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1216 - Drei Ritter der Tiefe

Titel: 1216 - Drei Ritter der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in die Kampfhandlungen einmischten.
    „Kannst du deine Stahlsöldner dazu bringen, von meinem Hauptquartier einen Vorstoß in Richtung Tortransmitter zu unternehmen?" fragte Emser den Interpreten Illor.
    Aber dieser schüttelte bedauernd den Kopf und sagte: „Die Stahlsöldner nehmen keinerlei Befehle mehr entgegen. Sie folgen mir zwar überallhin, aber sie setzen ihre Waffen nicht ein. Das muß der Wille des Stahlherrn sein, der ein unnötiges Blutvergießen verhindern will."
    „Mit Cityab und Waffen von den Starsenspendern wäre dieser Kampf schnell entschieden", sagte Ar'Gentov wehmütig, der mit Zoke zu der Führungsgruppe gestoßen war. Der TeDe-Fe wich nicht von seiner Seite. Nun sagte sein ehemaliger Treumann, der wie ein wandelnder Wurzelstock aussah und seine Verwandtschaft zu den Blinden Eremiten nicht verleugnen konnte: „Hast du denn noch nicht begriffen, daß eine neue Zeit angebrochen ist, Gentov? Es wird nie mehr Cityab, Citytrans und Starsenspender geben."
    „Dann ist es der Anfang vom Untergang", sagte Ar'Gentov überzeugt.
    Emser winkte Mosker zu sich und sagte: „Was meinst du, ist Ghaatin zu Verhandlungen bereit? Vielleicht könnten wir einen Kompromiß schließen, einen Waffenstillstand, bis der Stahlherr ein Machtwort spricht."
    „Du kannst es versuchen", antwortete der Kyrlier. „Aber im Moment fühlt sich Ghaatin mächtiger als jemals zuvor. Er glaubt, die Herrschaft endgültig an sich reißen zu können. Er hat viele Überläufer aus den Statusbezirken für sich gewonnen. Aber ein Versuch schadet nichts. Es ist immerhin ein Zeitgewinn."
    Emser nickte und begab sich dann entschlossen zur Barrikade. Dort angekommen, veränderte er seine Gestalt und imitierte halbwegs die Körperform eines Kyrliers. Er ließ sich sogar vier Arme wachsen, das untere Paar von dreifacher Länge. So zeigte er sich an der Verteidigungslinie.
    „Ghaatin! Missionar Ghaatin!" rief er, so laut er konnte, zur anderen Seite hinüber. „Hier ist Emser. Bist du bereit, mit mir über einen ehrenvollen Rückzug zu verhandeln? Lege die Waffen nieder, und ich verspreche dir freies Geleit aus meinem Gebiet."
    Drüben erschien die gedrungene Gestalt eines Kyrliers. Der wuchtige, zwischen den knochigen Schultern eingebettete Kopf war wie zum Angriff nach vorne gereckt.
    „Soll das eine Verhöhnung sein, Emser?" rief Ghaatin zornig zurück, „Wenn wir über etwas verhandeln, dann höchstens über deine Kapitulation."
    Die Fronten hatten sich endgültig verhärtet, eine gütliche Einigung zwischen den beiden Interessengruppen schien unmöglich geworden.
    „Jetzt kann hur noch der Stahlherr schlichtend eingreifen", jammerte Illor. Die ihn umringenden Stahlsöldner waren zur Bewegungslosigkeit erstarrt. Chulch merkte, daß irgend etwas mit ihnen nicht stimmte. Auch Wöleböl entging ihre unnatürliche Reglosigkeit nicht.
    „Es ist, als witterten sie irgend etwas", sagte der Meykatender. „Was braut sich da zusammen, daß sie wie in dumpfer Vorahnung verharren! Ist am Ende der Stahlherr..."
    Weiter kam er nicht. Denn in diesem Augenblick kam es zu einem Zwischenfall, der sie alle in ihren Bann riß.
    Aus Richtung des gewaltigen Tortransmitters erklang ein explosionsartiges Geräusch. Das schwarze Feld eruptierte eine dunkle Wolke, die Hunderte von Metern in die Peripherie hinausschoß und dann erstarrte.
    Als sich alle in diese Richtung wandten, kam es zu einer zweiten Eruption, die ebenfalls von einem explosionsartigen Geräusch begleitet wurde. Eine dumpfe Detonation, Die dunkle Wolke vervierfachte ihr Volumen schlagartig. Dann erstarrte die Wolke scheinbar zu einer glasartigen Masse, deren Konturen sich allmählich gasartig zu verflüchtigen begannen.
    Während noch Nebelschwaden davonzogen, erfolgte eine weitere Eruption. Die dunkle Wolke weitete sich sprunghaft aus und erreichte mit ihren Rändern die Angriffslinie von Ghaatins Leuten.
    Die wie glasiert wirkende Masse begann sich zu verflüssigen und ging gleich darauf in einen gasförmigen Zustand über. Durch die grauen Nebelschwaden würden schattenhafte Gestalten sichtbar, die sich zuerst nur träge bewegten, aber mit zunehmender Verflüchtigung der dunklen Masse, in die sie gehüllt waren, in einen immer rascheren Bewegungsablauf verfielen.
    Bevor jedoch Einzelheiten an den Schreckensgestalten zu erkennen waren, erstarrten sie erneut. Die Wolke verfestigte sich und verdunkelte sich im gleichen Maß, so daß sie nicht mehr einzublicken war. Damit kündigte sich

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