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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es dir weiterhilft, aber ich will dir einen Typ geben. Der Mann auf deinem Foto hat einen Kahlkopf. Nun, drüben in der rechten äußeren Nische sitzt ein Knabe, der auch so eine Glatze hat und eine Art indisches Gewand trägt."
    Fred warf einen Blick über die Schulter zurück, sah in der betreffenden Nische aber nur die schwachen Konturen von zwei Gestalten.
    „Ich beschäftige mich mit Kultgemeinschaften und Sekten des Undergrounds", sagte er zu Peter. „Das ist mein Hobby."
    Peter grinste und steckte sich das gelbe Hemd in die Hose. „Bei dem Glatzkopf sitzt ein vornehm aussehender Typ - mit Anzug, Regenschirm und so. Ich sage dir, der paßt hierher wie Zucker auf ein Pfeffersteak. Sieht mir irgendwie wie ein englischer Butler aus. Ich weiß nicht, wie die beiden heißen, aber den Glatzenjungen habe ich hier schon öfter gesehen. Er gehört so einer Art Sekte an. Die scheint hohe Ziele zu haben - aber für mich haben die Leute Flausen im Kopf."
    „Wie heißt denn die Sekte?"
    „Ich habe keine Ahnung. Ehrlich nicht. Was ich weiß, habe ich ja auch bloß von anderen gehört. Die Glatzköpfe machen überhaupt keine Reklame für sich und nehmen angeblich nur sorgsam ausgewählte Leute in ihre Reihen auf."
    „Nach welchen Kriterien werden sie ausgesucht?"
    „Frag mich nicht! Darüber ist nichts bekannt. Meiner Meinung nach haben alle Leute, die sich mit Buddhismus und dem ganzen fernöstlichen Krimskrams abgeben, eine Riesenmacke."
    Er tippte bedeutungsvoll mit dem Finger gegen die Stirn, dann widmete er sich wieder dem aus der Hose hervorquellenden Hemd.
    „Folglich habe ich auch einen Stich", erwiderte Fred. „Sekten sind doch mein Hobby."
    Peter grinste breit. „Ach so. Das hatte ich ganz vergessen. Tut mir leid,"
    „Wir sehen uns später", meinte Fred.
    Er erhob sich von seinem Hocker und ging zu den Nischen hinüber. Als er an dem von Peter bezeichneten Platz vorüberkam, sah er die Gesichter des gutgekleideten Alten und des jungen Mannes mit dem kahlgeschorenen Kopf. Er kannte sie nicht. Peters Beschreibung war insofern treffend, als der Alte tatsächlich wie ein Butler aus einem englischen Kriminalstück wirkte und der junge Mann etwas unverkennbar Indisches an sich hatte; allerdings war Fred nicht sicher, ob der Mann wirklich aus dem Osten stammte oder nur wie ein Inder aufgemacht war.
    Fred fand eine freie Nische und setzte sich. Sein Tisch lag dem Platz der beiden fremden Männer schräg gegenüber. Er konnte sie beobachten, aber nicht verstehen, was sie sprachen, und hätte einiges darum gegeben, sie belauschen zu können.
    Die Musik der Band wurde lauter und aufdringlicher. Hektischer bewegten sich nun auch die Paare auf der Tanzfläche. Der Funke sprang selbst auf die über, die abseits des Podiums im Dunkeln des Lokals standen. Fred Archer sah eine wogende Masse von Leibern, aber er ließ sich durch das Treiben nicht beirren.
    Gelassen verzehrte er das von Peter gepriesene Nasi Goreng. Es schmeckte wirklich vorzüglich. Dabei beobachtete er die beiden fremden Männer in der Nische gut eine Viertelstunde lang. Dann trat eine Wende ein.
    Der Glatzkopf stand von seinem Tisch auf, nickte dem älteren Mann knapp zu und strebte dem Ausgang zu.
    Fred trank sein Bier aus, zahlte bei der Bedienung und erhob sich ebenfalls. Der Alte blieb noch in der Nische, doch ihm schenkte Fred weniger Interesse; er wollte dem Glatzkopf folgen und sehen, wohin dieser sich wandte.

    Leichter Nieselregen hatte wieder eingesetzt und die meisten Menschen von der hellerleuchteten Vallejo Street vertrieben. Der junge Mann mit dem kahlgeschorenen Kopf schritt die Stufen herunter und wandte sich nach rechts.
    Fred setzte seinen Hut auf, knöpfte den Mantel zu, schlug den Kragen hoch und wartete, bis der Fremde sich ein Stück entfernt hatte; erst dann heftete er sich an seine Fersen.
    Der Glatzkopf bog in die Stockton Street ab. Fred Archer fand, daß der Ausdruck Gehen ein schlechtes Wort für seine Art der Fortbewegung war;
wandeln
paßte eher. Der Geheimnisvolle wandelte also an bunten Kinoleuchtreklamen, an breiten Schaufenstern, an Nachtklubs und ausländischen Speiselokalen vorüber, ohne ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Er trug ein fast bodenlanges, gelbliches Gewand und einfache Sandalen. Der Nieselregen näßte seine Füße, doch das schien ihn nicht zu stören.
    Er kam ungefähr fünfzig Meter weit, da geschah es.
    Der Glatzkopf schritt aus, ohne nach links oder rechts zu blicken, deshalb bemerkte er die Bewegung

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