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1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unscheinbarer, schwarzer Kasten mit den Abmessungen 45 mal 20 mal 15 cm. Es war nicht das erstemal, daß das geheimnisvolle Gebilde zu Atlan und seinen Gefährten sprach. Höchstens eine Stunde war es her, seit es den Arkoniden, Jen Salik und Lethos-Terakdschan als Ritter der Tiefe begrüßt und sich bereit erklärt hatte, ihnen sein Wissen zu enthüllen.
    „Wir bleiben hier", antwortete der Arkonide kurz. „Wir lassen dich nicht im Stich."
    „Red keinen Unsinn", drang es aus dem Kasten. Das Tabernakel hatte eine Vorliebe für saloppe Redeweise. „Ich bin nicht so unbeweglich, wie du denkst."
    Zum Beweis seiner Worte hob es von der Oberfläche des Sockels ab und schwebte in Richtung der Öffnung, durch die vor wenigen Augenblicken die Archivare geflohen waren.
    „Wohin?" rief Atlan.
    „Zum äußeren Gebäudering", antwortete das Tabernakel. „Das Mauerwerk ist dort stärker. Außerdem haben wir mehr Platz und mehr Verstecke."
    Der eigenartige Zug geriet in Bewegung. Voran schwebte der schwarze Kasten des Tabernakels. Dann kamen Atlan und Jen Salik, gefolgt von Lethos-Terakdschan, der seinen Orbiter Twirl, vormals Bonsin genannt, keine Sekunde aus den Augen ließ. Den Abschluß der Gruppe bildete Domo Sokrat, dreieinhalb Meter groß, ein Symbol unbeugsamer Kraft.
    Von draußen hallten donnernde Geräusche. Lord Mhuthans Truppen griffen das Museum an. Atlan sorgte sich um die Archivare. Draußen im Freien waren sie in Sicherheit. Aber war es ihnen gelungen, den Museumskomplex rechtzeitig zu verlassen?
    Staub wallte jenseits der Tür, die nach draußen führte. Graue Schatten glitten durch den Dunst: Ratane mit je fünf Paladinen auf dem Rücken. Die Standardbewaffnung der Paladine bestand aus schweren Desintegratoren. Sie schössen ziellos. Der Westsektor des mittleren Museumsrings lag in Trümmern. Dichte Schwaden vergasten Gesteins lagerten über dem Boden.
    „Da kommen wir nicht durch", sagte Jen Salik.
    Atlan wandte sich in Richtung des schwebenden schwarzen Kastens, der unter der Türöffnung angehalten hatte.
    „Du wirst dich tragen lassen müssen, wenn du von hier entkommen willst", sagte er.
    „Du bist verrückt", erwiderte das Tabernakel empört. „Seit Tausenden von Tiefenjahren hat es niemand mehr gewagt, mich anzurühren. Ich weiß mich zu wehren..."
    „Gut für dich", fiel Atlan der aufgeregten Stimme ins Wort. „Aber hier geht's darum, daß Lord Mhuthans Paladine dich nicht in deine molekularen Bestandteile auflösen. Es ist einer unter uns, der dich in den äußeren Museumsring bringen kann, ohne daß die Grauen es bemerken."
    „Oh...", sagte das Tabernakel.
    „Ich bin's!" schrie Twirl begeistert und wedelte mit vier Armen. „Ich bringe dich sicher an Ort und Stelle. Du mußt mir nur beschreiben, wohin du willst."
    „Das ist einfach..."
    Das Tabernakel gab dem jungen Abaker die gewünschten Auskünfte. Twirl faßte den schwarzen Kasten mit zwei Händen. Im nächsten Augenblick waren beide verschwunden.
    Twirl hatte teleportiert. Atlan verlor keine Sekunde.
    „Lethos, du hast deinen eigenen Schutz", sagte er.
    Der Hathor nickte. Seine Umrisse verschwammen; von einer Sekunde zur anderen löste er sich in Nichts auf. Die Montur, die er mitsamt seinem Körper aus seiner früheren materiellen Existenz in die Gegenwart projiziert hatte, verfügte über ein beachtliches Arsenal von Waffen und technischen Tricks. Nicht das leiseste Geräusch war zu hören, als der Unsichtbare davon schritt.
    „Sokrates, du bist auf dich selbst gestellt", erklärte der Arkonide seinem Orbiter.
    Der Haluter antwortete nicht. Er beugte sich vornüber und verlagerte einen Teil des Körpergewichts auf das untere Armpaar. Das tiefe Schwarz seiner Körperoberfläche und das Rot der halutischen Kampfmontur wurden glanzlos und stumpf, während die Körpersubstanz den Prozeß der Molekularverfestigung durchlief und sich in stahlharte Materie verwandelte. Mit einem dumpfen Laut setzte Domo Sokrat sich in Bewegung. Er sprang aus dem Stand in vollen Lauf. Wie ein lebendes Projektil schoß er durch die Türöffnung und haarscharf an der Wand des Gebäudes entlang. Aufgewirbelter Staub und in die Höhe geschleuderte Pflanzenteile markierten seinen Weg. Binnen weniger Sekunden war er um die nächste Mauerkante verschwunden.
    „Bleiben noch wir beide", sagte Jen Salik.
    „Gerade die, auf die es der Graue Lord abgesehen hat", antwortete Atlan, und ein grimmiges Lächeln huschte über sein Gesicht. „Wir wollen ihm ein

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