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1226 - Das Versteck

1226 - Das Versteck

Titel: 1226 - Das Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wellenbewegungen hineingeraten zu sein, aber beides zog ihn nicht in die Tiefen der Bewusstlosigkeit. Suko war ein Mensch, der unheimlich viel einstecken konnte.
    Manche behaupteten, er hätte einen Schädel aus Eisen, und das schien in diesem Fall der Wahrheit sehr nahe zu kommen, denn er tauchte nicht ab, auch wenn er wahnsinnig viel zu kämpfen hatte, damit es ihm nicht schwarz vor Augen wurde.
    Er besaß sogar noch die Erinnerung an das, was passiert war.
    Er hatte sich von einem Kind ablenken lassen. Der Junge war bewusst geschickt worden, um den Erwachsenen freie Bahn zu geben, damit sie sich an ihn hatten anschleichen können, was sie auch perfekt geschafft hatten. Er erinnerte sich daran, die Schritte mehrerer Personen gehört zu haben, aber er hatte nicht unterscheiden können, wie viele es tatsächlich gewesen waren.
    Suko öffnete die Augen.
    Er lag auf dem Rücken, er schaute gegen den Himmel, und in seinem Kopf gab es einige Turbulenzen. Da zuckten die Schmerzen wie Nadelstiche, und an der rechten Kopfseite hatte sich eine Beule gebildet, wie Suko durch Nachtasten feststellte.
    Er sah sich nicht als wichtig an. Er wusste nur, dass er versagt hatte. Die Menschen hatten es nicht nur auf ihn abgesehen, wichtiger war ihnen Jenny Orwell, und genau die war jetzt ohne Schutz.
    Dieser Gedanke trieb Suko an. Er war wie ein innerer Motor, der allmählich auf Touren kam, jedoch überdrehte, was Suko sehr bald merkte, als er aufstehen wollte. Die Schwäche riss ihn wieder um. Da half es auch nichts, dass er versuchte, sich mit der Hand abzustützen. Sein Arm knickte ein, und er musste wieder von vorn beginnen.
    Trotzdem kam er hoch.
    Suko blieb knien und schaute nicht zur Hütte, sondern in eine andere Richtung. Er sah den Range Rover noch am Straßenrand stehen, aber es hielt sich niemand in seiner Nähe auf.
    Sie waren hinter ihm.
    Sie steckten in der Hütte.
    Er hörte ihre Stimmen, aber er verstand nicht, was sie sagten.
    Jedenfalls hielten sie sich bei Jenny Orwell auf, und genau das trieb ihn wieder an.
    Er stemmte sich auf. Er biss dabei die Zähne zusammen. Er kam auch auf die Beine und bewegte sich wie ein Betrunkener, denn er schwankte von einer Seite zur anderen.
    Seine Augen waren weit geöffnet. Suko wusste selbst, dass er einen stieren Blick bekommen hatte und weit von seiner Normalform entfernt war, aber er konnte es nicht ändern.
    Die leichte Drehung nach links schaffte er und blieb dabei auf den Beinen. Er schwankte noch, auch die Hütte befand sich scheinbar in Bewegung, aber er konnte auf die Öffnung schauen, die sich dort abmalte. Die Tür hatte man weit aufgerissen, und im Innern der Hütte sah er auch eine Bewegung.
    Da ging jemand hin und her.
    War es der Junge?
    Suko wusste es nicht und erfuhr es auch nicht, nachdem er sich die Augen gerieben hatte.
    Er musste es wissen. Das war er Jenny Orwell schuldig. Er gab sich selbst den nötigen Schwung, schaffte auch die ersten Schritte, sackte dann leicht in die Knie, fing sich wieder und stellte fest, dass ihm jemand seine Waffe abgenommen hatte.
    Er wusste, dass seine Chancen damit noch geringer geworden waren, aber er gab trotzdem nicht auf. Auch wenn er die Flucht ergriffen hätte, wäre er den Häschern nicht entkommen.
    Und so lief er weiter. Einer, der sich mit seinem Schicksal nicht abfinden konnte und es allen zeigen wollte. Es war nur eine kurze Entfernung, die ihn von der Hütte trennte, aber er musste sich trotzdem vorkämpfen.
    Auf der Schwelle blieb er stehen. Um das Gleichgewicht zu halten, musste er sich an der Seite festklammern. Aber auch jetzt hielt er sich nicht normal auf den Beinen. Der Böden der Hütte war für ihn wie ein Schiffsdeck, das über ein wild bewegtes Wasser trieb und nur allmählich zur Ruhe kam.
    Jenny Orwell saß nicht mehr auf der Bank. Man hatte sie auf den Schemel gesetzt, wo sie wie eine Statue wirkte, in der es keine Spur von Leben mehr gab.
    Sie war so starr. Sie hatte den Kopf leicht zurückgelegt und schaute nach vorn, aber auch zugleich gegen die Decke. Die Hände hatte sie zu Fäusten verkrampft, als sollten die Fingernägel in die Ballen dringen.
    Ihre Haltung hatte einen Grund.
    Es lag an dem Jungen.
    Er stand hinter Jenny. Von der rechten Seite her hatte er seinen Arm um Jenny geschlungen. In der Hand hielt er das Messer, dessen scharfe Kante die Kehle der jungen Frau berührte und sie bei einer falschen Bewegung durchtrennen würde.
    Suko bildete sich das nicht ein. Es war die brutale Wahrheit,

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