Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bonsin nicht klarkommen, dann soll er uns helfen, so wie er uns damals geholfen hat."
    „Er könnte es als Undankbarkeit auffassen", wandte Borla ein. „Erst machst du den Fehler mit dieser Pille und mußt zu Meister Dovhan gehen, um die Sache wieder in Ordnung bringen zu lassen, und jetzt willst du wirklich losgehen und dich darüber beschweren, daß wir trotz deines Fehlers damals ein Kind bekommen haben, nur weil es nicht so ist wie die anderen?"
    „Nicht so hastig!" wehrte Frobo ab. „Ich will mich nicht beschweren. Ich will Dovhan um Hilfe bitten. Vielleicht hat er noch etwas, mit dem man Bonsin anders machen kann, so daß er nicht immer mit seiner Fröhlichkeit auffällt."
    „Da hast du recht", stimmte Borla zu. Sie erlaubte sich ein Glas Ifha-Absud, während Frobo den Tisch freimachte und das Geschirr reinigte. Bonsin kam von draußen herein, um ihr zu helfen. Abgesehen von seiner unangebrachten Fröhlichkeit war er der beste Sohn, den Frobo sich nur vorstellen konnte. „Aber weißt du, allein würde ich nicht zu Meister Dovhan gehen. Nimm jemanden mit."
    „Und wen?"
    „Den alten Wolbert. Er hat schon des öfteren mit den Meistern verhandelt, außerdem ist er ruhig und besonnen, nicht so ein Hitzkopf wie du. Und der Junge vertraut ihm."
    Bonsin schien der Vorschlag zu gefallen. Er strahlte seinen Vater an.
    „Nimmst du mich mit, wenn du zu Meister Dovhan gehst?"
    „Meinetwegen", antwortete Frobo nach kurzem Zögern. Es konnte nicht schaden, wenn Meister Dovhan sich den Jungen einmal ansah. Und auf dem beschwerlich langen Weg vom Unterland zu Meister Dovhan konnte Bonsin von seinem Vater vieles lernen, was später gut und nützlich für ihn sein konnte. „Ich werde die Sache mit Wolbert besprechen."
    Als Frobo wenig später die Wohnhöhle des alten Wolbert betrat, geriet er mitten in eine Art Vollversammlung hinein. Ein kurzer Rundblick überzeugte ihn, daß fast alle wichtigen Abaker sich versammelt hatten.
    „Du kommst gerade rechtzeitig", sagte Wolbert, der es sich auf einem zerschlissenen Fell bequem gemacht hatte. „Ich wollte gerade nach dir schicken lassen. Wir sind der Meinung, daß etwas geschehen muß, und zwar bald."
    „Völlig richtig", erklang es aus den Reihen der Versammelten. „So geht es nicht weiter."
    Frobo, der diese Redensart selbst sehr oft im Mund führte, fand sie plötzlich reichlich abgedroschen und inhaltsleer.
    „Daß die Zeiten härter geworden sind, weiß jeder", begann Wolbert. Er hatte zwei seiner Arme vor der Brust verschränkt, mit den anderen gestikulierte er lebhaft. „Wir haben uns geändert und uns den veränderten Zuständen angepaßt. Aber das Leben hier unten wird langsam unerträglich, alle maulen und meckern."
    „Und was willst du dagegen tun?" wollte Frobo wissen. Wolbert setzte eine gewichtige Miene auf.
    „Wir ziehen hinauf zu den Meistern", verkündete er.
    „Wir?" fragte Frobo erstaunt. Er sah sich in der Runde um. Es waren mindestens zwanzig Abaker anwesend.
    „Jawohl, wir alle, die hier leben. Egal ob Männer, Frauen oder Kinder, wir ziehen zu den Meistern und bitten sie, daß sie uns helfen."
    „Es wären an die fünfhundert Personen", rief Frobo dem Alten ins Gedächtnis. „Und in der Mehrzahl Kinder. Der Weg ist weit und beschwerlich. Wie sollen wir das schaffen?"
    Wolbert grinste verschmitzt.
    „Schade, daß gerade du das sagst", meinte er. „Ich wollte dich dafür vorschlagen, die Führung zu übernehmen. Du kennst den Weg zu Meister Dovhan ja am besten von uns allen."
    „Mag sein", antwortete Frobo verwirrt. „Aber..."
    „Willst du oder willst du nicht?" drängte Wolbert. „Wir brauchen deine Entscheidung jetzt."
    Frobo hatte keine Lust, sich drängen zu lassen, aber er sah ein, daß er den Wünschen der anderen entweder gehorchen oder aber die weite Reise zu den Meistern allein mit Bonsin antreten mußte.
    „Einverstanden", sagte er nach einigem Zögern.
    In großer Verwirrung verließ er die Versammlung.
    Was war mit den Abakern geschehen? Was hatte dieses Volk so sehr verändert? Frobo fand keine Erklärung dafür. Es war so vieles anders geworden.
    Lebenslustig waren die Abaker gewesen, überschäumend vor guter Laune, und stets hatten sie es fertiggebracht, dem Leben die besten Seiten abzugewinnen. Ein trübsinniger oder schwermütiger Abaker war einmal ein Kuriosum gewesen - jetzt war dieser Schlag die Regel, Unterwegs huschten ein paar Twiller über Frobos Weg, possierliche Nagetiere, die wenig fraßen und die Abaker

Weitere Kostenlose Bücher