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1224 - Rückkehr in den Frostrubin

Titel: 1224 - Rückkehr in den Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns noch immer in der Peripherie", sagte Taurec.
    Rhodan sah ihn an. Der Kosmokrat hatte seine Beherrschung zurückgewonnen. Nichts deutete mehr auf den Gefühlsausbruch hin, der noch vor wenigen Augenblicken Taurecs menschliche Maske heruntergerissen und das Fremde entblößt hatte, das sich hinter seinem kantigen Gesicht verbarg. Rhodan fröstelte.
    Noch nie zuvor war ihm die Andersartigkeit seines Begleiters so bewußt geworden.
    Auch ihn hatte Taurecs menschliches Äußere getäuscht, hatte ihm die Illusion vermittelt, es mit einer zwar bemerkenswerten, aber dennoch kalkulierbaren Persönlichkeit zu tun zu haben.
    Er hätte sich nicht mehr irren können.
    Hinter diesen gelben Raubtieraugen wohnte ein Geist, der in keiner Weise mit dem Bewußtsein eines Terraners vergleichbar war. Taurec stammte aus der unerreichbaren, rätselhaften Region jenseits der Materiequellen, und Rhodan würde gut daran tun, es in Zukunft nie mehr zu vergessen.
    Und Taurec litt.
    Schrecklicher, unbegreiflicher Schmerz wohnte in seiner nichtmenschlichen Seele. Der Aufenthalt in diesem Universum bereitete ihm furchtbare Pein, und alles in ihm sehnte sich danach, zu den hohen Himmeln der Kosmokraten zurückzukehren. Doch wenn sie seinen Ruf vernommen hatten, so hatten sie seinen Wunsch nicht erfüllt.
    Vielleicht, dachte Perry Rhodan, wenn das letzte Chronofossil aktiviert und TRIICLE-9 an seinen Urstandort in der Tiefe zurückgekehrt ist... Vielleicht holen sie Taurec dann heim.
    Vielleicht.
    Taurec hob den Arm und deutete in das blaue Nichts. „Es wird Zeit, daß wir tiefer in den Frostrubin eindringen", sagte er. „Wir müssen zur ersten Rubinmikrobe."
    Rhodan kniff die Augen zusammen. Täuschte er sich, oder sah er tatsächlich in diesem unendlichen Blau einen goldenen Schimmer?
    „Unser Ziel", erklärte Taurec, „ist der Informationspool Zeit. Von ihm schmarotzt die Mikrobe."
    Das allgegenwärtige Blau veränderte sich nicht, aber Rhodan hatte das deutliche Gefühl, daß sich der Transferjet in Bewegung gesetzt hatte.
    „Auf welche Weise läßt sich die Rubinmikrobe bekämpfen?" fragte er.
    In einer täuschend menschlich wirkenden Geste zuckte der Kosmokrat die Schultern. „Das wird sich zeigen, sobald wir den Informationspool erreicht haben. Du wirst einen Weg finden. Du bist präpariert."
    Rhodan schwieg.
    Er lauschte in sich hinein, doch das Ziehen und Zerren in seinem Bewußtsein, die visionären Bilder, die ihn seit der Aktivierung des ersten Fossils heimgesucht hatten, waren fort. Nichts deutete darauf hin, daß er die deponierte Mentalenergie der Chronofossilien Andro-Beta, Magellan und Hundertsonnenwelt in sich aufgenommen hatte.
    Nichts hatte sich verändert. Er war noch immer der Perry Rhodan, der er vor dem Flug an der Spitze der Endlosen Armada zum Andromedanebel gewesen war.
    Aus einem Impuls heraus fragte er: „Warum haben sie dich geschickt, Taurec? Warum keinen anderen?"
    Die Raubtieraugen unter den rostroten, kurzgeschnittenen Haaren funkelten belustigt.
    „Ah!" machte Taurec. „Diese Neugierde!"
    „Neugierde gehört zu den grundlegenden Antrieben intelligenter Wesen", erwiderte Rhodan.
    „Neugierde ist nur ein Zwischenstadium." Taurecs Stimme klang herablassend, „Sie ist das Stigma des Unwissenden. Der Wissende ist frei von diesem Zwang."
    „Du weichst meiner Frage aus."
    „Du würdest die Antwort nicht verstehen."
    Mit sorgfältig kalkuliertem Zorn sagte Perry Rhodan: „Du verdammter arroganter Bastard."
    Taurec fuhr zusammen. Er öffnete den Mund, schloß ihn wieder, schluckte. Er war blaß.
    Perry Rhodan begann schallend zu lachen. „Es ist ein angenehmes Gefühl, einen Kosmokraten schockiert zu haben", erklärte er dann. „Aber das befreit dich nicht von der Pflicht, mir eine Antwort auf meine Frage zu geben."
    „Ich sagte bereits...", begann Taurec verärgert, aber der Unsterbliche brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    „Also kehren wir um", sagte er.
    „Was?" stieß Taurec hervor.
    Rhodan lächelte freundlich. „Wir kehren um. Wir fliegen zurück zur BASIS. Ich denke nicht daran, für euch die Kastanien aus dem Feuer zu holen, solange ihr mich wie einen Narren behandelt."
    „Aber..." Der Kosmokrat gestikulierte. „Du kannst nicht..."
    „Ich kann", versicherte Rhodan. „Ich bin ein freier Mensch. Und ich bin es leid, mit nebulösem Geschwätz abgefertigt zu werden. Also?"
    Er wartete.
    Taurec starrte ihn verblüfft an. „Du meinst es ernst. Du würdest wirklich umkehren,

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