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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stil, aber es wirkte trotzdem verstaubt und vergessen. Eine Aufpolierung hätte hier mal gut getan, wobei der alte Gitterfahrstuhl wirklich ein außergewöhnliches Relikt aus der Vergangenheit war. Ebenso wie die ältere Frau hinter dem wuchtigen Anmeldepult, die sich mit einem Computer beschäftigte und »blind« auf der Tastatur schrieb, wobei sie ihre Blicke nicht vom Bildschirm nahm.
    Und sie hatte bemerkt, dass Bill Conolly eingetreten war. Er kam nicht mal dazu, seinen Mund zu öffnen, als die ältere Lady sich umdrehte und aufstand.
    »Willkommen im Greenwich Park-Hotel, Sir. Hatten Sie reserviert?«
    »Nein, das hatte ich nicht.«
    »Macht nichts.« Die ältere Frau schob ihre Brille weiter nach vorn. »Wenn Sie ein Zimmer haben möchten, das ist kein Problem. Ich kann Ihnen das Zimmer…«
    »Pardon, aber das möchte ich auch nicht, Madam.«
    »Ja, verstehe. Sie möchten einen unserer Gäste besuchen.«
    Bill lächelte die alte Dame, die ihr Haar sehr kurz geschnitten trug und es sogar blond gefärbt hatte, an. »Genau das hatte ich vor, Madam. Jemanden besuchen.«
    »Wer ist es denn?«
    »Stella Martin.«
    Die Frau, die Rose Ripley hieß, wie Bill an einem Schild erkannte, schwieg zunächst.
    Sie verlor auch ihre Lockerheit und wirkte leicht nachdenklich. Mit zwei Fingern strich sie über die Stirn und zupfte dann an den weiten Ärmeln ihres hellen Kleids.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt?«, erkundigte sich Bill und lächelte Rose Ripley dabei an.
    »Nein, Sir, das haben Sie nicht. Ganz und gar nicht. Ich weiß nicht, ob es möglich sein wird, Stella Martin zu sprechen.«
    »Warum denn nicht? Sie ist doch hier - oder?«
    »Ja.«
    »Dann sehe ich keinen Grund…«
    »Es ist so«, sagte die Ripley. »Mrs. Martin ging es nicht sehr gut, als sie herkam und aus dem Taxi stieg. Der Fahrer hat sie sogar noch bis hier ins Hotel gebracht. Sie hätte Mühe gehabt, allein die Treppe zu überwinden. Sie ist dann sofort auf ihr Zimmer gegangen, um sich hinzulegen. Ich wollte ihr erst einen Arzt holen, aber das hat sie abgelehnt. Sie sagte allerdings, dass sie keine Störung wünscht. Daran muss ich mich leider halten, Sir.«
    So leicht gab Bill Conolly nicht auf. Es musste ihm gelingen, die Frau zu überlisten, und er wusste auch schon, wie er das anstellen würde.
    »Gilt das für jeden Besucher?«
    »Bitte - äh - ich denke schon.«
    »Dann rufen Sie an und sagen Sie ihr, dass Jeff Wilson eingetroffen ist. Ich bin der Regisseur und Produzent.«
    Über dem Brillengestell weiteten sich Rose Ripleys Augen.
    Bill bekam schon leichte Magenschmerzen. Er hoffte, dass diese Person einen gewissen Jeff Wilson nicht persönlich kannte, doch da hatte er Glück, denn Mrs. Ripley nickte einige Male heftig.
    »Natürlich, Mr. Wilson. Ich habe von Ihnen gehört, auch mal am Telefon mit Ihnen gesprochen, als es um eine Reservierung ging. Sorry, dass ich Sie nicht sofort an Ihrer Stimme erkannt habe. Aber das Telefon täuscht manchmal.«
    »Da haben Sie Recht.«
    Rose Ripley lächelte jetzt. »Nun ja, Mr. Wilson, bei Ihnen möchte ich eine Ausnahme machen. Kann auch sein, dass es ihr wieder besser geht.«
    »Ganz bestimmt sogar. Ich habe sie schließlich zurück ins Hotel geschickt.«
    »Klar, Mr. Wilson.«
    Bill ließ die Frau gewähren, die zum Telefon griff und nur zwei Zahlen eintippte. Es dauerte schon eine Weile, bis an der anderen Seite abgehoben wurde, und Bill wollte schon die Hoffnung aufgeben, als er trotzdem Glück hatte.
    »Ja, hallo, Mrs. Martin. Rose Ripley von der Anmeldung hier. Sie haben Besuch bekommen«, sagte sie mit einem bezeichnenden Blick auf Bill Conolly. »Es ist Mr. Jeff Wilson, der Sie gern sehen möchte. Fühlen Sie sich gut genug, um ihn zu empfangen?«
    Die Antwort hörte Bill nicht. Allerdings war sie positiv ausgefallen, wie er dem Lächeln der Frau entnehmen konnte.
    »Ja, das werde ich ihm sagen, Mrs. Martin.«
    Sich zu Bill umdrehend, sagte sie: »Mr. Wilson, Sie haben Glück. Sie können hoch. Aber nur kurz, denn sie fühlt sich noch immer nicht wohl. Sie sagte etwas von zehn Minuten höchstens…«
    »Das wird reichen, danke.«
    »Fahren Sie in den ersten Stock. Gleich das zweite Zimmer auf der rechten Seite. Die Nummer acht.«
    »Danke.«
    Bill fuhr nicht. Er nahm die Treppe, die sich neben dem alten Gitteraufzug in die Höhe wand. Auf ihren Stufen lag ein Teppich, und so passten sich seine Schritte der Lautlosigkeit des Hotels an, in dem die Zeit langsamer zu laufen schien.
    Es war auch nicht

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