1214 - Draculas Rivalin?
Kirche zu, als hätten sie es besonders eilig, hinter den Mauern zu verschwinden.
Sein Freund John war nicht grundlos in diese einsame Gegend gefahren. Er war auch nicht grundlos verschwunden, und Suko ging einfach davon aus, dass hier einiges nicht so war, wie es eigentlich hätte sein müssen. Er setzte ein Stück zurück, schlug das Lenkrad nach links ein und rollte in die Gasse. Als er ihr Ende erreicht hatte, waren die Menschen in der kleinen Kirche verschwunden und hatten auch die Tür zugeschlagen.
Suko fuhr bis dicht vor den Bau, wo zwei Eichen standen, deren Blätter noch so he rrlich frisch wirkten. Dort stellte er den Wagen ab. An der anderen Seite der Stämme waren mehrere Fahrräder gegen die Bäume gelehnt worden.
Um ihn herum war es still. Er hörte keine Stimmen. Die Mauern der kleinen Kirche schluckten alles. Aber er ging davon aus, dass hier keine Messe abgehalten wurde. Die Menschen waren seiner Meinung nach regelrecht in die Kirche geflüchtet, als hätte ihnen etwas schreckliche Angst eingejagt.
Suko musste ein paar Schritte gehen, um die Kirche zu erreichen. Er wollte die Tür schon öffnen, als er von der Seite her hastige Schritte hörte.
Blitzschnell drehte er sich um.
Ein junger Mann rannte an den Bäumen vorbei, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her. Er war von der Breitseite der Kirche gekommen.
Wahrscheinlich hatte er durch ein Fenster hineingeschaut und etwas gesehen, das ihn in diese Panik versetzt hatte.
Hier war einiges nicht in Ordnung. Möglicherweise war die Kirche zweckentfremdet worden; auch so etwas hatte Suko schon erlebt.
Er wandte sich wieder der Tür zu. Sie war schlicht, und sie passte auch zu diesem Bauwerk. Sie hatte eine normale Klinke.
Es war überhaupt nichts Auffälliges an ihr.
Suko wollte sie schon öffnen, als ihm ein anderer Gedanke kam. Er dachte an den jungen Mann, der so panikartig die Umgebung der Kirche verlassen hatte. Er musste dort einfach etwas Schreckliches gesehen haben, und auch Suko wollte nachschauen. Bei Kapellen liegen die Fenster oft sehr niedrig, und darauf baute Suko.
Er hatte Glück.
Zwar musste er sich auf die Zehenspitzen stellen, aber er konnte einen Blick in die Kirche werfen.
Was er sah, ließ seine Augen groß werden.
Menschen standen in der Nähe des Eingangs. Sie hatten einen Halbkreis gebildet und starrten auf eine Gestalt herab, die am Boden lag. Es war ein noch junger Mensch, kaum Zwanzig. Er war mit Stricken gefesselt und starrte die ihn umstehenden Menschen mit weit geöffneten Augen an. Aber nicht nur sie standen auf, auch der Mund.
Und aus ihm wuchsen zwei spitze Vampirzähne hervor…
ENDE des zweiten Teils
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