Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1214 - Draculas Rivalin?

1214 - Draculas Rivalin?

Titel: 1214 - Draculas Rivalin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ganze Menge nicht mit rechten Dingen zu. Ich war davon überzeugt, dass der Leiter, Carlo Rosetti, die Seiten gewechselt hatte und nun denen diente, die von mir mit aller Macht bekämpft wurden.
    Jetzt war ich an der Reihe. Aber da mischte noch eine andere Person im Hintergrund mit. Ausgerechnet Will Mallmann, alias Dracula II. Welche direkte Verbindung er zu Rosetti besaß, wusste ich nicht. Er hatte mich leider darüber nicht aufgeklärt, aber er würde sich freuen, mich in dieser mehr als bescheidenen Lage zu sehen. Ich wunderte mich sowieso darüber, dass er sich noch nicht gezeigt hatte und sich auch weiterhin zurückhielt.
    Der Keller konnte nicht so groß sein. Ich allerdings wurde weitergeschleift und hatte dabei den Eindruck, jeden Meter dreifach so lang zu erleben.
    Der Boden war weder glatt noch eben. Deshalb bewegte ich mich auf und ab. Zwangsläufig prallte mein Hinterkopf dabei immer wieder gegen irgendwelche Hindernisse.
    Endlich blieb Justine stehen. Ich war froh und schloss für einen Moment die Augen. Dabei schaltete ich auch meine Gedanken aus und konzentrierte mich ausschließlich auf mich selbst, was nicht unbedingt förderlich war, denn jetzt merkte ich erst richtig, wie groggy ich noch immer war.
    Justine ließ mein Bein los.
    Es fiel nach unten und prallte auf den Boden. Ich hörte das leise Lachen der Blutsaugerin, hielt die Augen weiterhin geschlossen und wartete darauf, dass etwas passierte. Das musste einfach eintreten, denn Justine würde mich nicht zum Spaß hier liegen lassen.
    Ich hörte ihre Stimme. Auch ihr Summen. Sie war fröhlich, sie freute sich, was ich ihr sogar nachfühlen konnte. Wenn sie hungrig war, würde sie satt werden.
    An meiner rechten Seite verstummten die Schrittgeräusche.
    Ich schaute in die Höhe. Justine war als schwacher Abdruck zu erkennen. Das Leder ihrer roten Hose knirschte leise, als sie sich bückte, um mir sehr nahe zu sein.
    Als sie neben mir kniete, streckte sie die Hände vor und umfasste damit mein Gesicht. Sie berührte die Wangen. Für mich war dieser Kontakt so etwas wie ein tödliches Streicheln, durchgeführt von den Händen eines Raubtiers.
    Sie sprach mich mit rauer Flüsterstimme an. »Glaubst du noch an deine Chance, Sinclair?«
    »Daran glaube ich immer.«
    Sie lachte mich an. »Sehr gut, aber völlig falsch. Du wirst keine Chance mehr bekommen, Sinclair. Es ist alles gerichtet, und ich freue mich auf dein Blut.«
    Was sollte ich dazu noch sagen?
    Die Vorteile lagen allein auf ihrer Seite.
    Das genoss sie auch.
    Als sie weitersprach, hörte sich ihre Stimme an wie das Schnurren einer Katze, die ihre Krallen vorerst eingezogen hatte. »Wir sind so weit weg, von allem, John, so ganz weit weg. Es gibt nur uns beide und die Dunkelheit. Keiner wird erscheinen und dir helfen, keiner. Du hast bisher meine Brüder und Schwestern gejagt. Du hast sie vernichtet, wo du sie gefunden hast, doch das ist jetzt vorbei. Du hast keine Chance mehr, noch etwas zu ändern.«
    Während ihrer Worte hatte sie nicht vergessen, mich zu streicheln. Es hätte ein wunderbares Gefühl sein können, wäre es von anderen Händen erfolgt. So hatte sich in meinem Kopf festgesetzt, dass es die Krallen einer Mörderin waren.
    Ich sah die Hände nicht, aber ich hatte sie schon gesehen und holte sie jetzt wieder in meine Erinnerung zurück. Es waren Hände mit langen Fingern und auch langen Nägeln, die an ihren Enden leicht spitz zuliefen. Der Vergleich mit Messern war gar nicht so falsch. Wenn Justine wollte, dann konnte sie mit den Fingernägeln meine Kehle durchstoßen. Keine angenehme Vorstellung.
    »Du sagst gar nichts, John?«, beschwerte sie sich. »Hast du denn keine Angst, John?«
    Natürlich hatte ich Angst. Nur gab ich das nicht zu und sagte stattdessen. »Tut mir Leid, aber ich hatte noch keine Zeit, darüber nachzudenken.«
    »Lügen kannst du nicht gut. Jeder Mensch hat Angst, der unter meine Kontrolle gerät. Du brauchst nicht so cool zu tun. Das bleibt allein mir vorbehalten. Ich genieße es, dich noch warten zu lassen. Du wirst dem Schicksal nicht entgehen. Es bleibt mir überlassen, wann ich zubeiße. Das gefällt mir.«
    »Kann ich mir denken«, erklärte ich gepresst. »Ich frage mich nur, was Dracula II dazu sagt.«
    Sie stoppte ihre Streichelei. »Wie kommst du ausgerechnet jetzt auf ihn? Du bist meine Beute.«
    »Sieht so aus. Ich frage mich nur, ob ihm das gefallen wird.«
    »Was meinst du? Was willst du damit sagen? Versuchst du, einen Keil zwischen

Weitere Kostenlose Bücher