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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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noch keine Zeit gehabt, aufzuräumen. Er fegte ein paar Kleidungsstücke vom Sofa und bot dem attraktiven Mädchen Platz an.
    Yora setzte sich und schlug die makellosen Beine übereinander. Ken Powers wurde der Hemdkragen zu eng.
    Züchtig zog die Dämonin den Rocksaum über ihre Knie, aber sie tat es so, daß es Ken Powers als Provokation ansehen mußte. Seine Zungenspitze huschte über die Lippen.
    »Sie trinken doch einen kleinen Scotch mit mir«, sagte er heiser.
    Yora senkte tugendhaft den Blick. »Eigentlich dürfte ich ja während der Arbeit nichts Alkoholisches trinken…«
    Ihre Erwiderung klang schon beinahe nach einem Ja, deshalb sagte Powers aufmunternd: »Eine Ausnahme dürfen Sie schon mal machen. Dagegen kann doch niemand etwas haben. Außerdem würden Sie mir einen sehr großen Gefallen tun. Ich trinke nämlich nicht gern allein.«
    »Na schön«, sagte das blonde Mädchen. »Aber wirklich nur einen kleinen Drink, Mr. Powers. Vielleicht sollte ich mich ja nicht überreden lassen, aber Sie sind mir so sympathisch.«
    »Wegen eines Drinks stürzt nicht gleich die Welt ein«, sagte Ken Powers grinsend. »Sie kriegen von mir einen Fingerhut voll. Zufrieden?«
    »Das ist sehr nett von Ihnen. Ich vertrage nämlich so gut wie keinen Alkohol«, erwiderte die Dämonin.
    Powers rechnete sich bei ihr die besten Chancen aus. Sobald sie den ersten Drink gekippt hatte, würde er sagen, daß man auf einem Bein furchtbar schlecht stehen könne, und sie würde sich zu einem zweiten überreden lassen.
    Und in längstens einer halben Stunde würde die Festung sturmreif sein.
    Yora legte eine Mappe auf den Tisch, in der sich angeblich der Fragebogen befand. Powers würde ihn nicht zu sehen bekommen.
    Erst tranken sie den teuren Scotch, Yora nippte an ihrem Glas, hustete pflichtschuldig und schüttelte sich. »Puh, ist der aber stark«, sagte sie. »Ach wo, das kommt Ihnen nur so vor«, schwächte Ken Powers ab. Er drängte sie nicht, weiter zu trinken. Sie würde es schon selbst tun. »Hat Ihnen schon einmal jemand gesagt, daß Sie phantastisch aussehen, Miß Dabney Stills?«
    »Oh, vielen Dank für das Kompliment, Mr. Powers, aber eigentlich sollte ich die Fragen stellen«, erwiderte die Totenpriesterin.
    »Mit gefällt, wie Sie sich bewegen. Sie haben soviel Anmut, soviel Charme.«
    »Ich denke, wir sollten mit unserem Spielchen beginnen, Mr. Powers.«
    Er grinste. »Sagen Sie, was Sie bevorzugen. Ich bin für jedes Spielchen zu haben.«
    Yora sorgte dafür, daß sie schamhaft errötete, und Ken Powers, ihr Opfer, fand das ›niedlich‹, wie er sagte.
    Sie stellte ihm die ersten Fragen -belangloses Zeug. Er brauchte nicht nachzudenken. Seine Antworten kamen immer prompt.
    »Sind Sie ein gläubiger Mensch, Mr. Powers?« fuhr sie fort, und sie tat so, als würde sie seine Antworten gewissenhaft eintragen.
    Er schüttelte den Kopf, »Eigentlich nicht. Jedenfalls renne ich nicht jeden Sonntag in die Kirche.«
    »Und warum nicht, Mr. Powers?«
    Er grinste sehr breit. »Weil ich keine Sünden habe.«
    »Glauben Sie an die Existenz des Teufels?«
    »Nein«, sagte Ken Powers und schüttelte energisch den Kopf.
    »Und wie steht es mit Dämonen?«
    »Die gibt es ebensowenig wie Geister, Kobolde und all so’n Zeug. Ich halte nichts von diesen Bangemachern.«
    »Wie würden Sie reagieren, wenn ich Ihnen sagte, daß ich eine Dämonin bin?« fragte Yora.
    »Ich würde Sie auslachen und Ihnen empfehlen, einen guten Psychiater aufzusuchen«, antwortete Powers.
    Yora schloß die Mappe.
    Powers musterte sie irritiert. »Wie denn, was denn? War das alles? Möchten Sie noch einen Drink? Sie wissen doch, auf einem Bein kann man schlecht stehen. Ich möchte nicht schuld daran sein, daß Sie umfallen.« Yora legte ihre Handtasche auf den Tisch und entnahm ihr den Seelendolch.
    »Was glauben Sie, ist das, Mr. Powers?«
    »Na was wohl? Ein Dolch.« Er lachte. »Hören Sie mal. Sie haben Fragen, die Ihnen jeder Sonderschüler beantworten kann. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre… Opfer aus?«
    »Sie müssen etwas von der Seefahrt verstehen«, antwortete das Mädchen mit dem Seelendolch.
    »Oh, davon verstehe ich eine ganze Menge. Ich bin ein paar Jahre zur See gefahren.«
    »Ich weiß«, sagte Yora. »Deshalb bin ich hier.«
    »Also ehrlich, allmählich verstehe ich nur noch Bahnhof und Koffer klauen, Sind Sie denn nicht von diesem Meinungsforschungsinstitut? Wie war doch gleich der Name?«
    »McKinney. Ein Institut dieses Namens gibt

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