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1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an.
    „Ich habe keine Angst", behauptete er ernsthaft.
    „Das ist gut so", meinte Frobo. Er wußte nicht recht, was er mit dem stets lebendigen und überaus neugierigen Bonsin anfangen sollte. Das Thema, das Frobo am meisten auf den Nageln brannte, war die allgemeine geistige Verfassung der Abaker und, im besonderen Bonsins Absonderlichkeiten. Für beide Themen war der Junge nicht der rechte Gesprächspartner. Zudem bekam Frobo bald genug zu tun. 1h der Marschkolonne kam Gezänk auf.
    „Nimm ihn weg!" keifte ein älterer Mann. „Er ist schmutzig und unappetitlich. Eine Frechheit ist das, überhaupt dieses Viehzeug auf einen solchen Marsch mitzunehmen."
    Der Junge, dem die Tirade, laut und keifend vorgetragen, offenkundig galt, hatte seinen Twiller aufgenommen und hielt ihn an sich gepreßt. Angst war in den Zügen des Jungen zu lesen, eine von bösartiger Verbitterung gezeichnete Miene hatte der alte Mann aufgesetzt. Es war ein Anblick, wie ihn Frobo früher vielleicht einmal im Jahr zu sehen bekommen hatte.
    „Beruhige dich, Fanner", sagte Frobo begütigend.
    „Warum soll ich mich beruhigen?" ereiferte sich der Alte. „Ist es etwa meine Idee, mit dem ganzen Sippenverband herumzuziehen? Habe ich diesen Lümmel aufgefordert, sein verdrecktes Tier mitzunehmen? Wahrscheinlich hat er jede Menge Krankheitserreger in seinem Fell, und das Ende dieser Reise wird nur ein Bruchteil von uns erleben. Ich sage es, laut und deutlich, damit jeder es hören kann. Dies wird für Uns Abaker ein Todesmarsch werden, jawohl."
    „Ach, halt doch den Mund, was verstehst du davon?" gab Frobo zurück. „Du kannst nichts als stänkern und deinen Mitabakern das Leben vergällen. Am liebsten würde ich dich einfach hier zurücklassen."
    „Würde er das, der vornehme Herr? Sind wir jetzt schon soweit, daß du hier Befehle über Leben und Tod geben kannst?"
    „Davon kann gar keine Rede sein", wehrte Frobo ab. Er spürte, daß dieses Gezänk sich eher noch steigerte als verlief, und es wurde ihm immer unbehaglicher zumute.
    Inzwischen hatte sich eine größere Menge um die beiden Streithähne versammelt, Frobo warf einen flüchtigen Blick in die Gesichter und atmete erleichtert auf, als er Spuren von Heiterkeit entdeckte. Die meisten Abaker nahmen den Streit offenbar nicht allzu ernst.
    „Hör mal, schnauze meinen Vater nicht so an, sonst bekommst du es mit mir zu tun!"
    Ausgerechnet zum ungünstigsten Zeitpunkt mußte sich Bonson einmischen. Mit frech in die Hüften gestemmten Armen hatte er sich vor Fanner aufgebaut und blitzte ihn an. Dem Alten verschlug es fürs erste die Sprache.
    „Du willst mir drohen?"
    „Ich werde nicht zulassen, daß du meinen Vater ärgerst, und wenn du es doch tust, dann werde ich mich schrecklich rächen."
    „Und Wie willst du das machen? Mich erschlagen?" Frobo mußte lachen. Offenbar war Fanner noch soweit bei Sinnen, daß er der Sache eine heitere Note abgewinnen konnte.
    Die Vorstellung, daß ein Abaker auf einen anderen Abaker mit einer Waffe losging, war auch zu absurd.
    „Viel schlimmer", versprach Bonsin. „Ich werde dir Knoten in die Ohren machen, wenn du schläfst, und ich kann Knoten machen, die außer mir niemand mehr aufbekommt.
    Außerdem kann ich deinen Bauch rot anpinseln, das Wird sicherlich sehr lustig aussehen."
    In lautem Gelächter löste sich die allgemeine Nervenanspannung, selbst Fanner konnte sich ein meckerndes Kichern nicht verkneifen. Der Junge mit dem Twiller setzte sich Vorsichtshalber ab, und damit war der Gegenstand dieser Auseinandersetzung entfernt, und in die Gruppe der Abaker kehrte wieder Frieden ein. Frobo beschloß, die Gunst des Augenblicks zu nützen.
    „Wir rasten hier", bestimmte er. „Die Leute haben Sich eine Pause verdient."
    Ein Teil der Abaker war wirklich erschöpft. In den letzten Zeitabschnitten war der Weg konsequent angestiegen, und es gab einige Alte, über deren Kräfte eine solche Kletterei ging. Auch Borla warf Frobo einen dankbaren Blick zu.
    Der Rastplatz war nicht schlecht gewählt, eine geräumige Höhle, in der es noch ein schwaches Nachglühen des kalten Feuers gab, das früher einmal diese Räume erhellt hatte. So konnten die Abaker wenigstens etwas sehen, als sie sich niedersetzten und die Vorräte auspackten.
    „Die Stimmung ist schlecht", sagte Borla kauend. Sie gab eine behutsam weichgedämpfte Loper-Lende an Frobo weiter.
    Frobo nickte und schlug die Zähne in das Fleisch. Es war nicht gerade das beste Stück, dazu ein wenig fade

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