, den sie bisher nicht gekannt hatte.
    Lilian öffnete den Mund, hob einen Arm und tastete dabei ihre Zahnreihe ab.
    Da hatte sich etwas verändert.
    Zwei spitze Zähne waren ihr gewachsen. Keine neuen, zwei alte hatten sich nur verändert. Diesmal war sie nicht überrascht, und sie wusste auch sofort, wie sie die Zähne einzusetzen hatte.
    Sie würde sie nicht als Gebiss gebrauchen, sondern rein als Waffe, um an das Blut der Menschen zu gelangen.
    Alles, was einen Vampir ausmachte, das erfuhr sie in wenigen Sekunden, als hätte ihr jemand eine Botschaft vermittelt, und plötzlich lag die Zukunft wie ein heller Weg vor ihr. Sie wusste genau, was sie zu tun hatte.
    »Weißt du noch immer nicht, wer ich bin?«, wurde sie wieder von der Halbnackten angesprochen.
    Lilian musste nachdenken und sich dabei stark konzentrieren.
    Ja, sie hatte eine Ahnung bekommen. Etwas aus der Verga ngenheit war in ihr hochgestiegen, aber noch grübelte sie über einen Namen nach, der ihr einfach nicht einfallen wollte.
    Jedenfalls war sie so weit gekommen, dass sie diese Person nicht als eine Fremde ansah. Die hatte ihr schon etwas zu sagen.
    »Ich bin Eva, hörst du? Einfach Eva. Und ich bin zudem deine kleine Schwester.«
    Lilian stand unbeweglich. Sie horchte dabei in sich hinein, um die Erinnerung zu fördern und musste wenige Sekunden später zugeben, dass Eva Recht hatte.
    Sie war tatsächlich ihre Schwester. Als Kinder waren sie zusammen aufgewachsen und groß geworden. Und nun stand sie vor ihr. Sie kam sogar noch näher.
    Eine junge Frau, deren langes Haar wie eine dunkle Fahne um den Kopf wehte und beim Gehen leicht wippte. Den Mund hatte Eva etwas geöffnet, sie produzierte ein Lächeln, um Lilian nicht nervös zu machen. Als sie nur noch einen Schritt von ihr entfernt war, blieb sie stehen und bohrte ihren Blick in die Augen der Schwester.
    »Eva…?«
    »Ja, ich bin Eva.«
    »Und ich bin Lilian.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich begreife es nicht. Wie kommt das alles zusammen? Wie ist das nur möglich? Bitte, was ist los?«
    »Ich zeige es dir, Schwester!«
    Was Eva damit meinte, bewies sie in den nächsten Sekunden.
    Da verschwand das Lächeln. Dafür öffnete sie ihren Mund so weit wie möglich, sodass Lilian hineinschaute, aber nur den Blick für die beiden spitzen Zähne hatte.
    Genau wie bei ihr!
    »Siehst du es, Schwester?«
    »Ja«, flüsterte Lilian.
    »Was sagst du?«
    »Wie bei mir!«, hauchte sie.
    »Genau.« Eva lächelte wieder. »Jetzt sind wir nicht nur Schwestern, sondern auch Schicksalsgenossinnen. Ja, wir gehören zusammen. Es ist einfach wunderbar. Wir sind jetzt viel enger zusammen als damals zu unserer Kinderzeit. Das ist doch herrlich, meine Liebe. Freu dich, das neue Leben liegt vor uns.«
    »Neues Leben?«
    »Ja, das Leben aus Blut. Das Blut wird uns den Weg weisen, Schwesterherz. Von nun an wird es unser Handeln bestimmen. Wir leben, aber wir sind zugleich Geschöpfe

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