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1217 - Todfeind der Templer

1217 - Todfeind der Templer

Titel: 1217 - Todfeind der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es, wenn ich selbst entscheiden kann?«
    Justine drehte sich um. »Halte dich zurück. Du bist noch immer ein Gefangener.«
    »Das will ich ändern.«
    Justine war es Leid. Es interessierte sie auch nicht, dass Nora dicht hinter ihr stand. Ihr Schrei war mehr ein Fauchen, und zugleich kippte sie mir entgegen.
    Ich wusste, dass ich plötzlich in einer verdammten Gefahr schwebte. Ein Vampir beherrscht die Technik des Beißens meisterhaft, und da machte auch jemand wie Justine keine Ausnahme. Sie hatte ihr Maul bereits aufgerissen. Ich sah wieder diesen verdammten Glanz in ihren Augen, spürte die Hände auf meinen Schultern, als Nora Thorn eingriff.
    Sie stand hinter Justine, und die Blutsaugerin bekam nicht die Spur einer Chance.
    Nora riss sie in die Höhe, packte dann noch einmal zu und stemmte sie über ihren Kopf. Justine schrie wütend auf.
    Das half ihr auch nichts. Zwar strampelte sie noch, aber Nora ließ sie nicht los. Sie beugte sich leicht zurück, und einen Augenblick später schleuderte sie sie tief in die Höhle hinein.
    Das alles sah so leicht und locker aus.
    Ich sah von meinem Platz aus Justines Körper durch die Höhle fliegen. Licht und Schatten wechselten sich auch jetzt darauf ab. Dann prallte er irgendwo gegen die Wand. Ich hörte noch den satten Aufschlag und den Aufprall am Boden.
    Für Nora Thorn war die Blutsaugerin mittlerweile erledigt.
    Sie rieb noch mal ihre Hände, drehte sich und stand jetzt direkt vor mir. Ich wollte ihr so viel sagen, aber in diesen Augenblicken war ich einfach sprachlos.
    »Manchmal sind wir Frauen eben besser«, sagte sie und strich über meine Wangen.
    Ich wusste nicht, was ich da noch sagen sollte. Außerdem fühlte ich mich nicht in der Lage dazu. Es lief einfach alles verkehrt und trotzdem so optimal für mich. Erst jetzt kam mir richtig zu Bewusstsein, dass mich Nora Thorn aus einer aussichtslosen Lage gerettet hatte. Wäre sie nicht gewesen, hätte mich Justine längst leer getrunken. Das musste man sich mal überlegen.
    Nora sagte nichts mehr. Sie handelte, während ich noch immer glaubte, einen Traum zu erleben. Meine Retterin beugte sich schräg über mich und machte sich an den Schlaufen der Fesseln zu schaffen. Ihre geschickten Finger lösten die beiden Knoten sehr schnell. Die Seidenbänder fielen nach unten. Sie landeten auf meinem Gesicht, von dem ich sie wegpustete.
    »Bist du in der Lage aufzustehen, John?«
    »Das denke ich schon.«
    »Dann können wir gehen.«
    Fast hätte ich laut gelacht. Wir können gehen. Ich schüttelte den Kopf. Wie locker und lässig sie das gesagt hatte. Aber hier war nicht London, hier gab es nicht die Welt, aus der ich kam.
    Ich fühlte mich auch weiterhin als ein Gefangener der Vampirwelt.
    Meine Arme sanken langsam nach unten. Die Hände fielen auf die Oberschenkel. Von der starren Haltung waren sie etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. In den Achselhöhlen spürte ich ihren Druck, als wären die Muskeln dort überanstrengt worden. Mit einem letzten Ruck richtete ich mich auf und blieb sitzen.
    Nora kümmerte sich nicht um mich. Sie stand vor der Liege und hatte mir den Rücken zugedreht. Ihr Blick glitt durch das Innere der Höhle. Der Kerzenschein gab nicht nur Licht, er irritierte auch, sodass es fast unmöglich war, alles zu sehen. Es gab nur einen kleinen Ausschnitt.
    Mit etwas steifen Bewegungen stand ich auf und blieb neben Nora stehen. »Ich besitze leider meine Waffen nicht mehr und werde dir wohl ein Klotz am Bein sein.«
    »Das weiß ich.«
    »Meinst du den Klotz?«
    »Nein. Die Sache mit deinen Waffen.«
    »Was weißt du eigentlich nicht?«, fragte ich sie.
    »Das sollte uns kaum stören.«
    Da hatte Nora Recht. Nur dachte ich anders darüber, denn ich wollte die Zusammenhänge wissen.
    Nora schaute mich kurz an. »Ich denke, dass wir uns jetzt auf den Weg machen sollten. Oder willst du noch hier verweilen?«
    »Bist du wahnsinnig?«
    »Manchmal schon«, gab sie lachend zu.
    Das Lachen hatte so echt geklungen und überhaupt nicht aufgesetzt. Ich hatte damit meine Probleme, denn in dieser verdammten Welt war mir das Lachen vergangen. Aber ich hieß auch nicht Nora Thorn, die jetzt nach vorn deutete. »Ich weiß, dass dort der Ausgang liegt. Wenn wir ihn erreicht haben, sehen wir weiter.«
    »Ja, wenn. Aber da gibt es noch Justine.«
    »Ach.« Jetzt sprach sie erstaunt. »Hast du vielleicht Angst vor ihr, John?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das kann man ruhig so sagen. Es gibt zwischen uns gravierende

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