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1228 - Clio, die Spielzeugmacherin

Titel: 1228 - Clio, die Spielzeugmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er deutete zum Rand der Plattform hinüber," wo sich die Doppelhelixspiralen aus kondensierter Vitalenergie erhoben. In ihnen waren die TIEFENGESETZE gespeichert.
    Während sie sich den gewundenen Gebilden näherten, wurden sie sich dessen bewußt, daß sie von der abstoßenden Wirkung der Tiefenkonstante so gut wie nichts spürten.
    Offenbar verhinderte der Dom, daß sie zur Geltung kam. Langsam schritten sie zum Rand der Plattform hinüber, die einen Durchmesser von annähernd fünfhundert Metern hatte.
    Mehrere Antigravschächte führten zu dieser Höhe herauf, und aus jedem heraus konnten sie angegriffen werden. Doch niemand stellte sich ihnen in den Weg. Die Spinne schien das einzige Wesen zu sein, das sich im Transmitterdom eingenistet hatte.
    Unwillkürlich zögerten Lethos und der Haluter.
    „Was wird geschehen?" fragte Domo Sokrat. „Vielleicht verstoßen wir wieder gegen eines der TIEFENGESETZE."
    „Das glaube ich nicht", erwiderte Lethos. Er streckte seinen Arm aus und legte seine Hand gegen eine Doppelhelix. Im gleichen Moment manifestierte sich das Wissen um das ZWEITE GESETZ in seinem Bewußtsein. Er glaubte, eine Stimme zu hören, die aus den Tiefen der Unendlichkeit zu ihm sprach.
    „Nun?" fragte Domo Sokrat. „Warum sagst du nichts? Wie lautet das ZWEITE TIEFEN-GESETZ?"
    Tengri Lethos zog seine Hand zurück.
    „Es ist schon etwas verständlicher als das erste", erwiderte er. „Dennoch bleiben einige Fragen offen."
    Domo Sokrat entblößte die Doppelreihen seiner mächtigen Kegelzähne, und ein dumpfes Grollen kam aus seiner Kehle.
    „Du wolltest mir etwas über den Inhalt sagen", bemerkte er.
    „Natürlich, Domo. Das ZWEITE GESETZ lautet: Verändert nicht die Tiefenkonstante - wer Hand an sie legt, zerstört das Tiefenland."
    „Du hast recht. Das ist schon deutlicher."
    Der Haluter streckte eine seiner vier Hände aus und legte sie an das formschöne Gebilde.
    „Und das DRITTE GESETZ?" fragte der Hathor.
    „Vitalenergie ist der Atem des Lebens - wer seine Ströme unterbricht, macht das Leben grau."
    „Damit ist der Unterschied zwischen einer Quelle wie dem Vagenda und der von Korzbranch noch immer nicht klar."
    Domo" Sokrat setzte sich auf die Mauer am Rand der Plattform. Kühl und innerlich unbeteiligt blickte er in die Tiefe. Es war noch nicht allzu lange her, daß er aus der Höhe herabgestürzt war. Er kannte keine Furcht vor dem Abgrund, der sich vor ihm öffnete.
    „Ich kann dir auch nicht mehr sagen", entgegnete er. „Schön, jetzt kennen wir alle drei Gesetze, aber das ist auch alles. Es genügt offenbar nicht, daß wir die Texte haben. Um sie verstehen zu können, brauchen wir noch mehr Informationen."
    „Die kann uns nur einer geben."
    „Du denkst an den Vitalenergiespeicher."
    „Genau an den. Vielleicht kann er uns mehr sagen."
     
    7.
     
    Der Exterminator wandte sich Clio zu, und sie meinte zu spüren, daß er durch die Scheibe nach ihr tastete.
    Dann aber wurde ihr bewußt, daß sie sich täuschte.
    Der Weiße wußte nicht, wo sie war.
    Sie wagte nicht, sich zu bewegen. Jeder Schritt hatte eine Erschütterung des Bodens zur Folge und würde dadurch den Unheimlichen womöglich aufmerksam machen.
    Clio vom Purpurnen Wasser wußte nicht, wie viel Zeit vergangen war, als der Exterminator sich endlich ab - wandte und das Haus verließ. Ihr kam es vor, als hätte er Stunden vor ihr gestanden und nach ihr gesucht.
    Sei nicht albern, schalt sie sich, als sie allein war. Wahrscheinlich hat er nur über irgend etwas nachgedacht. Wieso glaubst du eigentlich, daß er hinter dir her ist?
    Sie wartete noch etwa eine halbe Stunde. Dann glaubte sie, sicher sein zu können, daß der Exterminator wirklich weggegangen war.
    „Und wie komme ich jetzt raus?" fragte sie laut. Die Worte hallten von den Wänden wider. Allmählich fiel die Spannung von ihr ab, und sie konnte wieder nüchtern und emotionslos denken.
    Ihre Hände glitten suchend über die Wände, fanden jedoch keinen Schalter. Dieser befand sich außerhalb der Kammer. Die Spielzeugmacherin warf sich ärgerlich gegen die Wand, bewirkte jedoch damit nicht das geringste.
    Ich brauche einen Desintegrator, erkannte sie, preßte sich gegen den Boden und nahm Material in sich auf, um nicht von ihrer Substanz zehren zu müssen. Danach verstrichen nur noch einige Minuten, bis sie einen einfachen Desintegrator hatte. Sie setzte ihn an die Scheibe und löste ihn aus. Das winzige Gerät glitt an der Scheibe entlang und schnitt ein großes

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