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1216 - Drei Ritter der Tiefe

Titel: 1216 - Drei Ritter der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bringt uns wenig", sagte Atlan sarkastisch. Er fühlte keine besondere Kraft in sich. Nachdem das Erlebnis der Ritterweihe abgeklungen war, kam er sich wieder ganz normal vor.
    Er fand nichts an sich - oder in sich -, was ihn von dem anderen Atlan unterschied, der er vor dem Empfang des psionischen Ritterschlags gewesen war.
    Da Lethos-Terakdschan ihm keine Antwort gab, blickte er sich nach dem Hathor um. Er wirkte konzentriert, aber auch wie abwesend Sein Körper war starr, nur seine Hände bewegten sich wie bei einem Traumwandler über die Tastatur unter dem Bildschirm.
    Atlan sah, wie die Szene auf dem Hauptbildschirm sich veränderte. Es war, als sitze er in einem Flugobjekt und schwebe entlang der Starsenmauer durch das Graugebiet. Neben vielen unbekannten und teilweise bizarren Gestalten entdeckte er auch bekannte Wesen wie Melukken und Hegeten, deren Verhalten aber deutlich zeigte, daß sie bereits dem Einfluß der Graukraft unterlagen.
    Während Atlan die Szenerie über den Bildschirm gleiten sah, vernahm er plötzlich Lethos' telepathischen Auf ruf an die Starsener.
    Starsen darf nicht grau werden... Kämpft... Ich bin bei euch, und meine Stahlsöldner werden an eurer Seite kämpfen!
    Lethos wurde überall in Starsen gehört. Aber wie viele Starsener konnten mit seiner Botschaft nichts mehr anfangen, weil sie bereits grau geworden waren?
    Der Bildschirm zeigte nun das Gebiet, das außerhalb der Grauzone lag. Zwischen zwei Gruppen von Starsenern war ein Pulk von Stahlsöldnern zu erkennen, die alle Lethos' Abbild aus ihren Schädeln gebildet hatten. Im Hintergrund war ein häßlicher Gebäudekomplex zu erkennen, wuchtig wie ein Felsblock.
    „Sieht fast aus wie eine Festung", sagte Atlan wie zu sich.
    „Darin wurden früher die Absolventen der Tiefenschule vor ihrer Entsendung ins Tiefenland einquartiert", erklärte ihm Lethos, der diese Worte gehört haben mußte. „Darum heißt der Komplex Kaserne. Ein legendenumwobener Ort wie die Alte Tiefenschule und alles; was damit zusammenhängt."
    Der Bildschirm zeigte einige Naheinstellungen von Wesen, die zu der Versammlung gehörten. Es zeigte sich, daß die Botschaft des Stahlherrn ihre Wirkung nicht verfehlt hatte. Aus den zwei sich feindlich gesinnten Gruppen wurde eine einzige.
    Plötzlich entdeckte Atlan in der Menge zwei bekannte Gestalten.
    „Chulch! Wöleböl!" rief er aus. Da wußte er mit einemmal, warum er so unzufrieden mit sich und der Situation war. Ihm wurde klar, daß er in Lethos' Kommandozentrale fehl am Platz war und wohin er wirklich gehörte.
    „Lethos...", begann er, aber da gab es eine Bildstörung, zumindest schien es im ersten Moment so. Dann aber breitete sich über den Großbildschirm ein goldener Schein, und die Konturen eines Gesichts bildeten sich daraus. Es war ein menschliches Gesicht, das weiterhin golden leuchtete, aber zusehends an Plastizität gewann.
    Die Augen darin wirkten klein und irgendwie verträumt, über den geschwungenen Lippen spitzte sich eine etwas zu groß geratene Naro, darunter ein schmales Kinn. Und nicht einmal der Goldton der Vitalenergie konnte die hektische Rötung des Gesichts gänzlich verblassen lassen.
    „Jen Salik!" rief Lethos-Terakdschan erfreut. „Warum hast du so lange kein Lebenszeichen von dir gegeben?"
    „Habe ich mich nicht überall in Starsen deutlich bemerkbar gemacht?" fragte Salik mit sanfter Stimme.
    Seine Augen wanderten zu Atlan. „Willkommen im Ritterorden, Atlan. Ich habe geahnt, daß Lethos den Dom Kesdschan mit sich bringen wird."
    „Ich fürchte nur, irgend etwas hat die Zeremonie gestört, denn in mir klingt keinerlei Hochgefühl nach", sagte Atlan. „Ich fühle mich nicht als Ritter."
    „Das kommt noch", sagte Salik. Er wandte sich wieder Lethos zu und wurde ernst. „Die Lage sieht für uns nicht gut aus. Der Gegenschlag der Grauen Lords ist um zwei Tage zu früh gekommen."
    „Willst du sagen, daß du mit deinem Vorstoß noch so lange warten willst?" fragte Lethos-Terakdschan.
    „Diese Zeit haben wir nicht, denn in zwei Normtagen kann Starsen verloren sein. Du mußt früher handeln."
    „Das wäre ein zu großes Wagnis", erwiderte Salik. „Die Kavernen, durch die die Vitalströme geleitet werden sollen, sind noch nicht genügend regeneriert. Sie würden einer solchen Belastung nicht standhalten, sie waren zu lange ausgetrocknet."
    „Du mußt es dennoch riskieren."
    „Besser wäre es, du würdest alle deine Kräfte in den Kampf werfen, um die Ausdehnung der

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