Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1215 - Mich jagte die blonde Bestie

1215 - Mich jagte die blonde Bestie

Titel: 1215 - Mich jagte die blonde Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auch mit Sir James, Glenda Perkins, Jane Collins, der Horror-Oma und anderen Verbündeten. Sie waren dann schlagartig meine Feinde und konnten nichts anderes tun, als mich zu jagen.
    Mir persönlich tat es irgendwie gut, dass ich mich mit diesen Gedanken beschäftigte. Andere Menschen wären vielleicht daran zerbrochen oder in Depressionen verfallen. Ich reagierte da anders. Irgendwie wurde auch mein Widerstandswille angestachelt.
    Die Stille der Vampirwelt hatte mich verlassen. Geräusche lenkten mich von den trüben Zukunftsaussichten ab. Mittlerweile hatte ich das Zentrum dieser Welt erreicht. Ein düsterer Ort inmitten der wasserlosen und felsigen Landschaft. Hier gab es auch keine Stellen, an denen Gräber geschaufelt werden konnten. Kein Tropfen Wasser schimmerte auf dem Gestein.
    Wer hier lebte, der ernährte sich vom Blut und wartete, bis er es bekam.
    Mallmann zeigte sich nicht mehr. Auch Justine Cavallo hielt sich zurück. Mir war natürlich klar, dass sie mich erwartete und ihr Spiel mit mir treiben würde, wie sie es schon einmal getan hatte.
    Wie konnte eine Frau, deren Bild perfekt in ein Herren-Magazin passte, zu einer derartigen blutgierigen Bestie werden? Es war mir ein Rätsel. Aber ich kannte ihren Lebensweg nicht. Ich wusste nichts über ihre Vergangenheit, aber Dracula II hatte sie akzeptiert, und das sollte wirklich etwas heißen.
    Ich ging über den recht breiten Weg, sah große Löcher in den felsigen Hängen, entdeckte aber auch die mehr oder weniger kleinen Häuser, die in dieser Mulde standen. Je tiefer ich in sie hineinging, desto mehr Veränderungen sah ich.
    Eigentlich erlebte ich hier einen Abklatsch der normalen Welt. Das lag auf der Hand, wenn man Mallmann kannte. Er war mal ein normaler Mensch gewesen, er hatte für das BKA, das deutsche Bundeskriminalamt, gearbeitet und hatte sich bei einem seiner Fälle in die Falle locken lassen. Da war er durch den Blutbiss zu einem Vampir geworden, und zwar zu einem verdammt mächtigen.
    Und er besaß den Blutstein. Einen besseren Schutz hätte man sich nicht vorstellen können. In ihm konzentrierte sich das Blut des echten Vlad Dracula, der zudem ein sehr religiöser Mensch gewesen war, bevor er dann in die andere Richtung abgeglitten war.
    Wo Justine auf mich wartete, war nicht zu sehen. Sie sah auch keinen Grund, sich zu zeigen. Ich war ziemlich allein, und nur die hoch über mir schwebenden Wächter begleiteten meinen Gang in die Zentrale dieser Vampirwelt hinein.
    Ich erreichte die erste Hütte. Vier Mauern, einige Fensterlöcher, ein fast flaches Dach. Von außen sah die Hütte aus wie mit einer Rußschicht beschmiert.
    Vor einem Fenster blieb ich stehen. Bevor ich hindurchschaute, blickte ich mich um.
    Es war niemand da, der sich an mich heranschlich, und so riskierte ich einen Blick.
    Eine Scheibe gab es nicht. Im Innern staute sich die graue Dunkelheit. Aber es war nicht stockfinster. Nach einigen Sekunden konnte ich besser sehen, und der Vergleich mit einer Gefängniszelle kam mir in den Sinn. Vier Schlafstätten lagen sich gegenüber. Keine Betten. Es waren wohl irgendwelche Decken hingelegt worden und darauf malten sich die Körper ab.
    Vampire!
    Gestalten, die fast mit der Dunkelheit verschwammen und sich nicht bewegten. Sie lagen im Schlaf da, sie warteten auf frisches Blut, um für die nächste Zeit gesättigt zu sein. Ich wusste nicht, wie sie sich hier ernährten. Allerdings konnte ich mir vorstellen, dass Will Mallmann für sie sorgte und ihnen den Nachschub brachte. Oder sie mal frei ließ und in unsere Welt schickte. Aber damit hielt er sich zurück, das wusste ich.
    Er baute sich lieber hier die Armee auf, um seine Pläne durchziehen zu können.
    In der Zukunft auch mit Vincent van Akkeren als Helfer. Als ich daran dachte, wurde mir leicht übel, denn mir fiel auch ein, dass ich das vielleicht nicht mehr erleben würde.
    Ein Geräusch lenkte mich von meinem Beobachtungsposten ab. Ich drehte mich langsam um. Bei einer Hütte, die schräg gegenüber lag, wurde von innen her eine Tür aufgestoßen.
    Ich sah noch nichts und musste eine Weile warten, bis ich erkannte, wer die Hütte verließ.
    Klar, es war ein Blutsauger, doch sein Aussehen überraschte mich. Lange konnte er noch nicht in dieser Welt sein. Er machte auf mich den Anschein, als hätte er meine Welt soeben verlassen. Er war noch jung und einer dieser verrückten Typen, die in jeder Großstadt der Welt zu finden sind. Die sich immer so cool geben und auch

Weitere Kostenlose Bücher