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1225 - Die Reliquie

1225 - Die Reliquie

Titel: 1225 - Die Reliquie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch die schlimmsten Dinge mit ihnen erlebt. Wir hatten sogar schon gegen sprechende und mordende Schädel kämpfen müssen, die anderen Menschen an die Kehle gesprungen waren. Wir hatten Schädel erlebt, die mit einer starken Magie gefüllt gewesen waren, obwohl sie innen leer aussahen. Das alles war passiert, und deshalb war ich auf jede Überraschung gefasst. Ich hütete mich allerdings davor, das Kreuz auch nur in die Nähe der Reliquie zu bringen. Es blieb unter der Kleidung verborgen und »meldete« sich auch nicht.
    Ich umfasste den Schädel mit beiden Händen. Ich hütete mich davor, einen zu starken Druck auszuüben, denn das filigrane Knochenwerk sollte auf keinen Fall Schaden erleiden.
    Das erste Problem erlebte ich beim Anheben des Schädels. Es war nicht so leicht. Ich bekam Probleme, denn die Reliquie klebte auf dem Sargboden fest. Ich erhöhte den Druck und drehte den Schädel zugleich, und da klappte es besser. Außerdem war er nicht mehr mit den übrigen Knochen verbunden.
    »Super«, flüsterte Suko, der mir mit beiden Lampen leuchtete. »Du packst es.«
    »Abwarten.«
    Ich richtete mich auf. Den Totenkopf hielt ich behutsam umklammert und hatte die beiden Arme leicht vorgestreckt.
    Nur keinen zu großen Druck ausüben, denn das Material konnte einfach zu leicht zerbrechen.
    Die Beute festhaltend, die Arme allerdings jetzt mehr an den Körper gezogen, drehte ich mich um. Suko war mir schon aus dem Weg gegangen und leuchtete gegen die Treppe, als wollte er mir klar machen, welchen Weg ich zu gehen hatte.
    Er ging ihn als Erster und kletterte aus der Gruft. In der Kirche blieb er am Beginn der Treppe stehen und leuchtete die Stufen an, damit ich nicht stolperte.
    Ich bewegte mich wie jemand, der einen kostbaren Schatz in den Händen hält. Ich wollte auch nicht daran denken, was ich da bei mir trug, auf keinen Fall schaute ich nach unten, denn das würde mich nur nervös machen.
    Weitergehen. Auf die erste Stufe achten. Den Fuß anheben, auf sie steigen. Himmel, ich kam mir vor wie jemand, der erst noch das Laufen lernt. Leider war die Treppe verdammt uneben, da konnte ich leicht ins Stolpern geraden, aber ich schaffte es, die kurze Strecke ohne Schwierigkeiten zurückzulegen.
    »Du wirst immer besser«, sagte Suko, der mir nach wie vor leuchtete.
    »Klar. Und das mit zunehmendem Alter.«
    »Genau.«
    Noch eine Stufe, dann hatte ich es geschafft. Vielleicht wäre der Held im Film gestolpert, ich tat dies nicht. Ich brachte auch das letzte Hindernis hinter mich und blieb neben Suko in der Kirche stehen, in der sich nichts verändert hatte.
    »Das war's ja schon fast«, erklärte Suko.
    »Ja, aber nur fast.« Ich blickte schon zum Ausgang, wo auch die Pressluftflaschen lagen. »Okay, bringen wir es hinter uns.«
    Suko ging wieder voran. Er leuchtete. Ich schaute auch nicht auf die Fenster und stellte mir nicht vor, was dahinter lag und welche Kraft das Wasser besaß, das alles mit sich reißen würde, wenn es ihm gelang, die Fenster und das Mauerwerk aufzudrücken.
    Der Schädel war wichtig. Und das nicht nur hier. Er würde es auch in Zukunft bleiben. Noch immer war ich gespannt darauf, was passierte, wenn wir mit ihm die kleine Kirche hier verließen. Dass wir den Hinweg geschafft hatten, hieß nicht, dass es auch beim Rückweg automatisch klappte.
    Ich stellte den Totenschädel vorsichtig ab, um nach der Pressluftflasche zu greifen, die mir Suko entgegenstreckte. Er hatte seine bereits auf dem Rücken befestigt.
    Bei mir klappte es ebenfalls schnell. An das Mundstück und an die Brille hatte ich mich ebenfalls gewöhnt, zwei, drei Atemübungen noch, dann bückte ich mich wieder, um den Schädel anzuheben.
    Diesmal hielt mich eine noch größere Spannung umklammert als bei der ersten Berührung. Es kam jetzt wirklich darauf an, dass wir das Richtige taten.
    Aber wer konnte das schon sagen? Eric Tallier hatte sich nicht getraut, diese Reliquie mitzunehmen und sich auf drei Knochen verlassen. Wir hatten die restlichen im Sarg gelassen, denn der Kopf ist bei einem Menschen immer das Wichtigste.
    Suko blickte mich fragend an.
    Ich nickte ihm zu. So wusste er, dass bei mir alles in Ordnung war.
    Mein Freund ging als Erster auf die Tür zu. Ich schaute auf seinen Rücken. Von einer Spannung war bei Suko nichts zu bemerken, er hatte sich eben gut in der Gewalt. Ich hielt den Totenschädel dicht an meinem Körper und dachte daran, dass ich bald schwimmen musste. Nur mit dem rechten Arm und mit den Beinen, mit

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