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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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rabiat werden."
    „Lassen Sie mich los!"
    „Nein. Erst spuckst du aus, was du weißt!"
    Eine Stimme hinter ihnen sagte plötzlich: „Gentlemen, es ist absolut nicht notwendig, brutale Gewalt anzuwenden. Ich bin überzeugt, es läßt sich eine umgängliche Form der Konversation finden." „Edward!" sagte der Glatzkopf.
    Fred Archer wandte den Kopf um und erkannte den Alten. Er stand mit aufgespanntem Regenschirm unter dem Torbogen, durch und durch nobel und distinguiert. Irgendwie hatte er es fertiggebracht, lautlos auf sie zuzutreten.
    Fred lockerte seinen Griff.
    „Hören Sie, Edward", sagte er, „ich habe Ihren Freund vor dem sicheren Tod gerettet. Ein Wiedergänger wollte ihn töten. Ich glaube, ich habe ein Anrecht auf gewisse Erläuterungen."
    Edward zeigte Betroffenheit. Der Schirm in seiner Hand wackelte etwas. Er tat zwei Schritte auf Fred zu, und dieser ließ sich irritieren. Plötzlich riß sich der Kahlgeschorene mit einem Ruck los, warf sich herum und rannte davon. Fred wollte ihm nachstürmen, doch Edward war vor ihm und hielt ihn zurück.
    „Tun Sie es nicht, Sir! Lassen Sie ihn laufen, sonst stürzen Sie sich in Ihr Verderben!"
    Fred Archer blickte den Mann wütend an. „Lassen Sie das ruhig meine Sorge sein! Ich bin volljährig." Er hielt ihm das Geisterfoto, das Jeff Parker zeigte, vor die Nase. „Kennen Sie diesen Mann, Edward? Haben Sie ihn irgendwo schon mal gesehen?"
    Etwas leuchtete für einen Sekundenbruchteil in den Augen des Alten auf. Er zog die Brauen hoch, schluckte irgend etwas herunter und murmelte: „Allmächtiger Gott, ja! Das könnte
er
sein. Man benötigt etwas Fantasie, muß sich die Haare auf seinen Kopf denken - aber es könnte sich durchaus um
ihn
handeln."
    „Um wen?"
    „Ich weiß nicht."
    „Sie haben doch eben gesagt, daß es sich um
ihn
handeln könnte", sagte Fred scharf. „Lügen Sie doch nicht, verdammt noch mal! Das könnte sehr unangenehme Folgen für Sie haben."
    „Sie drohen mir, Sir?"
    „Ich will die Wahrheit über diesen Mann wissen, Edward."
    „Ich kenne ihn nicht. Ich habe mich getäuscht." „Weichen Sie jetzt nicht aus!"
    „Ich versichere Ihnen, daß ich einem Irrtum unterlegen bin", antwortete Edward steif. „Darf ich jetzt gehen, oder gibt es irgendein Gesetz, das Ihnen erlaubt, mich festzuhalten?"
    Fred stieß einen Laut der Verbitterung aus. „Schön. Hauen Sie ab: Es hat ja doch keinen Zweck, weiterzubohren."
    „Seien Sie auf der Hut!"
    Edward drehte sich um und schritt durch den stärker werdenden Regen davon. Fred beobachtete, wie seine hagere Gestalt von dem dunstigen, grauen Regenschleier verschluckt wurde.

    Fred Archer kehrte in die Vallejo Street zurück, lief am
Bayshore
vorüber und bog nach links in die Powell Street ab. Er ging rund hundert Meter, wandte sich dann erneut nach links und befand sich nun auf dem North Beach Broadway. Wenig später drückte er sich in einen Hauseingang.
    Vor ihm trat Edward an eine Straßenkreuzung. Er wartete grünes Ampellicht ab und überquerte dann den Zebrastreifen. Zweimal blickte er sich um, entdeckte den Detektiv aber nicht.
    Fred lächelte. Wenn er sich dem Mann nicht zeigte und ihn in der Überzeugung ließ, daß er wirklich resigniert hatte, bekam er vielleicht doch noch etwas heraus. Wollte Edward sich mit dem Kahlgeschorenen treffen? Oder führte er ihn zu Jeff Parker?
    Ein paar Straßen weiter stieg Edward in ein Cable Car und fuhr auf die Hügel hinauf. Fred Archer stieg in ein Taxi und verfolgte ihn. In der Clayton Street endete die kurze Reise. Fred beobachtete, wie der alte Mann in einem großen Haus verschwand. Das Gebäude stand in einem Park, der mit schmiedeeisernen Gittern umzäunt war, und besaß mehrere Stockwerke mit hohen Fenstern und verzierten Giebeln sowie einigen Erkern. Ein altes Herrschaftshaus.
    Fred ging einmal um den gesamten Park herum, dann wußte er, daß es keine Möglichkeit gab, ungesehen in das Haus zu gelangen. Der Zaun hatte eine Alarmanlage. Fred überlegte eine Weile hin und her, dann entschied er sich für den Frontalangriff. Frechheit siegt, sagte er sich.
    Er trat an die kunstvoll verzierte Eisenpforte an der Vorderseite des Anwesens und suchte nach einem Klingelknopf oder einem Namensschild. Beides war nicht vorhanden. Während er noch nachsann, wie er sich bemerkbar machen konnte, bewegte sich plötzlich der Türgriff, und die Pforte schwang auf. Sie quietschte in schlecht geölten Angeln.
    Fred zögerte nicht. Er drückte sich durch die Pforte und

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