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1226 - Das Versteck

1226 - Das Versteck

Titel: 1226 - Das Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht unhöflich sein und wie ein Dieb in das Haus schleichen, deshalb klopfte ich zuvor an.
    Keine Reaktion.
    Ich betrat das Haus.
    Es war eng, es gab wenig Fenster, und deshalb war es auch dunkel. Der Flur lag im Schatten. Nur an seinem Ende sah ich ein helles Viereck, das Fenster.
    Ich ging langsam darauf zu, aber an der linken Seite sah ich eine schmale Treppe. Sie bestand aus drei Stufen, die zu einer Tür hochführten, die nur angelehnt war.
    Als ich meine Ohren spitzte, hörte ich die leise Musik. In diesem Haus kam sie mir vor wie ein Fremdkörper. Hier hatte ich das Gefühl, um einige Jahrzehnte zurückversetzt worden zu sein.
    Ich wusste auch nicht, wer in dem Haus wohnte, denn einen Namen hatte ich nicht an der Haustür gesehen, und auch an der Tür jenseits der Treppe sah ich keinen.
    Ich drückte sie auf. Sie war grau gestrichen. An einigen Stellen in der Mitte war die Farbe bereits abgeblättert. Wahrscheinlich war sie dort am meisten angefasst worden.
    Hinter der Tür lag wieder ein Flur.
    Diesmal quadratisch. Direkt links verliefen sich die Stufen einer engen Treppe in der Dämmerung. Vor mir sah ich eine geschlossene Tür, und an der rechten Seite befand sich ebenfalls eine, die nicht zugezogen war, denn aus dem Spalt hörte ich die Klänge der Musik. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Radio lief, ohne dass jemand zuhörte. Es hielt sich jemand im Raum auf. Es gab bestimmte Geräusche, die darauf hindeuteten, die ich allerdings nicht identifizieren konnte.
    Eine menschliche Stimme war es nicht.
    Es war mir egal, was passierte, jedenfalls drückte ich die Tür nach innen und trat sofort über die Schwelle.
    Nein, es war nicht nur eine Küche, sondern zugleich ein Wohnzimmer, denn an der Wand stand eine alte Couch und davor ein Tisch. Gegenüber sah ich alte Küchenmöbel. Auf einer Spüle stand noch das benutzte Geschirr und wartete darauf, gespült zu werden. Eine zweite Tür führte zu einem Garten. Da der Ausgang einen Glaseinsatz besaß, gelang mir ein Blick dorthin.
    Um die anderen Gegenstände, die sich innerhalb des Zimmers verteilten, kümmerte ich mich nicht, denn ich konzentrierte mich auf den Mittelpunkt, und das war eine Frau.
    Sie stand vor einem Bügelbrett. Neben ihr hatte ein Korb mit Wäsche seinen Platz gefunden, aus dem sie die Teile nahm und auf das Brett legte, um sie zu bügeln. Sie arbeitete mit einem elektrischen Eisen, was beinahe ein Wunder war in dieser Einsamkeit. Da hätte man auch mit einem alten Eisen arbeiten können, in dem sich glühende Kohle befand.
    Die Frau musste mich gesehen haben, doch sie fuhr in ihrer Arbeit fort, als wäre nichts geschehen. Vor ihr auf dem Brett lag eine graue Männerhose, über die sie das Bügeleisen zog und dabei jede ihre Bewegungen genau beobachtete.
    Ich sagte zunächst nichts. Auch sie nahm von mir keine Notiz. Erst als sie mit einem Hosenbein zufrieden war, das jetzt die Glätte hatte, die sie wollte, kantete sie das Eisen hoch und blickte mir ins Gesicht.
    Sie war bestimmt nicht alt, aber sie sah irgendwie älter aus.
    Vielleicht um die 40, doch man hätte sie auch für 50 halten können. Das grau gewordene Haar hatte sie straff nach hinten gekämmt, und ich konnte mir vorstellen, dass es im Nacken einen Knoten bildete. Das Leben hatte Spuren in dem schmalen Gesicht hinterlassen, aber mich interessierte nicht der schmale Mund und auch nicht die Augen, sondern einzig und allein die Brauen, die sehr dicht und dunkel waren, und die ich von irgendwoher schon kannte.
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen, denn es fiel mir sehr schnell ein. Der Sargträger besaß die Gleichen, und ich konnte mir vorstellen, dass ich hier eine Verwandte sah.
    »Was wollen Sie?«, fragte mich die Frau und wischte ihre Handflächen an den blaugrauen Kleiderstoff ab.
    »Bed and Breakfast?«, fragte ich.
    »Nein!«
    »Aber es steht am Haus.«
    »Ich weiß«, erwiderte sie. »Aber ich gebe Ihnen trotzdem kein Zimmer. Wir haben damit aufgehört.«
    »Schade.«
    »Ja, vielleicht.«
    Das Radio stand auf einer Fensterbank. Es dudelte leise vor sich hin, sodass ich die Musik nicht als störend empfand.
    »Aber Jenny Orwell hat doch bei Ihnen übernachtet - oder?«
    »Kenne ich nicht.«
    »Jetzt tun Sie mir kein Leid an. Hier kennt jeder jeden. Sie hat bei Ihnen übernachtet, Madam, nur hatte sie das Pech, in einen Sarg gelegt zu werden, und so wurde sie dann abtransportiert. Das kann mir einfach nicht gefallen.«
    Die Frau ging nicht auf meine Bemerkung

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