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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Fred in den zweiten Stock hinauf.
    Fred war es gelungen, ein Foto aus Jeffs Hippiezeit zu beschaffen. Bei Ausschreitungen von Demonstranten, die sich im Zentrum von San Francisco abgespielt hatten, war es von einem Zeitungsreporter gemacht worden. Jeff war darauf zu sehen - schmal, bleich, mit stoppelkurzen Haaren; ein Schatten seiner selbst. Anhand dieses Bildes hatte Fred in Polizeiarchiven und allen anderen verfügbaren Quellen nachgeforscht und die Namen der jungen Leute herausbekommen, die mit Jeff an dem Aufmarsch teilgenommen hatten. Über die Hälfte hatte er bereits aufgesucht, größtenteils Typen, die ihr Zuhause in Kommunen, in den Slums oder im Gefängnis hatten, also ein Schattendasein in der Gesellschaft führten. Einen, den er noch besuchen wollte, hatte der Drogenkonsum sogar in die Heil- und Pflegeanstalt gebracht.
    Fred Archer betätigte die Türklingel der Wohnung in der zweiten Etage. Sie funktionierte nicht. Ein Namensschild unter dem Klingelknopf existierte nicht. Er verzog den Mund. Im Gegensatz zu den unteren Räumen, wo die Wahrsagerin ein einträgliches Geschäft betrieb, indem sie die Leute verschaukelte, gab es hier keine offenen Türen. Er wollte die Tür aufdrücken, aber sie war fest verriegelt. Fred klopfte zweimal energisch an, doch niemand antwortete ihm. Kurz entschlossen nestelte er einen Dietrich mit verstellbaren Bärten aus einer seiner Taschen hervor.
    Während er ihn in das Schlüsselloch steckte, dachte er über die dicke Matrone im ersten Stock nach. Irgendwie kam sie ihm gefährlich vor - aber nicht, weil sie Hilfesuchenden das Geld aus der Tasche lockte. Da war noch etwas anderes. Was? Besaß sie eine dämonische Ausstrahlung? Gehörte sie etwa der Schwarzen Familie an?
    Er drehte den Dietrich herum. Das Schloß sprang auf. Vorsichtig schob er sich ins Innere der Wohnung hinein und drückte die Tür wieder hinter sich zu. Der Flur hatte keine Möbel und keinerlei Bodenbelag. Auf den ersten Blick schien hier niemand zu wohnen. Dann bemerkte Fred jedoch flackernden Lichtschein, der aus einem der Räume fiel. Er trat ein und sah sechs junge Menschen: drei Mädchen und drei Jungen, teils halbnackt, teils völlig unbekleidet. Sie beachteten ihn nicht, blickten nur starr vor sich hin. Ein herber Geruch hing im Zimmer. Einer der Burschen, nur mit Jeans angetan, lag auf einer Matratze vor der rückwärtigen Wand.
    „Ich suche Stanton Hagar", sagte Fred.
    Als er keine Antwort erhielt, trat er zu einem der jungen Männer und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er wiederholte seinen Satz.
    Der Typ tastete ihn mit einem flackernden Blick ab; es war, als schaute er durch in hindurch. „Stanton Hagar?" sagte eines der nackten Mädchen.
    Fred wandte sich ihr zu. „Ja. Welcher von euch ist es?"
    „Die Sonne ist blaß, und die Vögel haben kleine Köpfe. Würden die Menschen die Köpfe über die Wolken erheben, so wären sie auch Vögel."
    Sie kicherte und wies auf den auf der Matratze Liegenden.
    Fred ging an ihr vorüber und hörte, wie sie monoton vor sich hinsummte.
    Der Junge auf der Matratze lag auf der Seite. Fred drehte ihn auf den Rücken und blickte in zwei glasige Augen. Entsetzt faßte er nach einem der Arme, der unzählige Einstiche aufwies, fühlte nach dem Puls, der nicht mehr vorhanden war.
    Er wirbelte herum.
    „Tot!" rief er. „Stanton Hagar hat sich eine Überdosis geschossen - oder jemand hat sie ihm verabreicht. Verfluchtes Rauschgift! Zum Teufel mit euch Narren!"
    Die fünf Süchtigen schwiegen, doch unter dem Türpfosten ertönte eine kehlige Stimme. „Zum Teufel? Sie sind nicht mehr weit entfernt von ihm, diese kleinen Bastarde. Und mit ihnen wirst du reisen, Schnüffler."
    Es war die dicke Wahrsagerin. Mit tückischem Grinsen stand sie in der Tür. Hinter ihr drängten sich die Wartenden aus der Wohnung im ersten Stock um die blasse Nichte.
    Die fette Frau lachte höhnisch. Ihre Stimme hatte jetzt einen tiefen, furchtbaren Klang.
    „Ich suche Jeff Parker", sagte Fred. „Was habt ihr mit ihm gemacht?"
    Er erhob sich und schritt auf die dicke Frau zu. Ein beklemmendes Gefühl hatte ihn befallen. Stanton Hagar war im Drogenrausch umgekommen. Und Jeff Parker? Hatte er zu dieser heruntergekommenen Wohngemeinschaft gehört? Hatte die dämonische Matrone, die das Haus beherrschte, ihn umgebracht?
    Die Alte hob die Hände und stürzte auf Fred Archer zu, um ihm die krallenlangen Nägel durchs Gesicht zu ziehen. Jeff packte sie und rang mit ihr.
    Jetzt erwachten

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