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1215 - Mich jagte die blonde Bestie

1215 - Mich jagte die blonde Bestie

Titel: 1215 - Mich jagte die blonde Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um mich herum die Hölle. Wenn ich den Kopf zurücklegte und einen Blick gegen den Himmel warf, dann war die graue Fläche verschwunden.
    Sie hatte sich in ein gewaltiges, besetztes und flatterndes Feld verwandelt, eben in das Reich der Fledermäuse, die sich nicht mehr aufhalten ließen und das neue Ziel gefunden hatten.
    Dann stürzten sie sich auf mich!
    So etwas hatte ich noch nie erlebt. Die Vögel im Hitchcock-Film waren harmlos dagegen. Auch besaßen sie nicht die Schwingen der Fledermäuse, mit denen sie regelrecht zuschlugen und mich auch erwischten.
    Bevor sie mich durch die Schläge verletzen und zu Boden treiben konnten, tauchte ich ab. Torkelnd bewegte ich mich nach vorn. Die Arme über den Kopf gekreuzt, um ihn zu schützen. Sie waren überall, sogar an den Beinen und dazwischen in Höhe der Waden.
    Die Tiere brachten mich ins Stolpern und eine Sekunde später zu Fall. Als ich bäuchlings am Boden landete, nutzte mir auch meine Waffe nichts. Der angespitzte Ast half mir in dieser Lage nichts. Ich konnte nur hoffen, dass die spitzen Zähne nicht meine Kleidung und später meine Haut zerfetzten, um an mein Blut zu gelangen.
    Das geschah nicht.
    Ich blieb auf dem Bauch liegen. Ich hörte sie über mir. Sie berührten mich, sie tanzten auf meinem Rücken. Ich bekam die Schläge ihrer harten Schwingen ab. Krallen kratzten durch meine Haare. Wahrscheinlich hinterließen sie auf der Kopfhaut Striemen, doch weitere Wunden wurden mir nicht zugefügt.
    Das Gefühl für Zeit hatte ich verloren. Deshalb wusste ich auch nicht, wie lange dieser Angriff oder nur halbe Angriff dauerte. Erst als die Geräusche leiser wurden, traute ich mir die erste Bewegung zu und hob den Kopf an.
    Die Tiere waren noch da. Aber sie griffen mich nicht mehr an. Viele von ihnen waren schon wieder gelandet. Einige schwirrten noch über mich hinweg, und malträtierten die Ohren mit ihren Flattergeräuschen.
    Ich wagte es und richtete mich langsam auf. Verdammt noch mal, meine Arme zitterten schon in Höhe der Ellenbogen. Ein derartiger Angriff geht eben nicht spurlos an einem Menschen vorbei.
    Natürlich - sie waren noch da. Aber sie hielten sich nicht mehr in meiner unmittelbaren Nähe auf. Sie schwebten mit flatternden Schwingen relativ hoch über meinem Körper hinweg, aber sie beobachteten mich mit ihren verdammten Augen und hätten mich sicherlich zerrissen und ausgesaugt, wenn es keinen anderen Befehl gegeben hätte.
    Ob sie sich in Menschen und damit in zweibeinige Vampire verwandeln konnten, war mir in diesem Fall egal. Mir reichte es schon, von ihren Schwingen malträtiert worden zu sein.
    Nur einmal huschte eine Fledermaus dicht über meinen Kopf hinweg, ohne mich jedoch zu berühren. Ich ging davon aus, dass es eine letzte Warnung gewesen war.
    Beim Aufstehen hatte ich mich unbewusst so gedreht, dass ich gegen die Felsenburg in dieser Welt schauen musste. Sie war das Ziel. Mallmann hatte es mir vorgegeben, und dort wurde ich erwartet.
    Ich kannte die Umgebung nicht, doch etwas stand fest: Freundlich würde sie mir nicht entgegenkommen.
    Also machte ich mich auf den Weg und hoffte, dass es nicht der Weg in den Tod sein würde…
    ***
    Suko hatte schon zu viel durchgemacht, um noch großartig überrascht werden zu können. In diesem Fall allerdings war auch er sprachlos. Er konnte nicht anders und musste einfach in die verdammte Vampirwelt hineinschauen, die ihm so klar und deutlich präsentiert wurde. In ihr war ein Mensch nicht mehr als ein Staubkorn, und auch bei John Sinclair würde es nicht anders sein.
    Auf der anderen Seite gehörte Suko ebenfalls zu den Machern. Er wollte sich keine Gedanken darüber machen, was noch passieren könnte, sondern lieber handeln, solange die Chancen noch vorhanden war.
    Rosetti hatte ihm in seiner Euphorie vieles erzählt und von dem offenen Eingang in diese Welt gesprochen. Das Tor war also nicht geschlossen worden, die magische Brücke stand noch.
    Wenn ich mich beeile, dachte Suko, dann schaffe ich es.
    Dann kann ich in die Welt hineinspringen und…
    Etwas Kaltes berührte seinen Nacken. Es war nicht nur kalt, sondern auch rund, und Suko wusste genau, wie sich die Mündung einer Pistole anfühlte. Carlo Rosetti hatte rechtzeitig genug reagiert. Suko ärgerte sich jetzt, weil er zu langsam gewesen war, aber daran ließ sich nichts mehr ändern.
    »Wenn du auch nur versuchst, dich zu bewegen, drücke ich ab, Suko. Klar?«
    »Ich habe verstanden.«
    »Ausgezeichnet«, hörte er Rosettis

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