Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
du?«
    »Nicht direkt.«
    Bella suchte nach Worten. Sie schaute über den kleinen Gebüschgürtel vor dem Balkon hinweg auf den Strandweg, der von zahlreichen Spaziergängern benutzt wurde. Die Menschen waren alle sommerlich gekleidet. Viele kamen vom Strand, andere gingen hin und wiederum andere wollten einfach nur die Sonne und den Ausblick genießen. Viele Kinder tobten herum, denn in Deutschland war die Hauptferienzeit voll durchgeschlagen.
    »Das ist so, Jane. Wenn ich mich unheimlich gut fühle und nicht mehr an den Druck oder die Gefahr denke, dann bekomme ich sehr bald etwas auf den Kopf. Da trifft mich dann der Hammer. Ich stehe da und kann nur dumm aus der Wäsche gucken.«
    »So wie jetzt.«
    »Ja.«
    »Aber es ist nichts passiert, Bella.«
    »Es wird etwas passieren.«
    »Wer sagt das?«
    Bella Luna drehte den Kopf nach rechts, um Jane anschauen zu können, die jetzt neben ihr stand und ihre Hände ebenfalls auf das Geländer gelegt hatte. »Das sagt mir mein Gefühl, Jane, und darauf kann ich mich verdammt gut verlassen. Ich merke immer, wenn etwas nicht so richtig ist und allmählich anrollt. Das ist auch hier der Fall. Die dunkle Welle kommt. Davon bin ich überzeugt.«
    »Und wer verfolgt dich?« Jane kam sich schon etwas pene trant vor, weil sie die Frage nicht zum ersten Mal stellte, aber sie musste einfach immer wieder darauf hinweisen.
    »Feinde.«
    Jane horchte auf. Bisher hatte Bella Luna immer nur mit einem Achselzucken erklärt, dass sie nichts wusste. Jetzt endlich wurde sie konkreter.
    »Das ist schon besser.«
    »Warum?«
    »Wenn man weiß, wer seine Feinde sind…«
    »Nein, nein, nein«, unterbrach Bella, »so kannst du das nicht sehen. Ich kenne die Feinde nicht, die mir auf der Spur sind und mir etwas antun wollen.«
    »Aber du weißt, dass es sie gibt.«
    »Klar, das schon.«
    »Wer könnte es sein?«
    Bella Luna verdrehte die Augen. »Nicht schon wieder, Jane. Ich habe keinen blassen Schimmer.« Sie hob die Hände an und ballte sie zu Fäusten. »Dabei habe ich keinem etwas getan. Ich habe mich auch nicht rücksichtslos nach oben geboxt, wie es viele in meiner Branche versucht haben. Ich habe mich wirklich gequält, und es hat verdammt lange gedauert, bis ich den Durchbruch geschafft habe. Aber dann ist es über mich gekommen. Schlagartig. Ich werde bedroht und glaube nicht, dass es eine normale Bedrohung ist, die auf eine Erpressung hinausläuft.«
    »Darüber haben wir ja schon geredet.«
    »Richtig, Jane. Und was ist dabei herausgekommen?«
    »Noch kein Ergebnis.«
    »Genau. Weil sich meine Feinde zurückhalten. Ich glaube auch nicht, dass es normale Typen sind. Da steckt mehr dahinter. Etwas völlig anderes.«
    »Zum Beispiel?«
    Bella Luna sackte innerlich zusammen. »Ich habe auch da keine Ahnung und kann nur Vermutungen anstellen. Ich denke an etwas Unheimliches, Fremdes, Teuflisches, wie auch immer. Eine andere Kraft und Macht, die nicht will, dass ich eine gewisse Karriere mache. So und nicht anders sieht das für mich aus.«
    Jane fragte leise: »Glaubst du an die fremden Mächte, Bella?«
    Diese Frage verursachte bei der Künstlerin einen Schauder, und Jane wusste, dass sie bei Bella einen wunden Punkt getroffen hatte. »Ich weiß nicht, ob ich daran glauben soll. Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass es mehr gibt, als wir mit unseren eigenen Augen zu sehen bekommen. Das schon.«
    »Sehr gut.«
    »Nein, ist es nicht. Ich habe nämlich Angst, dass die Kräfte mich einschnüren. Ich bin ja irgendwie ein Kind der Karibik, auch wenn ich in London aufgewachsen bin. Aber die Wurzeln meiner Eltern und Großeltern sind nicht abgeschnitten worden. Sie existieren noch, und sie haben sich auch ausgebreitet und mich erfasst. Ich kenne noch die alten Legenden, den Zauber und alles mehr, obwohl ich es noch nie am eigenen Leib gespürt habe.«
    »Voodoo?«
    Nach dieser Frage zuckte Bella Luna zusammen.
    Die Welt war für sie plötzlich eine andere geworden. Die Normalität hatte sich aufgelöst. Sie sah die Urlauber nicht mehr, das Meer nicht, und die in vollem Laub stehenden Sträucher waren für sie ebenfalls verschwunden, denn der Blick ihrer dunklen Augen war in eine unbestimmte Ferne gerichtet.
    »Sorry«, murmelte Jane, »ich habe dich nicht erschrecken wollen, Bella.«
    »Schon gut. Es ist okay.« Sie wischte den Schweiß von der Stirn, der sich plötzlich gebildet hatte. »Du kannst ja nichts dafür, dass du einen wunden Punkt bei mir getroffen hast.«
    »Du

Weitere Kostenlose Bücher