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122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

Titel: 122 - Dr. Satanas - Totensauger von N. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mich“, flüsterte sie, kaum die
schmalen Lippen bewegend. „Was war das. Herr Brent? Haben Sie das gleich
gesehen und gehört, was auch ich gesehen und gehört habe? Oder war - alles nur
ein Traum?“
    Der Amerikaner schüttelte den Kopf. „Es war
Wirklichkeit. Frau Klomberg. Wir hatten beide die gleiche Vision, und sie
konnte sich offenbar nur in diesem Zimmer dort ereignen. Die Atmosphäre dieses
Raumes ist derart vergiftet, daß man sie schon nicht mehr als normal bezeichnen
kann.“
    Die Frau nickte. „Ich habe es bemerkt ...
bereits beim Eintritt... es ist alles so anders. Man wagt kaum zu atmen, man
fühlt sich beobachtet. Die Kälte . . . ist unnatürlich, und man hat nur einen
Wunsch: diese Kammer so schnell wie möglich wieder zu verlassen.“
    „Hat Sie schon mal ein ähnliches Gefühl
beschlichen?“ fragte Larry unvermittelt.
    „Nein.“
    „Als Ihr Bruder noch bei Ihnen wohnte. Frau
Klomberg, sagen Sie: ist Ihnen da nicht hin und wieder etwas aufgefallen, woran
Sie vielleicht jetzt erinnert wurden?“
    Sie dachte einen Moment lang nach. „Nein,
nicht daß ich wüßte ..
    „Geräusche, Frau Klomberg. haben Sie die
manchmal gehört? Besonders nachts..
    „Hin und wieder ein leises Klopfen. Es
knackte mal im Gebälk. Aber das ist doch nur normal.“
    „Das kommt drauf an. Auch vorhin hat es im
Gebälk geknackt, die Tür flog zu, der Stuhl vor dem Tisch wurde hin und her
gerückt, als ob jemand ihn bewegen ...“
    Die Frau preßte die Lippen zusammen. Larry
Brent ließ sie keine Sekunde unbeobachtet. Ihr Gesicht war für ihn in diesen
Sekunden wie ein aufgeschlagenes Buch, in dem er ihre Empfindungen ablesen
konnte.
    „Ja. jetzt fällt es... mir wieder ein“,
murmelte sie gedankenversunken, und auf ihrer Stirn zeigte sich eine steile
Falte. „Jetzt, wo Sie mich gezielt darauf ansprechen ... mein Schlafzimmer
liegt draußen...“ Sie deutete auf die Tür, die zum Korridor mündete, „direkt
neben der Küche.“ Früher habe ich dort gewohnt - in der Kammer, aus der wir
eben gekommen sind. Als Max zu mir zog, habe ich sie ihm zur Verfügung
gestellt. Manchmal nachts, besonders in der ersten Zeit nach seinem Einzug,
habe ich Poltern und Stöhnen gehört. Manchmal auch ein stärkeres Klopfen. Ich
habe meinen Bruder darauf angesprochen. aber er hat gesagt, das hätte nichts zu
bedeuten. Ich vermutete, daß er mehr als früher zur Flasche griff. In seinem
Schrank habe ich leere Schnapsflaschen gefunden. Ich machte Max keine Vorwürfe
deshalb, ich wußte um seine Einsamkeit, daß er keine Freunde hatte, daß er sich
zurückgesetzt fühlte, daß er überzeugt davon war. eines Tages finstere Geister
und sogar den Teufel beschwören zu können, wenn er sich nur intensiv damit
befaßte. Er sprach oft davon, besonders wenn er getrunken hatte. Er wurde
niemals bösartig, das muß ich unbedingt erwähnen. Ich machte ihm wegen seiner
Trinkerei auch keine Vorwürfe. Er sollte das Gefühl haben, hier frei zu sein,
und ich ließ ihn gewähren ... Ich machte ihn lediglich darauf aufmerksam, daß
er beim Zubettgehen nicht allzuviel Lärm machte.“
    Sie schwieg. Larry gab sich mit diesen
Ausführungen nicht ganz zufrieden. Er bohrte weiter.
    „Was hat er dazu gesagt?“
    Ein flüchtiges Lächeln zuckte um ihre Lippen.
„Er nahm das nie ganz ernst und meinte: was sei denn schon dabei, wenn er mal
aus Versehen gegen einen Stuhl stolpere oder gegen den Schrank. Hier im Haus
gehe es im allgemeinen recht unruhig zu. Da mußte ich, ihm recht geben. Hier
nimmt keiner Rücksicht. Dabei haben wir hier oben unter dem Dach noch Glück. In
den Stockwerken darunter geht es viel lauter zu. Da wird die Treppen
raufgepoltert, da werden die Türen zugeworfen ..
    Als sie das sagte, richtete sie ihren Blick
wieder auf die dunkelbraune Zwischentür, die das Wohnzimmer von der kleinen
Dachkammer trennte.
    „Ich habe Angst“, murmelte Erna Klomberg.
    „Die brauchen sie nicht zu haben“, erwiderte Larry,
der sich denken konnte, was in der alten Frau vorging.
    „Was dort drüben sichtbar wurde, kann doch
auf die ganze Wohnung übergreifen.“ Sie war einen Moment wie benommen und
wischte sich über die Augen und über das Gesicht.
    X-RAY-3 registrierte ihre Müdigkeit. Alles
war zuviel gewesen für sie. Er wollte es kurz machen.
    „Erlauben Sie mir noch eine letzte Frage?“
    „Ja. natürlich, wenn ich sie Ihnen
beantworten kann.“
    „Sie wurden manchmal auf Geräusche
aufmerksam. Ich muß darauf zurückkommen. entschuldigen

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