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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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an der Seitenwand eine lange Theke, links eine Anzahl von Nischen.
    Fred setzte sich an den Tresen und ließ sich vom Barkeeper einen Chivas geben. Der Barkeeper war ein etwas untersetzter Mann um die Dreißig. Seine kragenlange Mähne, sein kurzer Schnauzbart, sein gelbes Hemd und seine dunkelrote Hose wollten absolut nicht zusammenpassen. Das Hemd quoll dauernd aus dem Hosenbund hervor, und ebenso unausgesetzt war der Mann damit beschäftigt, es wieder hineinzustopfen. Alles in allem, stellte Fred insgeheim fest, war er kein unsympathischer Mensch.
    Nach einer Weile schob Fred dem Barkeeper sein Glas zu.
    „Noch einen, bitte!" Er lächelte. „Ich habe Durst und ein bißchen Hunger und brauche unbedingt jede Menge Kalorien, um mir von innen her einzuheizen. Trinken Sie einen mit?"
    „Ja. Du kannst du zu mir sagen." Der Barkeeper holte ein zweites Glas unter dem Tresen hervor, setzte es ab und jonglierte mit der Flasche herum. Seine dunklen Augen musterten Fred ungeniert. „Weißt du, das ist keine plumpe Vertraulichkeit. Es ist hier einfach so üblich, sich zu duzen. Du bist zum erstenmal hier?"
    „Ja. Ich heiße Fred."
    „Peter." Peter schenkte Chivas ein, hob sein Glas und prostete dem Privatdetektiv zu. Er stürzte den Whisky in einem Zug herunter, dann meinte er: „übrigens, wenn du was essen willst, wir haben hier auch eine kleine Küche, in der schmackhafte Kleinigkeiten zubereitet werden." Er wies auf die Nischen. „Das dort ist der Imbißbereich. Du kannst Nasi Goreng, Chop Suey, Kebab, Pizza, aber auch Hamburger haben."
    „Mir läuft das Wasser im Munde zusammen."
    Fred sandte einen langen Blick zu den Nischen hinüber, konnte jedoch kaum etwas erkennen. Auf einer Sitzbank küßte sich offenbar ein Pärchen ab, an einem anderen Tisch steckten vier oder fünf junge Leute die Köpfe zusammen. Fast alle Nischen waren besetzt, doch es war so dunkel, daß Fred keine näheren Einzelheiten ausmachen konnte.
    Er wandte sich Peter zu, wies auf sein Glas und sagte: „Erst mal trinken wir aber noch einen zusammen. Einverstanden?"
    „Meinetwegen."
    Fred hatte den dritten Whisky getrunken, als sich ein langbeiniges Mädchen neben ihm auf einen Barhocker schob. Sie trug eine Jeans-Kombination, unter der offenen Jacke ein T-Shirt, keinen BH, lange Lederstiefel und um die leicht verklärten Augen herum sehr viel Lidschatten. Eigentlich hatte sie ein hübsches Gesicht, doch das Make-up verlieh ihr ein fast gespenstisches Aussehen.
    Sie legte Fred eine Hand auf die Schulter und grinste ihn an. „Regnet es draußen noch, Henry?"
    „Im Moment nicht, Susan."
    „Ich heiße nicht Susan, sondern Angie", erwiderte sie träge.
    „Und ich Fred und nicht Henry."
    „Gibst du einen für mich aus, Fred?"
    Peter beugte sich plötzlich vor und sagte: „Angie, verschwinde! Das ist kein Typ für dich, verstanden?"
    Sie schmollte, fügte sich aber, ging mit etwas unsicheren Bewegungen wieder fort und verschwand zwischen den Leuten, die die Tanzfläche umlagerten.
    Fred drehte sich zu Peter um. Er lächelte immer noch. „Wieso bin ich kein Fall für sie?"
    „Weil Angie darauf spezialisiert ist, ahnungslosen Männern die Geldscheine aus der Brieftasche zu luchsen."
    „Um sich dafür ihren Stoff zu kaufen?"
    Peter machte plötzlich schmale Augen. „Wer hat dir das gesagt, Mann?"
    „Niemand. Ist nur so eine Vermutung."
    „Hm. Du bist also ein Schnüffler."
    „Sieht man mir das an?"
    „Ich habe einen Blick dafür. Hör zu, Fred - oder wie du wirklich heißt - hier gibt es für dich nichts zu holen. Persönlich habe ich nichts gegen dich, aber es wäre besser…"
    Fred unterbrach ihn mit einer Geste. Es war an der Zeit, Peter ein wenig aufzumuntern. Ein Geldschein wechselte den Besitzer. Peter steckte ihn sich in die Tasche seiner dunkelroten Hose, dann stopfte er das gelbe Hemd in den Bund zurück. Fred zeigte ihm das Geisterfoto, das er von Ira Marginter zugeschickt bekommen hatte. Der Barkeeper betrachtete es aufmerksam, schüttelte dann aber nur den Kopf.
    „Den Typ habe ich noch nie in meinem Leben gesehen." „Sagen dir die Worte Padma oder Mohanda etwas?"
    „Auch nicht."
    „Und die Namen Jeff Parker, Stanton Hagar und Jake Gabriels?"
    Peter zog die Unterlippe zwischen die Zähne und kräuselte die Stirn.
    Dann entgegnete er: „Gabriels? Ist das nicht der Fixer, der in der Anstalt gelandet ist?"
    „Ja."
    „Armes Schwein." Peter beugte sich etwas vor und senkte die Stimme. „Hör zu, Fred, ich weiß nicht, ob

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