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1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich glaube, ich bin gegen die Wand gelaufen."
    „Du hast gestern zu kräftig gefeiert."
    „Nicht so laut. Bitte. Das dürfen die anderen nicht wissen."
    Die beiden schlössen die Tür und entfernten sich. Terakdschan hörte ihre Stimmen in der Ferne verklingen. Er war beruhigt. Die Worte des Tiziden waren kein Ablenkungsmanöver. Sie waren ehrlich gemeint. Das bleiche Wesen litt tatsächlich unter den Nachwirkungen allzu reichlichen Alkoholgenusses, und es hatte Mühe, die Bewegungsabläufe richtig zu koordinieren. Er kam nicht auf den Gedanken, mit einem Unsichtbaren zusammengeprallt zu sein.
     
    *
     
    Atlan rief sich alles wieder ins Gedächtnis, was Lethos-Terakdschan telepathisch über Twirl-Bonsin übermittelt hatte, den er nun hilflos auf dem Bildschirm sehen konnte, und der irgendwo in der Gondel sein mußte - vielleicht nur durch eine Wand von ihm, Jen Salik und Domo Sokrat getrennt.
    „Du wirst sterben", verkündete Lord Mhuthan dem jungen Abaker.
    „Meine drei neuen Paladine - Atlan, Jen Salik und Domo Sokrat - werden dich töten. Ich erteile ihnen den Befehl dazu. Es wird ihre Feuertaufe sein, mit der sie ihre Loyalität zu mir beweisen können."
    Diese Worte schnitten sich Atlan schmerzhaft in die Brust. Jen Salik war blaß geworden, und der Haluter ballte zornig die vier Hände zu Fäusten.
    „Ich bin kein Mörder und kein Henker", grollte er. „Wenn Lord Mhuthan jemanden sucht, der für ihn die schmutzige Arbeit macht, dann soll er sich an jemand anderen wenden, aber nicht an mich."
    „Ich fürchte, so einfach ist das nicht", entgegnete Jen Salik.
    „Der Graue Lord will einen Loyalitätsbeweis."
    „Du willst Bonsin töten?" fragte Domo Sokrat.
    „Ich denke gar nicht daran. Ich frage mich nur, wie wir Lord Mhuthan dies begreiflich machen, ohne daß er an unserer Loyalität zweifelt."
    Das verwaschene, nebelhafte Gebilde erschien wieder auf dem Bildschirm.
    „Ihr habt es gehört", ertönte die markante Stimme des Grauen Lords. „Ihr werdet die Mißgeburt töten. Verlaßt jetzt euren Raum und macht euch ans Werk."
    „Wir haben keine Waffe", erwiderte der Arkonide. Lord Mhuthan wußte nichts über die Fähigkeiten der TIRUNS, und er sollte es auch nicht erfahren.
    Lord Mhuthan lachte verwundert.
    „Wozu braucht ihr eine Waffe? Ihr habt eure Hände. Und für den Haluter ist nichts leichter, als einen anderen zu töten. Ihr habt gesehen, wie er den Finger durch die Wand gestoßen hat. Meint ihr, der Schädel dieser abakischen Fehlentwicklung sei widerstandsfähiger?"
    Die Tür öffnete sich und gab den Weg auf den Gang frei. Die Geste war unmißverständlich.
    „Kommt", sagte der Arkonide und trat durch das Schott hinaus. „Es muß sein. Lord Mhuthan soll wissen, daß er sich jederzeit auf uns verlassen kann."
    Der Arkonide hoffte verzweifelt auf Zeitgewinn. Er wollte Twirl-Bonsin auf keinen Fall töten.
    „Terakdschan - wo bleibst du? Nur du kannst uns in dieser Lage noch helfen!" riefen seine Gedanken.
     
    8.
     
    Bonsin blieb erschrocken stehen. Keine zwei Meter von ihm entfernt stand ein Hätterer in einem Computerraum. Die Stielaugen waren auf ihn gerichtet.
    Der Abaker fuhr herum und flüchtete zu einer Tür. Er öffnete sie und fand sich im Maschinenraum der Gondel wieder. Eine gewaltige, vielfach eingeschnürte Röhre führte von ihm in die Tiefe. Sie war mit schimmernden Ringen, zahllosen Ausbuchtungen und blitzenden Lampen versehen. Er wußte nicht, was ihre Aufgabe innerhalb des Triebwerks war, aber das interessierte ihn auch nicht. Eine Treppe führte spiralförmig an ihr herunter.
    Twirl betrat sie, ohne zu zögern, und flüchtete nach unten.
    Für einen kurzen Moment dachte er daran, daß er sich wehren könnte, und daß er es viel leichter haben könnte, wenn er seine parapsychischen Kräfte freimachte. Doch er wies diese Gedanken weit von sich. Die Angst vor einem Inferno war übermächtig, zumal er sich bewußt machte, daß sie aus einer Höhe von mehreren hundert Metern abstürzen würden, wenn er die Gondel beschädigte.
    Er blickte nach oben, als er eine Tür gehen hörte.
    Über ihm stand ein humanoider Roboter und zielte mit einer blitzenden Waffe auf ihn.
    Erschrocken schrie er auf und stürzte sich die Treppe hinunter, so daß die Röhre zwischen ihn und den Automaten geriet. Dann aber wagte er nicht weiterzugehen.
    Mit heftig klopfendem Herzen preßte er sich an die Röhre.
    Der Roboter kam. Er hörte die Schritte der Maschine auf der Treppe. Langsam, aber

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