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1225 - Die Reliquie

1225 - Die Reliquie

Titel: 1225 - Die Reliquie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hilflosigkeit an.
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, aber sie fragte dann nach dem Namen.
    »Patricia«, flüsterte Ian Caine ihr zu. »Es ist der Schädel der Heiligen Patricia. Sie wurde nie offen anerkannt, doch es waren die Templer, die entdeckten, wie wertvoll sie war. Denn sie hat bereut, sie hat ebenso bereut wie ihre große Ahnherrin Magdala. Verstehst du?«
    »Nein, nein, nicht richtig. Es ist zu viel. Ich kenne die beiden Namen nicht.«
    »Ach?«, dehnte er, »tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Bist du so dumm?«
    »Nein, aber…«
    »Magdala«, flüsterte Ian Caine und betonte jetzt jedes einze lne Wort, das er auch mit den entsprechenden Gesten unterstützte, »besitzt auch einen anderen Namen, unter dem sie bekannt ist. Magdalena oder Maria Magdalena, die Hure, die reuige Sünderin, die vieles war, der auch viel nachgesagt wird. Sie war das Vorbild der Patricia. Sie ist für viele ein Vorbild. Nur ist das nicht so bekannt, verstehst du?«
    »Ja, jetzt schon. Trotzdem kann ich es nicht fassen. Sie ist doch tot, von ihr gibt es nur Gebein, das tief im See verborgen liegt. Hinterlassen in der Kirche und…«
    »Die leer war.«
    »Wie meinst du das?«
    Der Prediger schüttelte Wasser aus seinen Haaren und lachte.
    Sein Hut schwamm irgendwo auf dem See. Das Haar lag angeklatscht an seinem Kopf wie dünnes Gewürm. Die Haut im Gesicht sah blass aus, sogar die Adern malten sich darunter ab. Er grinste jetzt, und um seinen Mund herum verzerrte sich die dünne Haut.
    »Es war kein Wasser in der Kirche.«
    »Was?«
    »Kein Wasser!«
    Tessa begriff nichts. Es ging über ihren Verstand. »Aber sie ist doch versunken«, brachte sie schließlich hervor. »Da muss das Wasser einfach eingedrungen sein.«
    »Nein, nicht bei ihr. Nicht bei der reuigen Sünderin. Sie hat sogar die Elemente zurückgehalten. Ich weiß nicht, wer ihr die Kraft gegeben hat. Ob es der Teufel gewesen ist oder sein Gegenspieler.« Er begann zu lachen und streichelte zugleich den Schädel. »Es gibt Menschen, die glauben, dass sie gar nicht so heilig gewesen ist und alle getäuscht hat. Dass sie sich einem Dämon zugewandt hat, zu dem sie von einer Gruppe von Templern gebracht wurde. Fest steht nur, dass sie sich immer, egal, ob als Hexe, Hure oder Heilige der Magdala hingezogen gefühlt hat. Und auch die Templer waren von dieser Frau nicht nur begeistert. Sie haben sie sogar verehrt, wie Sophia, die Weisheit und esoterische Heilige. Es ist etwas passiert, das ich nicht weiß, aber plötzlich zeigt man Interesse für die Gebeine der Patricia. Man hat sich daran erinnert, dass sie möglicherweise ein Meilenstein auf dem Weg zur Macht ist. Und ich weiß selbst, dass die Templer nicht ausgestorben sind. Es gibt sie noch, und sie sind im Untergrund sehr aktiv.«
    »Gehörst du auch dazu?«
    Die Frage amüsierte den Prediger. »Nein, ich gehöre nicht dazu. Noch nicht, aber es wird nicht mehr lange dauern, bis ich zu ihnen gehöre. Denn dieser Totenschädel ist mein Einstand. Perfekter geht es nicht mehr, Tessa.«
    »Deshalb bist du hier gewesen, nicht wahr? Deshalb hast du dich in dieser Gegend niedergelassen.«
    »Genau, mein Teure, ich musste nur den richtigen Zeitpunkt abwarten. Das habe ich getan.« Er starrte sie plötzlich kalt und starr an.
    Tessa fror unter dem Blick, der einfach alles Menschliche verloren hatte.
    »Da ist noch etwas«, flüsterte er.
    »Und was?«
    »Geheimnisse müssen geheim bleiben, Tessa. Zeugen darf es deshalb nicht geben…«
    Es vergingen einige Sekunden, bis sie begriff. »Moment mal, bin ich die Zeugin?«
    »Wer sonst?«
    Zischend holte sie Luft. Plötzlich erlebte sie eine Schlittenfahrt der Gefühle, in der sich viele Eigenschaften versammelten, an deren Spitze aber ein bestimmter Begriff stand - Angst!
    Der Prediger sagte nichts mehr. Er handelte jetzt und legte den Schädel vorsichtig neben sich zu Boden. Dann griff er unter seine lange Jacke und holte ein Messer hervor. Es war eine Waffe mit langer spitzer Klinge, beidseitig geschliffen.
    Er ging einen Schritt auf die regungslose Tessa zu. »Ich mache es gnädig. Ein Stich ins Herz, und alles ist für dich vorbei. Ich kann mein Geheimnis nicht mit dir teilen. Mit anderen schon, aber nicht mit dir, verstehst du. Ich bin auch kein Zauberer wie der erste Templer, der geschickt wurde und nur drei Knochen mitgenommen hat. Er stand unter dem Einfluss des Baphomet. Es war ein Test, es sollte ein Test werden, ob es die richtigen Gebeine sind, nach denen sie suchen. Ich

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