Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
einmal vor einer Frau fürchten würde. Als Mann hatte er sich bisher jeder Frau überlegen gefühlt.
    Aber diese Dabney Stills war etwas Besonderes - eiskalt, unberechenbar, eine grausame Killerin. So sah sie jetzt aus. Verschwunden war die freundliche Wärme aus ihren grünen Augen.
    Ihr schönes Gesicht hatte jetzt etwas Teuflisches an sich. Fassungslos starrte Powers auf den Dolch in Yoras Hand. Wie hatte sie gesagt? Die Seele könne sie ihm damit aus dem Leib schneiden!
    Ihm war jetzt nicht mehr nach Lachen zumute. Allmählich fing er an, ihr alles zu glauben. Sein Herz hämmerte wild gegen die Rippen.
    »Ich bitte Sie, tun Sie das Ding weg!« krächzte der Mann, »Du mußt sterben!« sagte die Totenpriesterin leise.
    »Warum?«
    »Weil ich dich brauche. Du wirst sterben und doch leben. Du verlierst dein derzeitiges Leben und bekommst dafür im Gegenzug ein anderes.«
    »Ich will kein anderes…«
    »Es ist unmaßgeblich, was du willst!« schnitt ihm Yora frostig das Wort ab. »Es wird ein Austausch stattfinden: deine Seele gegen ein schwarzes, langes Leben… als Untoter, als Zombie.«
    Ken Powers kannte den Begriff Zombie aus Büchern und Filmen. Gab es sie etwa wirklich? Auf jeden Fall wollte er kein Zombie werden. In seiner Verzweiflung griff er die Totenpriesterin an.
    Er sagte sich, er habe keine andere Wahl, überwand die Angst, die ihn bis jetzt vor diesem Schritt zurückgehalten hatte, und stürzte sich auf die Dämonin.
    Er wollte ihr den Seelendolch entreißen, packte die Dolchhand und wollte sie kraftvoll herumdrehen, damit Yora gezwungen war, die Waffe fallenzulassen. Ihre Widerstandskraft verblüffte ihn.
    Die Hand ließ sich keinen Millimeter drehen! Ihm war, als würden seine Finger das Handgelenk einer Statue aus Granit umschließen. Dabney Stills lächelte diabolisch.
    »Dachtest du, mir gewachsen zu sein?« fragte sie höhnisch.
    Er ließ sie los, wich zurück. Sie folgte ihm. Angstvoll schüttelte er den Kopf.
    »Nein! Nicht! Ich will nicht sterben…!«
    Er stieß gegen einen Schrank, konnte nicht weiter zurückweichen. Sein Gesicht nahm einen weinerlichen Ausdruck an.
    »Ich flehe dich an, tu’s nicht!«
    »Dein Gewimmer läßt mich kalt«, sagte Yora ungerührt und setzte den Seelendolch an…
    ***
    Terence Pasquanell ergötzte sich an dem von ihm inszenierten Schauspiel.
    Das Feuer hüllte bereits einen Großteil des Polizeifahrzeugs ein.
    Die Explosion würde nicht mehr lange auf sich warten lassen - und die beiden Polizisten befanden sich immer noch im Wagen. Pasquanell wollte nicht, daß sie herauskamen.
    Seine dämonische Kraft ließ es nicht zu, daß sie sich in Sicherheit brachten -und von den entsetzen Menschen, die hilflos und unschlüssig dastanden, wagte sich niemand an das brennende Fahrzeug heran.
    Für Terence Pasquanell stand fest, daß die beiden Polizisten keine Chance mehr hatten. Wer hätte ihnen zu Hilfe eilen sollen? Niemand hatte soviel Mut.
    Doch! Einer hatte ihn! Zorn wallte in Terence Pasquanell hoch, als er den dunklen Wagen heranschießen sah. Er erkannte den Fahrer sofort.
    Das war Mr. Silver! Der Zeitdämon zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Mr. Silver konnte vereiteln, was er, Pasquanell, in die Wege geleitet hatte.
    Das war zwar ärgérlich, aber unwichtig. Es war bedeutungslos, ob die Polizisten ihr Leben verloren oder gerettet wurden. Für den Zeitdämon war es ein Spiel gewesen, eine Machtdemonstration.
    Wichtig war jedoch, daß Yora von Mr. Silvers Ankunft erfuhr, deshalb verließ Terence Pasquanell seinen Posten und zog sich in das Haus zurück.
    Als das Haustor hinter ihm zufiel, hörte er Schritte auf der Treppe. Das war Yora, die herunterkam. Der Zeitdämon eilte ihr entgegen und unterrichtete sie.
    Die grünen Augen der Totenpriesterin wurden schmal. »Mr. Silver, dieser Bastard!« fauchte sie.
    »Greifen wir ihn an?« fragte Terence Pasquanell. »Ich lenke ihn ab, und du vernichtest ihn,«
    »Ich habe ein Versprechen einzulösen, wie du weißt«, erwiderte die Totenpriesterin, »Das ist mir wichtiger als Mr. Silver.«
    Yora schlug den Weg zum Hinterhof ein. Terence Pasquanell folgte ihr wortlos. Er mußte mit den Entscheidungen, die die Totenpriesterin traf, einverstanden sein, ob sie ihm nun paßten oder nicht.
    Er hoffte, bald wieder eigene Wege gehen zu können, und er beneidete den Mann, der vor ihm diesen Platz unter Yora eingenommen hatte: Frank Esslin, Der Söldner der Hölle, der auf der Prä-Welt Coor zum Mord-Magier ausgebildet

Weitere Kostenlose Bücher