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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte sie nicht ignorieren.
    Doch sie schwieg weiterhin.
    Das stimmte mich argwöhnisch. Ich sah mich kritisch um - und da bemerkte ich es.
    Der Strand gehörte nicht zu einer Südseeinsel. Auf ihm wuchs keine einzige Kokospalme, und es gab auch keine Hulamädchen. Dort, wo der weiße Sand aufhörte, wuchs allmählich ein Hügel von Zyklopensteinen in die Höhe, bis sich seine Kuppe in hellgrauem Dunst verlor.
    Wo war ich?
    Ich sah an mir herab.
    Mein SERUN sah nicht anders aus als sonst auch. Dennoch, wenn seine Positronik nicht identisch war mit Hilda, dann war es auch nicht mein SERUN.
    Ein grüner Leuchtpunkt tauchte auf der Helminnenseite gegenüber meinem Gesicht auf.
    Daneben wurde die Mitteilung projiziert, daß das kleine Checking abgeschlossen und alles in Ordnung sei.
    Das war alles schön und gut, aber Hilda war darauf programmiert, mir solche Informationen über den akustischen Servo zu übermitteln.
    „Positronik?" fragte ich.
    „Hier spricht das SERUN-Computersystem", ertönte die Antwort mit der Stimme eines Neutrums. Das war nie und nimmer Hilda! „Zu Diensten."
    „Zu Diensten!" äffte ich ärgerlich nach. „Ich brauche deine Dienste nicht. Oder vielleicht doch. Du könntest mir sagen, was aus Hilda geworden ist."
    „Hilda ist ein weiblicher Vorname", stellte das CS fest. „Darf ich deshalb annehmen, daß Hilda deine Partnerin ist?"
    „Hilda ist die Positronik meines SERUNS", stellte ich fest.
    „Du besitzt also noch einen anderen SERUN. Es liegt leider keine Information darüber vor, wo er sich befindet."
    „An meinem Körper natürlich!" explodierte ich. „Das ist ganz logisch, denn ich habe meinen SERUN nicht gewechselt. Hm! Wenn ich ihn nicht gewechselt habe, dann müßtest du Hilda sein. Aber du bist nicht Hilda. Folglich muß ich meinen SERUN doch gewechselt haben. Aber warum erinnere ich mich dann nicht daran? Positronik, was geschah, bevor wir auf diese Insel versetzt wurden?"
    „Nichts", ertönte die Antwort.
    „Nichts?" echote ich verblüfft.
    „Aber ich entsinne mich doch, daß ich, bevor ich hier aufwachte..." Noch verblüffter brach ich ab, denn mir wurde klar, daß ich nicht wußte, was geschehen war, bevor ich auf dieser ominösen Insel erwachte.
    Natürlich wußte ich, daß ich mich in BRÜTER befand, einer Basiswelt des Dekalogs der Elemente und daß ich hierher verschlagen worden war, als ich mit meinem Subtimer über einer Materiewolke nach fünfdimensionalen Strukturen gefischt hatte.
    Alles hatte sich so gut angelassen gehabt und dann war alles schiefgegangen, was nur schief gehen konnte. Erst hatte sich mein Psi-Blinker selbständig gemacht, dann war ich auf der Suche nach ihm mit meinem Subtimer havariert und hatte mich anschließend in einer Nullzeitsphäre wiedergefunden, in die 1-1-Helm mich gesperrt hatte, um mich in totaler Stasis zu halten, bis er mich irgendwann gebrauchen konnte.
    Das war dank meines Psi-Bruders fehlgeschlagen. Ich hatte die Nullzeitsphäre geistig verlassen können und mich mit einem Wesen verbündet, das bis auf seine Entstehungsgeschichte identisch mit Albert Einstein war. Dadurch war ich mit Stalion Dove und seinem Okrill bekannt geworden und hatte später auch noch Ras Tschubai, Irmina Kotschistowa, Ernst Ellert sowie die beiden Kosmokraten Taurec und Vishna kennen gelernt.
    Nun, ja! Es hatte einige Aufregung und viel Bumbum gegeben. Wir waren in den Schwarzen Bereich der Basis BRÜTER vorgedrungen und dann waren alle meine Gefährten verschwunden gewesen.
    Ich klappte den Druckhelm zurück, um mich am Kopf kratzen zu können.
    Plötzlich traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag.
    Ich krümmte mich ächzend zusammen und rang um meine Fassung, denn wenn ich meinen Erinnerungen trauen durfte, dann befand ich mich im Bewußtsein oder sogar in der ÜBSEF-Konstante des Raumriesen von BRÜTER - und sowohl ein Bewußtsein als auch eine ÜBSEF-Konstante waren Phänomene, in denen nichts Materielles existieren konnte.
    Jedenfalls nicht in Form von Masse.
    Ich war also nicht mehr materiell, sondern vergeistigt. Kein Wunder, daß Hilda sich nicht meldete. Ihre Masse mochte gemeinsam mit meiner zu Energie geworden und ins Bewußtsein des Raumriesen eingegangen sein, aber nicht ihr Pseudobewußtsein. Echtes Bewußtsein war ja Intelligenzen vorbehalten.
    Abermals blickte ich mich um.
    Das Meer und der Strand und die Zyklopensteine waren natürlich ebenfalls nicht materiell. Wahrscheinlich handelte es sich um Traumelemente, die vom Bewußtsein des

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