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1228 - Clio, die Spielzeugmacherin

Titel: 1228 - Clio, die Spielzeugmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu haben, die darüber hinaus auch noch bessere Waffen hatten als er.
    Die Chyline zögerte keine Sekunde.
    Sie setzte sich auf die Fersen des Weißen und jagte hinter ihm her. Jetzt packte sie der Ehrgeiz.
    Ich muß ihn erwischen, sagte sie sich. Wenn er entkommt, informiert er die anderen Exterminatoren, und dann rücken sie womöglich mit fünfzig oder noch mehr Kämpfern an.
    Das muß ich auf jeden Fall verhindern.
    Der Exterminator war wesentlich schneller als sie. Clio schätzte, daß er bis zu einer Geschwindigkeit von annähernd 1000 Stundenkilometern beschleunigen konnte.
    Sie schnürte einen Teil ihres Oberkörpers ab und formte eine Lichtbombe. Diese ließ sie aus der Höhe herabfallen und schloß ihre drei Augen. Die Bombe explodierte lautlos, aber das Licht war so hell, daß sie es durch die geschlossenen Lider wahrnahm. Es konnte dem Exterminatoren nicht entgehen.
    Tatsächlich sah sie, daß er scharf verzögerte und dann einen Bogen flog.
    Sie ließ sich senkrecht in eine Bodenfalte abfallen.
    Jetzt kam es darauf an.
    Würde er sie angreifen?
    Sie preßte die Lippen zusammen. Sie war zu allem entschlossen, und sie wollte auf jeden Fall eine Entscheidung, wie auch immer diese ausfallen mochte.
    Ich muß ihn haben, sagte sie sich.
    Sie bereitete ihre Waffe vor und wartete. Doch nun schien die Zeit stillzustehen. Nichts schien sich zu verändern.
    Clio meinte, den Schlag ihres Herzens hören zu können. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Sie hoffte, daß sich der Exterminator durch irgendein Geräusch verraten würde, ein Rauschen vielleicht. Doch sie irrte sich. Daß er in der Nähe war, spürte sie an einem unangenehmen Kribbeln, das ihr über einen Arm lief.
    Er ist da, erkannte sie. Aber er weiß nicht, wo ich bin. Er sucht mich.
    Sie schaltete ihre Waffe ein und löste sie aus. Das Gerät arbeitete mit einem leisen, verräterischen Zwitschern. Das war ihr vorher nicht bewußt geworden. Jetzt schien es ihr unerträglich laut zu sein.
    Hörte der Exterminator es? Verriet sie ihm dadurch, wo sie sich versteckte?
    Sie schaltete das Gerät ab.
    Nur keinen Fehler machen!
    Sie dachte daran, wie rigoros die Exterminatoren gegen ihre Feinde vorgegangen waren, und zugleich wurde sie sich dessen bewußt, daß ihr Leben an einem seidenen Faden hing. Seltsamerweise erinnerte sie sich gerade in diesen Sekunden an ihren letzten Besucher auf der Wasserburg, für den sie einen Vitalenergiespeicher geschaffen hatte. Stolz durchflutete sie. Wenigstens einmal hatte sie nicht nur Spielzeug hergestellt, sondern etwas wirklich Großes.
    Dabei weiß ich noch nicht einmal wie so ein Vitalenergiespeicher im Innern aussieht.
    Und woran erinnert er mich? Ich weiß, daß es etwas Bedeutendes ist. Aber was? Wo gibt es in meiner Vergangenheit eine Verbindung zwischen mir und einem Vitalenergiespeicher?
    Sie drängte diese Gedanken zurück, kam es doch darauf an, sich ganz auf den Exterminatoren zu konzentrieren. Abermals spürte sie ein Kribbeln an ihrem Körper, aber abermals streifte es sie nur. Es war bei weitem nicht so intensiv, wie bei den vorhergehenden Malen.
    Wiederum schaltete sie ihre Waffe auf und drehte sie langsam in die Richtung, in der sie ihren Gegner vermutete.
    Ein schriller Schrei ertönte. Dann polterten Steine gegeneinander.
    „Ich habe ihn getroffen", jubelte sie, umklammerte ihre Waffe und schwebte aus der Bodenspalte hervor.
    Der Exterminator war etwa fünfzig Meter von ihr entfernt. Sie befand sich somit genau an der Grenze seines Tastvermögens. Er kniete auf dem Boden und stützte sich mit einer Hand ab. Es war unübersehbar, daß es ihr gelungen war, sich an die unsichtbaren Fühler seiner Sensuskugel zu hängen und auf ihrer Frequenz zurückzuschlagen, Doch sie hatte nicht voll getroffen.
    Für einen kurzen Moment schwebte sie auf der Stelle. Sie war nicht in der Lage, irgend etwas zu tun. Dann hob sie hastig den von ihr konstruierten Kasten und richtete ihn auf den Weißen. Dieser bemerkte es und warf sich zur Seite. Er rollte über den Boden. Und dann begriff Clio.
    Er hat sein Zepter verloren! schrie es in ihr.
    Der Exterminator streckte seine Hand nach der Waffe aus, die etwa zwei Meter neben ihm lag.
    Clio vom Purpurnen Wasser erkannte ihre einmalige Chance, und sie machte gleichzeitig einen schweren Fehler. Anstatt das von ihr entwickelte Gerät erneut einzusetzen und den Exterminator damit endgültig auszuschalten, beschleunigte sie und raste auf den Weißen zu. Dieser warf sich zugleich

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