Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

Titel: 123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
verfallene Häuser standen am Platz und am
Straßenrand. In der Dorfschänke herrschte offensichtlich reger Betrieb.
    Hinter den
geschlossenen Fenstern war bernsteinfarbener Lichtschein zu erkennen, die
Klänge einer Balalaika und eines Akkordeons waren zu vernehmen. Händeklatschen,
Pfiffe und Stampfen verrieten, daß im Wirtshaus getanzt wurde.
    Links über
der Eingangstür hing ein Kruzifix, rechts gegenüber ein Bündel mit
Knoblauchzehen. Beides gegen Vampire. Die Menschen in dieser abgelegenen Gegend
waren gläubig, aber auch sehr abergläubisch.
    »Vielen Dank,
daß Sie uns mitgenommen haben«, sagte Horla, als er ausstieg. »Vielleicht
können wir Ihnen auch mal einen Gefallen tun. Ich würde Sie gern noch einladen
zu einem Glas Wein oder Bier.«
    »Nehme ich
gerne ein andermal an, aber jetzt habe ich leider keine Zeit. Wenn die
Einladung morgen noch gilt, komme ich gern auf ein Gläschen herein.«
    Er nickte den
beiden zu, die vor dem Eingang des Wirtshauses standen und ihm nachblickten.
    Ihr Verhalten
schien ihm merkwürdig, aber er hätte nicht sagen können, was ihm daran
mißfallen hatte.
    Er durchfuhr
Breskovje und gab Gas. Bei den schlechten Straßen mußte er mit etwa eineinhalb
Stunden Fahrzeit rechnen.
    Aus den
Augenwinkeln heraus warf er beiläufig einen Blick auf den Beifahrersitz. Dort
lag das Tuch, in dem Larry Brent die beiden sichergestellten, blutverschmierten
Glassplitter eingewickelt hatte.
    Iwan mußte
ein zweites Mal hinsehen.
    »Das darf
doch nicht wahr sein«, knurrte er.
    Das Tuch war
weg!
    Er hielt,
schaltete die Innenbeleuchtung ein, blickte unter Handschuhfach und Vordersitz.
    Nichts.
    Zwischen den
Augen des Russen entstand eine steile Falte.
    Er versuchte
sich genau zu erinnern als die beiden eingestiegen waren und wie sie das Auto
verließen. Dabei war ihm nichts aufgefallen.
    Tuch und
Glasscherben konnten sich nicht in Luft aufgelöst haben. Also gab es nur eine
Erklärung: sie waren gestohlen worden.
    Während der
Fahrt in dem dunklen Fahrzeug konnte einer der beiden geschickt zwischen den
Sitzen nach vorn gegriffen und das kleine >Präsent< an sich genommen
haben. Vielleicht hatte einer der Burschen es wirklich für ein Geschenk
gehalten und würde nun enttäuscht sein, wenn er es öffnete.
    »Bolschoe
swinstwo, verdammte Schweinerei«, knurrte Kunaritschew, gab Gas und wendete auf
offener Straße. Weit und breit gab es kein anderes Auto.
    Hatten die
beiden Kerle ihn doch bestohlen. Mechanisch tastete er die Innen- und
Außentaschen seines Jacketts ab. Da fehlte nichts. Zumindest sein silbernes
Zigarettenetui, das in der rechten Außentasche steckte, hätten die beiden
Langfinger entwenden können. Während der Fahrt hätte er das sicher nicht
bemerkt. Daß sie ausgerechnet das Tuch auf dem Vordersitz geschnappt hatten,
beschäftigte ihn unablässig.
    Ihm fiel
plötzlich ein merkwürdiger Umstand ein, auf den er anfangs gar nicht so sehr
geachtet hatte, der ihm jedoch mit einem Mal in grellem Licht erschien.
    Wenn es um
seine Zigaretten ging, tränten meistens anderen Leuten die Augen, oder sie
bekamen Erstickungsanfälle. Die berühmt-berüchtigten Selbstgedrehten vertrug
eigentlich nur ein knallharter Bursche wie Iwan Kunaritschew es war. Hin und wieder
gab es ein paar >Wundertiere<, die ohne mit der Wimper zu zucken
Kunaritschews schwarzen undefinierbaren Machorka vertrugen. X-RAY-7 konnte sich
da an einige Erlebnisse in dieser Beziehung erinnern. Gerade deshalb, weil sie
atypisch und selten waren. Seine letzte große Erfahrung auf diesem Gebiet war
Jana aus Minsk.
    Seine
Mitfahrer vorhin hatten kein einziges Mal gehüstelt, hatten keinerlei
Reaktionen auf den Rauch gezeigt.
    X-RAY-7 fuhr
auf dem schnellsten Weg zurück, parkte den Wagen vor dem Wirtshaus und betrat
die Gaststube.
    Sie war voll
bis auf den letzten Platz.
    Das ganze
Dorf schien sich hier ein Stelldichein zu geben. Männer wie Frauen waren
anwesend, unterhielten sich lautstark, Gläser klirrten, und es wurde gelacht.
Die beiden Musikanten, die vorhin eine Polka gespielt hatten, saßen an einem
Tisch in der Ecke und schwangen die Gläser.
    Die Stimmung
war beachtlich, obwohl der Abend noch verhältnismäßig jung war. Es war noch
keine neun Uhr.
    Iwan
Kunaritschew wurde empfangen wie ein alter Bekannter.
    »Na?« rief
ein zahnloser Mann in abgetragener Jacke und kariertem Hemd. »Auf Schloß
Kalenko scheint wohl nichts los zu sein, wenn Sie hierher kommen?«
    Er schien
sofort richtig zu erkennen, daß

Weitere Kostenlose Bücher